Freitag, 4. August 2017

48. Tag, Puschlav-Refugio Zoia

Um 8:00 Uhr wanderte ich los. Wieder wurde es ein heißer Tag. Weiter oben haben nur die Wolken ab und zu Schatten gespendet. 
Zuerst ging es zum Glück noch recht lange im Wald den Berg hoch. Nachdem ich das Dorf verlassen habe, folge ich einem Wanderweg. Zwei Geocaches finde ich hier. Mal geht erst steiler mal gemütlicher rauf. Bei einem schönen Wildbach hat es eine wacklige Hängebrücke. Vorbei geht es an einem kleinen Dorf. Im Restaurant trinke ich etwas. 
Eine Steilstufe nach der nächsten überwinde ich. Immer höher geht es rauf. Langsam lasse ich den Wald unter mir zurück. Die Landschaft ist einfach bezaubernd! Viele Bäche fließen durch die Almwiesen. Leider sehe ich heute nur Kühe, Schafe und Vögel. Meine Mittagspause mache ich bei einer Bank unter einem Baum. 
Der Aufstieg zieht sich sehr in die Länge. Dafür werden die Aussichten immer besser. Endlich erreichte ich den ersten Pass. Erleichtert machte ich eine Pause. Dabei suchte ich noch den nahen Geocache. Einen kleinen See hat es auch hier oben. Bald ging es weiter. Der zweite Pass befindet sich noch ein wenig höher oben. Davor gab es aber noch ein Hindernis! Ein großer Gletscherbach gilt es zu durchqueren. Brücke sehe ich keine. Also Schuhe und Socken aus und Crocs an. Hosen hochkrempeln und los geht es. Zum Glück ist der Bach hier in mehrere Wasserläufe aufgeteilt. Das Wasser ist nämlich eiskalt und schon nach wenigen Sekunden spüre ich meine Füße kaum noch. Zwischen den Wasserläufen muss ich die Füße immer wieder kurz erwärmen. Endlich erreiche ich das andere Ufer. Nach ein wenig umherstampfen, haben die Füße auch wieder Betriebstemperatur. Nun geht es hoch zum Pass. Als ich kurz einen Blick zurück werfe, sehe ich weiter unten am Bach eine Brücke! Von oben sah man diese aber nicht und es war auch kein Hinweis zu finden! Merkwürdig?!
Beim Pass gab es einen Fotostopp. Das Panorama war überwältigend! Auf der einen Seite war die Berninagruppe zu sehen. Leider war diese aber ein wenig in den Wolken versteckt. Ich sah nur den unteren Teil davon. 


Auf der anderen Seite sah ich auch einen Gletscher. 



Der See am ersten Pass. 
Langsam machte ich mich an den Abstieg. Zuerst ging es durch ein Geröllfeld recht steil runter. Eine kurze Stelle war sogar durch eine Kette und Eisentritte entschärft. Ich wanderte vorbei an mehreren Seen. 


Nach einer Weile kam ich zu Almwiesen und der Abstieg wurde gemütlicher. Beim Pass habe ich die Grenze wieder überschritten und nun bin ich wieder in Italien. Die Wegmarkierungen sind hier auch wieder einiges schlechter. Doch dank dem GPS finde ich den richtigen Weg immer wieder. Bald darauf komme ich vorbei bei einem Refugio und mehreren Almen. 
Der Wanderweg wird nun noch einmal ein wenig abenteuerlich. Über viele Steine und Felsen geht es weiter. Die Felsen um mich herum sind dunkel und erinnern mich wieder sehr stark an Kalifornien. Bei einigen größeren Felsen sind auch Kletterrouten eingerichtet. Hoch und runter geht es weiter. Langsam hat es auch wieder erste Bäume. Gegen 17:30 Uhr erreiche ich erschöpft das Refugio Zoia. Es liegt oberhalb eines größeren Stausees. Das Haus sieht recht neu aus. Es ist sauber und ich habe ein Zimmer mit zwei Stockbetten für mich alleine. Das Zimmer hat sogar ein eigenes Bad mit Dusche! Auch Internet hat es hier. Sehr komfortabel! Man merkt, dass bis zum See eine Straße herführt. 

Tagesstatistik
Strecke: 18.8km                   Dauer: 4.5h
Rauf: 1610m                        Runter: 600m
Höchster Punkt: 2620m       Niedrigster Punkt: 1010m

Tourstatistik
Strecke: 858.4km                 Dauer: 191.5h
Rauf: 33978m                      Runter: 38888m
Höchster Punkt: 2850m       Niedrigster Punkt: 330m


1 Kommentar:

  1. Hallo Martina, an der Stelle mit dem Gletscherbach, ist es mir genau so gegangen wie dir. Erst im Rückblick habe ich die Brücke entdeckt. Für Nachkommende: nach dem ersten Pass eher rechts halten!

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