Sonntag, 28. Juni 2020

Westweg 2019, 07.09.2019-20.09.2019

07.09.2019: Anreise

Heute starte ich mein neues Abenteuer. Der Westweg in Deutschland steht auf dem Programm. Dieser führt auf etwa 280km von Pforzheim im Norden, bis nach Basel im Süden. Also einmal quer durch den Schwarzwald. Der Westweg war der erste Fernwanderweg in Deutschland. Er ist schon über hundert Jahre alt. Ausserdem ist er ein Höhenwanderweg. Man nimmt alle Berge mit und kommt nur wenn es nicht anders geht, durch ein Dorf.


Route
Route




Um 08:00 Uhr fährt mein Zug in Giswil los. Im Internet habe ich ein Sparticket gelöst. So kostet mich die ganze Hinfahrt nur 40 Franken. 
In Luzern steige ich um und ich fahre nun weiter nach Basel. Von dort geht es mit dem ICE, der fährt bis Berlin weiter, nach Karlsruhe. Hier habe ich einen Sitzplatz reserviert. Zum Glück. Der Zug ist ganz schön voll. Der letzte Bummelzug bringt mich nach Pforzheim. Pünktlich um 12:30 Uhr komme ich dort an.
 

Mein Hotel, Hotel Ruf Novum, liegt gleich gegenüber des Bahnhofs. Zum Einchecken ist es noch zu früh. Den Rucksack darf ich aber dort lassen. Leider regnet es leicht. Mit dem Regenschirm gehe ich nun die Stadt erkunden. Ein paar Geocaches such ich auch noch.
Pforzheim wird auch die Goldstadt genannt. Hier wird schon seit langer Zeit Schmuck hergestellt. Fast 80%, des in Deutschland hergestellten Schmuckes, kommt aus Pforzheim!
In der Stadt fliessen zwei Flüsse zusammen. Die Enz und die Nagold. Etwa gegen 15:00 Uhr hört der Regen wieder auf und es kommt sogar noch ein wenig die Sonne raus. Nachdem ich mir zum Nachtessen noch einen Burger genehmigt habe, kehre ich zum Hotel zurück. Ein letztes Mal schaue ich mir einen Film an. Dann geht es ins Bett.
 Der Wetterbericht meint es gut mit mir.



08.09.2019: 1. Etappe

Heute beginnt nun meine Wanderung. Um 07:00 Uhr checke ich aus dem Hotel aus. Das GPS habe ich eingeschaltet. Es ist kühl und bewölkt, aber trocken. Dann der Knall! Der Bildschirm vom GPS friert beim Hochfahren ein und es tut sich nichts mehr! Den ganzen Tag versuche ich mehrere Male, das Gerät zu starten. Es geht aber nicht. Scheinbar war das letzte Update nicht so toll. Ohne PC und ohne Internet kann ich nichts machen. Dabei gibt es sehr viele Geocaches auf dieser Wanderung zu finden. Zunächst versuche ich es noch mit dem Handy. Am zweiten Tag gebe ich es aber auf. Es ist mühsam und braucht zu viel Akku. Alle paar hundert Meter wäre eine Dose versteckt. Nun suche ich nur noch ab und zu einen Cache. Immerhin kann ich die Wanderung auch mehr geniessen. Leider kann ich meine Strecke so auch nicht speichern. Was soll's.

Um 07:30 Uhr wandere ich endlich los. Es geht einmal quer durchs morgendliche Pforzheim. Da es
Sonntag ist, sind nur sehr wenig Leute unterwegs. Auch die zwei Flüsse überquere ich. Beim Kupferhammer erreiche ich den offiziellen Startpunkt vom Westweg. Hier steht das goldene Tor.
An mehreren Stellen auf der ganzen Strecke verteilt stehen solche Tore. Jedes besteht aus anderen Materialien. Ich stemple meine Karte. Hat man genug Stempel gesammelt, bekommt man ein Souvenir. Dann mache ich noch Fotos und los geht es. Endlich! Das Wanderleben hat mich wieder!
Ich geniesse dieses einfache Leben. Man läuft und geniesst die Natur. Wichtig ist nur Wasser, Nahrung und am Abend eine Unterkunft zu haben. Alles andere ist nicht mehr wichtig. Ausserdem passt man seinen Rhythmus der Natur an. Ich stehe auf, wenn es hell wird. Bricht die Dunkelheit herein, gehe ich schon bald danach schlafen. Bei dieser Wanderung habe ich mein Zelt dabei.
Vorwiegend werde ich aber in Schutzhütten schlafen. Das sind einfache Unterstände, welche oft drei Wände und ein Dach haben. Eine Seite ist oft offen. Manche habe auch vier Wände aber keine Türe. Selten gibt es aber auch Hütten mit Türen und Fenstern. Manchmal hat es einen Brunnen, aber nur selten. So muss ich immer schauen, dass ich genug Wasser dabei habe. Die Gasthöfe oder Bauernhöfe gaben mir aber immer Wasser. Toiletten hat es bei diesen Schutzhütten keine. Da muss der Wald benutzt werden. Es lebe die kleine Schaufel!

Ich folge dem Wanderweg in den Wald hinein. Kurze Aufstiege und Abstiege wechseln sich mit flachen Wegabschitten ab. Immer wieder folge ich dem Bach Nagold. Auch mehrere Dörfer streife ich. Mal geht es mitten durchs Dorf, mal nur am Rand entlang. Langsam geht es immer höher hinauf. Der Weg ist ausgezeichnet gut markiert. Man folgt einfach immer der roten Raute. Auf den Wegweisern sind immer die markanten Punkte und das Etappenziel mit Kilometern angegeben.
Beim Schloss Neuenbürg erlebe ich ein Spektakel! Hier findet ein Oldtimertreffen statt. Viele alte Autos, aller Marken, und alte Motorräder fahren und stehen herum. 
Leider fängt es am Mittag an zu regnen. Ich ziehe meine Pelerine über mich und den Rucksack und auch der leichte Schirm kommt zum Einsatz. So habe ich den Kopf und ganz wichtig, die Brille, trocken. Der Weg verläuft heute meist auf Schotterstrassen. Bei einem Aussichtsturm komme ich auch vorbei. Doch bei Regen macht es keinen Sinn, rauf zu gehen. Am Fusse des Turmes hat es aber einen Unterstand. Dort mache ich eine Pause. Hier hadere ich mit mir. Was mache ich eigentlich hier? Es ist nass und kühl, ich laufe hier draussen und will sogar draussen schlafen? Aber solche Momente hat man immer wieder. Da heisst es dann, denn inneren Schweinehund zu überwinden und weiter zu machen. Dafür gibt es auch immer wieder schöne Momente. So vergisst man die schlimmen Momente schnell wieder. 
Bei den Volzomer Steinen steht eine Schutzhütte. Dort komme ich gegen 18:30 Uhr an. Ich beschliesse, hier zu schlafen. Es ist schon ein Pärchen dort. Der Platz reicht aber für uns drei. Die Hütte ist dreieckig. Zwei Seiten sind offen und das Dach geht auf zwei Seiten bis zum Boden runter. In der Mitte steht ein Tisch mit zwei Bänken. Leider ist das Dach nicht mehr ganz dicht. Überall tropft es rein. Ich spanne mein Tarp über meinen Schlafplatz. So bleibt der Schlafsack trocken. Die zwei anderen machen das selbe. Nachdem alles eingerichtet ist, koche ich mir Couscous. Da es dunkel wird und auch kalt, geht es schon bald in den Schlafsack rein. Gute Nacht.



09.09.2019: 2. Etappe

Es hat fast die ganze Nacht durch geregnet. Jetzt ist es aber trocken. Nach dem Frühstück packe ich alles zusammen. Nun muss ich noch ein paar Berechnungen fürs Geocaching machen. Gestern Abend war ich zu müde dazu. Um 08:30 Uhr starte ich meinen Wandertag. Zuerst geht es du den Bonuscaches, welche ich errechnet habe. Alles gut gefunden. Leider wurde auf diesem Abschnitt der Westweg ein wenig verändert. Die Bonuscaches liegen noch auf der alten Route. Nun habe ich Mühe, den Weg in Dobel wieder zu finden. Beim Dorfausgang stosse ich wieder ihn. Das Tor habe ich aber verpasst. So laufe ich eine Ehrenrunde zurück zum Tor.
Stempeln und Fotos machen und weiter geht es. Den Aussichtsturm sehe ich vor lauter Nebel erst, als ich direkt davor stehe. Kurz geht es nun runter.Dann fängt ein langer aber nicht zu steiler Aufstieg an. Es geht nun in den Nordschwarzwald hinein.  Die Wälder bestehen vorwiegend aus Tannen und das Unterholz ist sehr dicht bewachsen. Oft geht es auf Forststrasse, manchmal auch auf Wanderwegen entlang. Mehrere Schutzhütten liegen am Weg. Leider ist der einzige Brunnen ausgetrocknet.
Beim Aufstieg komme ich an Forstarbeitern vorbei. Sie arbeiten unterhalb der Straße. Bei der Schutzhütte am Weithäusleplatz mache ich meine Mittagspause. Der Nebel löst sich langsam auf und immer öfter kommt die Sonne heraus. Ein Fahrradfahrer kommt vorbei. Auch er macht eine Pause und wir kommen ins Gespräch. Er macht die Fahrradvariante des Westwegs. Übrigens kommt er auch aus der Schweiz. Allerdings ist er in Basel gestartet und nun bald am Ziel in Pforzheim. Anschliessend fährt er auf der Rheinebene wieder zurück nach Basel. Die nächsten, die ankommen sind zwei Burschen und zwei Mädels. Diese Gruppe wandert zusammen den Westweg. Diese vier werde ich noch einige Male treffen. Auf dem Weg, welchen ich hochkam, kommt nun ein Forstarbeiter. Er sperrt diesen Weg nun mit einem Band ab. Scheinbar fällen sie nun weiter oben Bäume. Puh, nochmals Glück gehabt! Ein wenig früher und ich wäre nicht mehr durchgekommen. 
Bisher konnte ich meine Wanderung irgendwie nicht richtig geniessen. Es war einfach zu stressig, alle paar hundert Meter einen Geocache zu suchen. Da mein GPS immer noch nicht geht, ist das ganze noch stressiger. Ausserdem braucht das iPhone beim suchen zu viel Akku. Deshalb beschloss ich hier, nur noch einen Geocache zu suchen, wenn ich Lust dazu habe. Ein Stein fiel mir vom Herzen. Ich fühlte mich wie befreit. Durch das viele Suchen, war ich auch recht langsam unterwegs. Oft stimmten die Spoiler und Spoilerfotos nämlich nicht mehr mit den Begebenheiten vor Ort überein. Ein Baum war zum Beispiel inzwischen gefällt oder es ist alles überwachsen. So ging oft die Suche recht lange. 
Beschwingt laufe ich nun los. Die Freude am Wandern ist endlich wieder da. Im leichten auf und ab geniesse ich die kurzen, aber tollen Aussichten. Ich sehe bis ins Rheintal runter.
Nach einiger Zeit geht es ein Stück runter in ein Tal zum sehr kleinen Ort Kaltenbronn. Hier hat es eine Wirtschaft und ein Besucherzentrum. Das Gasthaus hat leider heute geschlossen. Hier im Schwarzwald haben viele Gasthöfe am Montag oder Dienstag geschlossen. Nochmals habe ich aber Glück. Das Besucherzentrum ist noch genau 10 Minuten offen! Freundlicherweise darf ich meine Wasserflaschen auffüllen. Es scheint ein trockener Sommer gewesen zu sein. Viele Bäche und Brunnen sind ausgetrocknet. Die Wandergruppe ist auch hier und füllt ihre Flaschen auf. 
Nachdem das erledigt ist, folge ich dem Weg ein kurzes aber steiles Stück den Hügel hoch. Oben angekommen erreiche ich ein kleines, aber schönes Hochmoor. In der Abendsonne erstrahlt alles golden.
Auf einem Holzsteg wandere ich durch das Moor. Um 18:00 Uhr erreiche ich den Hohlohturm. Der Berg ist nicht ganz 1000 Meter hoch. Steigt man aber auf den Turm, erreicht man das erste Mal auf dem Westweg die 1000 Meter. Neben dem Turm steht eine Schutzhütte. Sie hat drei Wände und die vierte Wand ist halbhoch. Eine Türe fehlt. Zum Glück ist sie recht gross. Die Wandergruppe schläft auch hier. Wir haben aber locker alle Platz. Es wird ein gemütlicher Abend.
Zuerst steige ich auf den Turm und geniesse das Panorama. Bei sehr guter Sicht würde man die Alpen sehen. Leider ist zur Zeit die Fernsicht nicht so toll. Aber die Rheinebene und die Vogesen (Frankreich) sehe ich. Auch weit über den Schwarzwald. Ganz schwach sehe ich sogar schon den Feldberg.
Wieder unten, mache ich eine Katzenwäsche und ich ziehe mich um. Nach dem Abendessen wird das Lager eingerichtet. Anschliessend sitzen wir gemütlich beisammen und schwatzen ein wenig. Eine Schicht nach der anderen ziehe ich mir an. Es wird langsam kühl. Bevor wir schlafen gehen, klettern wir nochmals auf den Turm rauf. So bekommen wir warme Füsse. Schliesslich soll man nicht frierend in den Schlafsack gehen. Er hält nur die Wärme zurück, wärmt dich aber nicht auf. Vom Turm sehen wir nun ein tolles Lichtermeer. Sonnenuntergang ist übrigens kurz vor zwanzig Uhr. Sonnenaufgang etwa um sieben Uhr. Ab geht es ins Bett. Pardon, in den Schlafsack.



10.09.2019: 3. Etappe

Um kurz nach sechs Uhr, als es langsam hell wird, wache ich auf. Bei Wanderungen wache ich meist ohne Wecker auf. Keine Ahnung weshalb. Die anderen schlafen noch. Brr, ist das kalt heute morgen! Leise stehe ich auf und ich ziehe mich an. Wenn es so kalt ist, braucht es einige Überwindung, aus dem Schlafsack raus zu kommen und die kalten Kleider anzuziehen. Wieder einmal muss ich den inneren Schweinehund überwinden. Nun bereite ich mir mein Frühstück zu. Warmes Wasser fürs trinken und fürs Müsli. Dem Müsli habe ich Vollmilchpulver beigemischt. Anschliessend mache ich meine Morgentoilette. Schnell packe ich nun alles zusammen. Am Anfang geht das noch etwas länger. Ich muss rausfinden, wie alles am besten in den Rucksack passt. Sachen, welche ich tagsüber brauche, kommen oben in den Rucksack rein. Mit der Zeit sitzt dann jeder Handgriff und es geht einiges schneller. Normalerweise brauche ich am Morgen nach dem Aufstehen etwa eine Stunde bis ich los Wandern kann.
Endlich bin ich bereit zum loslaufen. Die Sonne scheint auch schon. Kurz geniesse ich die ersten Strahlen. Die Wandergruppe wacht nun auch langsam auf. Ich verabschiede mich und dann wandere ich los. Es geht leicht abwärts durch den stillen Wald. Recht schnell wird mir nun warm. Bald komme ich an einer Hütte vorbei. Der Abstieg wird nun steiler. Bei den Latschigfelsen, einem Aussichtspunkt,
mache ich eine Pause. Auf dem Felsen hat es einen kleinen Pavillon. Zunächst geniesse ich die tolle Aussicht auf Forbach runter. Nach einem Snack suche ich noch den kurzen Multi.
Im Zickzack geht es weiter den Berg runter. Erst im Kauersbachtal komme ich aus dem Wald heraus. Durch Wiesen laufe ich weiter zum Hexenbrunnen.
An der Sonne mache ich hier eine weitere Pause. Ein kurzer Anstieg bringt mich auf einen Panoramaweg. Es geht durch Wiesen mit Obstbäumen. Dieses Tal ist ein sogenanntes Heuhüttental. Überall hat es kleine Ställe, wo früher das Heu gelagert wurde. Ein wirklich schöner Wegabschnitt. Die Aussicht runter auf Forbach ist klasse!
Ein kurzer Abstieg bringt mich schliesslich runter ins Murgtal, nach Forbach. Hier steht auch das nächste Tor. Vorbei geht es am Bahnhof. Kurz dahinter ist ein Lebensmittelladen. Hier kaufe ich Essen für die nächsten Tage. Zum vorerst letzten Mal treffe ich hier die Wandergruppe.
Nach dem Einkaufen gehe ich weiter zur Holzbrücke. Ein sehr schönes Exemplar, welche über die Murg führt. Hier suche ich noch einen
weiteren Geocache. In einem Restaurant esse ich etwas. Ich darf mein Handy und meine Powerbank in der Zeit aufladen.
Es folgt ein sehr steiler Aufstieg hoch zur Maria-Hilf-Kappelle. Nach einer kurzen Fotopause geht der steile Aufstieg weiter.
Immerhin geht es nun im Wald weiter. Das Wetter ist übrigens herrlich. Sonnenschein pur! Endlich komme ich oben an der Wegscheidhütte an. Das ist eine tolle Hütte. Es hat einen geschlossenen Raum. Dazu hat es einen Dachboden, auf dem man schlafen kann. Etwas entfernt hat es auch einen Brunnen. Leider ist es noch zu früh, um hier zu bleiben. Nach einer kurzen Snackpause gehe ich weiter. Nun geht es gemütlich leicht abwärts durch den Wald. Am Brunnen fülle ich meine Wasserflaschen auf. Das braucht eine Weile. Es kommt nicht mehr so viel Wasser aus dem Hahnen. Im Schwarzwald hat es diesen Sommer sehr wenig geregnet. Deshalb sind leider viele Brunnen und Bäche ausgetrocknet. Das bringt mich noch in schwierige Situationen. Weiter geht es zu einer Privaten, geschlossenen Hütte. Von hier habe ich einen schönen Ausblick auf die Schwarzenbachtalsperre, einen Stausee. Auf der Veranda könnte man hier auch schlafen. Es hat sogar direkt bei der Hütte einen Brunnen. Der weitere Abstieg bringt mich runter ans Seeende. Hier folge ich einem schönen Tal. Der Weg verläuft neben einem Bach und es geht nur ganz leicht hoch. Ein sehr idyllischer Ort. Schliesslich geht der Westweg links steil, auf einem Wanderweg, den Berg hinauf. Einen kurzen Stopp mache ich am Herrenwiesersee. Das ist ein schöner, kleiner Karsee. Nach einem weiteren steilen Aufstieg komme ich endlich aus dem Wald heraus. Zwischen den Büschen befindet sich der Bussemer Gedenkstein. Er steht im Gedenken an die Gründer des Westwegs.
Recht flach geht es durch die Büsche zur Badener Höhe, dem Berggipfel. Es ist der erste Tausender auf meiner Wanderung! Auch hier hat es einen Turm und eine Schutzhütte. Hier bleibe ich für diese Nacht. Eine Seite der Hütte ist halb offen. Diese Hütte habe ich für mich alleine. Ich richte mich gemütlich ein. Nach einer Katzenwäsche Esse ich mein Abendbrot. Kartoffelpüree mit Salami und Käse. Während ich vor der Hütte sitze und esse, hoppelt ein Hase aus dem Wald auf den offenen Platz. Er frisst in aller Ruhe das Gras.
Kurz vor Sonnenuntergang klettere ich auf den Turm hoch. Die Aussicht ist grandios. Ich sehe über den ganzen Nordschwarzwald. Auf einer Seite runter ins Murgtal und auf der anderen Seite in die Rheinebene bis zu den Vogesen. Hier oben geniesse ich einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Da es nun schnell recht kalt wird, verkrieche ich mich in den Schlafsack. Ich lese noch ein wenig in der eReader -App auf dem iPhone. Bald lege ich mich aber schlafen. Alles was Batterien hat, nehme ich immer in den Schlafsack rein. Die Akkus wären sonst sehr schnell leer. Und nun gute Nacht.


11.09.2019: 4. Etappe

Es bricht ein weiterer sonniger Tag an. Wieder wache ich bei Tagesanbruch auf. Langsam stellt sich auch die Morgenroutine wieder ein. Raus in die Kälte und Frühstücken. Nach der Morgentoilette wird  alles zusammengepackt. Heute gehe ich nochmal auf den Turm und ich begrüsse den neuen Tag. Um kurz nach sieben Uhr starte ich meine Wanderung.
Zuerst geht es leicht durch den Wald runter. Bald komme ich am Naturfreundehaus Badener Höhe vorbei. So früh am Morgen ist es leider noch geschlossen. Fast eben geht es auf der Forststrasse weiter zum Sand. Hier treffe ich auf die Schwarzwaldner Höhenstrasse. Eine Panoramastrasse, die mitten durch den Schwarzwald führt. Leider ist auch diese Gaststätte noch geschlossen. Immerhin hat es beim Parkplatz einen Abfalleimer. So kann ich meinen Müll entsorgen. Viel ist es nicht, aber ein wenig Gewicht und Volumen weniger. Jedes Gramm zählt.
Im Abstand von etwa hundert Metern, folgt der Wanderweg nun im leichten auf und ab der Strasse bis zum Hundseck. Das Restaurant öffnet leider erst um 11:00 Uhr! Dabei habe ich mich so auf ein zweites Frühstück gefreut. Mit den Wirtschaften hatte ich bisher wirklich Pech. Nur die im Dorf hatte offen. Alle anderen waren zu.

Es folgt ein Aufstieg hoch zum nächsten Tausender. Es ist der Hochkopf. Ein typischer Grindengipfel. Auf diesen Gipfeln wurde im Mittelalter der Wald gerodet. So konnte da oben Gras wachsen und das Vieh hatte was zu fressen. Auf dem Hochkopf ist ein wunderschönes Hochmoor. Ich geniesse es, ganz alleine hier oben zu sein. Die Aussicht ist auch fantastisch!
Oft ist man stundenlang im Wald unterwegs. Auch da finde ich immer wieder schöne Sachen. Ich sehe viele verschiedene Pilze oder Blumen. Es ist auch erstaunlich, wieviele verschiedene Moose und Flechten es gibt. In diesem schwarzen Tannenwald hat es sehr viele Ameisenhaufen.
Nach einer Ausgiebigen Pause steige ich runter zur Strasse bei Unterstmatt.
Ein erster Aufstieg auf einem Wanderweg führt mich zum Restaurant Ochsenstall. Hier trinke ich endlich eine Fanta! Mal was anderes als Wasser. So lecker! Ein leckeres Stück Kuchen gönne ich mir auch noch.
So gestärkt, wandere ich weiter. Steil geht es auf einem Pfad den Berg hoch. Weitere Grinden folgen.
Nach einem anstrengenden Aufstieg komme ich endlich aus dem Wald raus und ich erreiche das Gipfelplateau von der Hornisgrinde. Den Fernsehturm lasse ich rechts liegen. Weiter geht es zum Bismarkturm. Zuerst steige ich auf den Turm. Die Aussicht ist einfach fantastisch. Auf einer Seite ist die Rheinebene und die Vogesen zu sehen. Auf den anderen Seiten erstreckt sich der Schwarzwald mit seinen Tälern. Dieser Berg ist der höchste im Nordschwarzwald. Bis 1997 war der Berg gesperrt. Er wurde militärisch genutzt. Nun ist er wieder für jedermann zugänglich. Es führt auch eine Strasse hinauf. Deshalb ist hier auch die Hölle los. Es wimmelt nur so vor Menschen. Die anderen Gipfel waren bisher immer recht einsam. Am Fusse des Turms mache ich meine Mittagspause und ich geniesse die Sonne.
Vorbei an Wiesen, Kühe und Schafe weiden hier, geht es weiter zum Hornisgrindeturm. Das ist der grössere Turm und es hat auch ein Restaurant hier. Langsam wird mir aber der Trubel zu viel.
Deshalb steige ich nicht auf den Turm, sondern wandere gleich weiter. Ein schöner Pfad führt mich in den Wald hinein und recht schnell den Berg runter. Bald darauf erreiche ich den schönen Mummelsee. Da hier die Strasse vorbeikommt, ist auch hier die Hölle los. Die Wirtschaft ist überfüllt von Leuten und fast im Minutentakt kommen Reisebusse mit noch mehr Leuten! Ich schaue mir den See an und mache Fotos für einen Geocache.
Hinter dem Restaurant steht auch das nächste Tor. Am Brunnen daneben fülle ich meine Wasserflasche auf. Schnell mache ich meine Foto und hole mir den Stempel. Dann verlasse ich so schnell wie möglich diesen überlaufenen Ort. Auf dem Wanderweg wird es schnell wieder ruhiger. Es geht leicht hoch und dann parallel zur Strasse zum Nahen Parkplatz Seibelseckle. Ab hier wurde scheinbar der Westweg ein Stück verlegt. Er geht steil ein Stück die Skipiste hoch und auf einem Pfad fast eben weiter. Die Aussicht hier oben ist super! Ein richtiger Panoramaweg!
Ein paar kleine Bäume sind über den Weg gestürzt. Das darübersteigen ist aber kein Problem. Nach einer Weile geht der Weg wieder runter und ich komme zur Darmstädter Hütte. Mein Plan war es, hier zu Schlafen. So kann ich wieder einmal meine Elektronik aufladen und auch wieder einmal Duschen. Auf diesem Abschnitt ist auch ein Nationalpark und das Wilde zelten ist nicht erlaubt und Hütten hat es sonst auch keine. Leider habe ich Pech! In der Hütte hatten sie einen Wasserrohrbruch und nun nehmen sie keine Gäste zum Schlafen auf. Nachdem ich meine Situation erzählt habe, frage ich, wo es eine Möglichkeit gibt zum schlafen. Sie schickt mich weiter zum nächsten Restaurant. Vielleicht können die mir weiter helfen, war ihre einzige Antwort. Von Gastfreundschaft oder Hilfsbereitschaft keine Spur. Mir hätte ein Platz fürs Zelt schon genügt.
Nach diesem langen und sehr anstrengenden Tag, muss ich nun noch drei Kilometer weiter laufen! Diese Hütte werde ich nie mehr ansteuern! So unfreundliche Wirte habe ich selten erlebt.
Weiter geht es zur späten Stunde. Leicht steigend geht es durch eine Moorlandschaft zum Wildseeblick. Unter mir liegt im Wald der Karsee Wildsee. Ein schöner Platz. Leider habe ich keine Zeit für einen Abstecher.
Nun geht es leicht runter zum Ruhesteinberg. Im Zickzack folge ich dem Pfad nun steil die Skipiste runter zum Parkplatz Ruhestein. Dort hat es ein Informationshaus von dem Nationalpark. Das ist schon geschlossen. Das Restaurant hat zum Glück noch offen. Essen kann ich leider nichts mehr. Es schliesst um 18:00 Uhr und ich komme erst um 17:45 Uhr dort an. Immerhin hatte ich Glück und es war noch auf. Ich frage nach, ob es auf dem Areal eine Möglichkeit gibt, wo ich schlafen kann. Diese Dame ist sehr freundlich. Ihrer Familie gehört das kleine Tickethaus vom Skilift. Die Türe sei offen und ich darf darin schlafen! Wow, so freundlich! So findet der Tag doch noch ein Happy End!
Ich darf noch meine Wasserflaschen auffüllen und die Toilette benützen. Mit einem grossen Dankeschön verabschiede ich mich von der Wirtin. Der Ticketraum ist purer Luxus. Ein geschlossener Raum mit Licht und Steckdose! Gemütlich richte ich mich ein und dann geniesse ich mein Abendessen. Nudelsuppe mit Salami und Käse. Meine Elektronik kann ich auch aufladen. Nur die Dusche muss warten. Bald schlafe ich müde ein. Es war ein laanger Tag!


12.09.2019: 5. Etappe

Bei Tagesanbruch wache ich erholt auf. Es ist immer wieder erstaunlich, wie stark sich der Körper über Nacht erholen kann. Da kann am Abend jeder Knochen und die Füsse schmerzen. Am nächsten Morgen ist alles wieder gut. Sogar, wenn man kaum schläft. Letzte Nacht habe ich aber recht gut geschlafen.
Nach dem Morgenritual wandere ich etwa um sieben Uhr los. Entlang einer Skipiste geht es kurz aber steil rauf zu einer Skisprungschanze.
Schnell über die Strasse und weiter aufwärts. Bald stehe ich auf dem Schweinekopf. Auch dieser Gipfel ist Waldfrei. Auf den Grindgipfeln wächst gelbes Borstengras oder normales Gras, Heidekraut und Heidelbeerbüsche. Es hat auch Büsche und einzelne Bäume, aber keinen geschlossenen Wald. Oft hat es auch Hochmoore. Mir gefällt diese Landschaft sehr gut.
Spieglein, Spieglein...
Der Pfad geht nun im auf und ab wieder in den Wald hinein. Die Strasse ist nie weit entfernt. So früh hat es aber noch keinen starken Verkehr. Langsam verlasse ich den Wald wieder und ich erklimme den nächsten Gipfel. Vorbei an einem Gedenkstein folge ich dem Weg auf den Schliffkopf. Die Aussicht hier oben ist fabelhaft!
Eine Weile geniesse ich die Aussicht und die Ruhe. Das Wetter ist wieder einmal sehr schön. Meistens sonnig, manchmal auch ein wenig bewölkt. Regen gab es aber nicht mehr.
Gemütlich wandere ich weiter. Es geht auf einem Pfad und später auf einer Schotterstrasse den Berg runter. Das Gefälle ist angenehm. Auf der Strasse habe ich eine schöne Aussicht.
In dieser Gegend hat der Sturm Lothar grossen Schaden angerichtet. Deswegen ist der Wald nicht so dicht. An einer Stelle befindet sich der Lotharpfad. Das ist ein kleiner Rundgang durch den Wald. Auf einem Holzsteg führt der Weg durch den sturmgeschädigten Wald. Mal geht eine Treppe über einen umgestürzten Baum, mal unter einem Baum durch. Ein sehr interessanter Pfad. Ich lasse den Rucksack bei der Abzweigung hinter einem Busch zurück. Nun erforsche ich den schönen Weg.
Nach diesem Abstecher folge ich der Strasse weiter. Ein kurzer Aufstieg bringt mich rauf zum Gasthof Zuflucht. Hier esse ich etwas.
Nach der Mittagspause geht es in den Wald hinein. Bald darauf erreiche ich die Alexanderschanze. Die Wirtschaft hier ist inzwischen geschlossen. Ich überquere die Strasse und weiter geht es. Das Tor ist leider inzwischen im nächsten Dorf aufgestellt worden. Der Umweg bis dorthin ist mir zu weit. Deshalb folge ich dem Pfad in den Wald hinein. Nach einem kurzen Abstieg komme ich oberhalb der Teufelskanzel vorbei. In kurzem auf und ab geht es durch den Wald weiter. An zwei Schutzhütten wandere ich vorbei. Beim Aussichtspunkt Glaswaldseeblick mache ich eine kurze Pause. Unter mir liegt der Karsee Glaswaldsee. Er sieht aus wie ein schwarzes Auge.
Weiter geht es. Den Klagstein lasse ich links liegen. Endlich komme ich zu einem Brunnen. Viel Wasser habe ich nicht mehr. Leider kommt aus diesem Quellbrunnen kein Tropfen Wasser mehr raus! Langsam geht mir das Wasser aus. Ein sehr steiler Abstieg bringt mich runter zu einem Pass. Hier kommt die Panoramastrasse vorbei. Bei der Schutzhütte die hier steht, bleibe ich über Nacht. Mein Glück ist, dass die Strasse erneuert wird und eine Seite der Passstrasse ist gesperrt. So hat es fast keinen Autoverkehr. Neben der Hütte hat es einen Brunnen. Puh, Glück gehabt! Es fliesst noch ein dünner Strahl. Für zwei Liter Wasser ab zu füllen, brauche ich etwa eine halbe Stunde! Ich bastle mir eine Halterung für die Flasche. So muss ich sie nicht die ganze Zeit halten. In der Zwischenzeit richte ich mich in der Hütte ein. Diese Hütte hat vier Wände, Fenster und eine Türe. Nach dem Abendessen gehe ich noch zum Tor. Es steht gleich Gegenüber. Langsam geht dieser anstrengende Tag zu Ende. Die Dämmerung setzt ein. Ich bin wieder in der Hütte, als Plötzlich die Türe aufgeht. Es ist noch ein Ehepaar angekommen. Sie wollen auch in der Hütte schlafen. Eigentlich ist das kein Problem. Platz hat es noch. Sie haben aber drei grosse Hunde dabei! Mit den Hunden will ich nicht in einem Raum schlafen! Zum Glück hat es auf der Rückseite der Hütte noch einen gedeckten Platz. Das Ehepaar geht dorthin zum schlafen. Und nun endlich gute Nacht!


13.09.2019: 6. Etappe

Nach der Morgentoilette wandere ich um kurz nach sieben Uhr weiter. Gemütlich geht es im leichten auf und ab durch den Wald. Bald kommen die ersten Sonnenstrahlen durch die Bäume. Nach ein paar Kilometern komme ich aus dem Wald heraus. Vor mir liegt eine Wiese. Weiter unten sehe ich den Harkhof. Hier kann man auch Übernachten. Am Waldrand direkt vor mir stehen drei riesige Stühle.
Leider ist es noch ein wenig früh und die Wirtschaft ist noch nicht offen. Weiter geht es. Wieder tauche ich in den Schwarzwald hinein. Der Waldboden ist oft sehr dicht bewachsen. Viele Sträucher hat es. Zwischendurch sehe ich auch Pilze und viele verschiedene Arten von Moosen und Flechten. Blumen wachsen hier auch. Manchmal ist die Stimmung richtig mystisch! Ich komme mir wie in einer anderen Welt vor. Es würde mich nicht wundern, wenn plötzlich ein Zwerg oder ein Elf hinter einem Baum hervor käme.
Der Weg geht kurz rauf und wieder runter zu einer Kreuzung. Hier hat es einen Parkplatz. Daneben steht eine Hütte mit einem Brunnen. Das Gebäude ist abgeschlossen und hat auch keinen Vorplatz zum Schlafen. Wie mir scheint, war hier mal eine Wirtschaft. Es hat sogar einen Spielplatz und einige Bänke. Am Brunnen fülle ich meine Flaschen mit dem köstlichen Wasser auf und dann mache ich meine Znünipause. Mehrer Autos fahren vorbei. Nicht weit entfernt befindet sich ein Aussichtsberg mit Gaststätte und Aussichtsturm. Das zieht die Leute an.
Nach der Pause folge ich kurz einer Schotterstrasse. Als die Strasse eine Kurve macht, muss ich mich entscheiden, der Strasse folgen zum Aussichtsturm ( das ist eine Variante vom Westweg), oder geradeaus weiter gehen. Beide Wege kommen wieder zusammen. Die Schlaufe zum Turm ist aber etwa 5km länger! Aussichten hatte ich schon viele und auf die Menschenmenge kann ich auch verzichten. Deshalb folge ich dem Wanderweg geradeaus. Ganz kurz geht es steil hoch und dann entlang des Berges weiter. Nach Vereinigung von beiden Wegen geht es im Wald weiter. Nach einem Abstieg folgt ein kurzer Anstieg und wieder geht es runter zur Hohenlochenhütte. Das wäre ein super Schlafplatz. Die Hütte ist zwar verschlossen, es hat aber eine kleine geschlossene Hütte daneben. Sie wurde erst vor drei Jahren extra führ die Wanderer gebaut. Ein Schlafpodest bietet Platz für vier Wanderer. Zudem hat es einen Brunnen und eine Toilette! So ein Luxus! Die Terrasse bietet eine tolle Aussicht ins nächste Tal runter. Leider ist es mir aber heute noch zu früh, um hier zu bleiben. Nach einer kurzen Pause, die Wasserflaschen habe ich nochmals gefüllt, wandere ich weiter. Nach einem kurzen Abstieg öffnet sich der Wald und ich stehe an einer Wiese.
Bei einem Baum treffen ich ein Ehepaar. Sie sind leidenschaftliche Fotografen. Er fotografiert aber noch analog und hat eine ganz schwere Ausrüstung dabei. Wir kommen ins Gespräch. Sie wandern ebenfalls auf dem Westweg, schlafen aber immer in den Unterkünften. Unter uns liegt ein schöner Hof mit einem Restaurant. Wir beschliessen, dort einzukehren. Endlich ist mal ein Gasthaus offen! Ich geniesse mein Fanta und das Stück Kuchen in vollen Zügen. Schmeckt das lecker!
Zusammen laufen wir anschliessend weiter. Kurz geht es rauf zum Wanderweg und dann wieder in den Wald hinein. Vorbei am weissen Kreuz kommen wir zum Waldrand. Diesem folgen wir nun. Die Aussicht ist toll! Auf einer Seite der Wald, auf der anderen Seite eine abfallende Wiese. In der Ferne sieht man weitere bewaldete Berge. Uns zu Füssen liegt ein Tal. Nach dem Abstieg wandern wir nun ein wenig flacher voran. Bald kommt aber wieder ein kurzer aber steiler Aufstieg. Die Aussicht auf dem Hofberg ist fantastisch! Hier auf dem Spitzfelsen gibt es ein Kreuz und eine kleine Hütte. Die Hütte hat Fenster und eine Türe. Hier bleibe ich für diese Nacht. Ich würde sagen, maximal drei Leute haben in der Hütte Platz. Das Wetter war auch heute wieder super! Hier oben windet es aber und so mache ich es mir in der Hütte gemütlich. Es war zwar erst 16:00 Uhr, als ich hier ankam, aber die Kilometer waren genug.
Meine neuen Freunde verabschiede ich nun. Sie steigen noch bis Hausach ab. Dort haben sie eine Unterkunft gebucht. Wir werden uns noch einige Male sehen.
Als erstes rufe ich nun in der Gaststätte auf der Wilhelmshöhe an. Ich habe Glück und kann noch ein Einzelzimmer für morgen Abend reservieren. Es ist morgen nämlich Samstag und damit sehr schwierig eine Unterkunft zu finden. Später auf meiner Wanderung treffe ich noch einige Wanderer. Sie berichten mir, dass sie vier bis sechs Monate im Voraus ein Zimmer buchen wollten, aber keins mehr gekriegt haben!
Handy- und somit auch Internetempfang habe ich hier im Schwarzwald sehr selten! Deshalb habe ich das Telefon normalerweise im Flugmodus. Das schont den Akku. In der Nacht kann es sehr frisch werden und deshalb nehme ich die Elektrogeräte, Akkus und Batterien mit in den Schlafsack.
Auf dem Spitzfelsen geniesse ich den wunderschönen Abend. Die Aussicht geht über drei Seiten. Links und rechts liegen ein Tal und nach vorne erstreckt sich das schöne Kinzigtal. Dahinter sind weitere Berge zu sehen.Etwa 300 Höhenmeter, direkt unter mir, befindet sich Hausach. Es kommen noch einige Einheimische vorbei. Viele mit dem Mountainbike, aber auch Fussgänger.
Der Abend wird mit einem wunderschönen Sonnenuntergang abgeschlossen!
Auf der anderen Seite geht gleichzeitig der Vollmond auf! Wow, was für ein Spektakel! Besser, als jede Fernsehsendung!
Die letzten Leute kehren nun nach Hause zurück und ich habe nun meine Ruhe. Später gehe ich nochmals raus und bewundere noch die Sternenklare Nacht und das Lichtermeer. Heute Abend kann ich alles noch Aufessen. Morgen kann ich wieder einkaufen.
Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende.


14.09.2019: 7. Etappe

Gut erholt, wache ich noch vor dem Sonnenaufgang auf. Mit dem letzten Riegel setze ich mich auf den Felsen und während dem Essen schaue ich zu, wie es langsam Tag wird. 
Anschliessend mache ich meine Morgentoilette und dann packe ich alles zusammen. Dann breche ich zu einem anstrengenden Tag auf. Steil geht es nun im Zickzack durch den Wald runter ins Tal. Mit Hilfe einer schönen Brücke komme ich auf die andere Seite von dem Fluss Kinzig. Bald darauf komme ich nach Hausach. Beim nächsten Westwegtor hole ich meinen Stempel.
Der Westweg bringt mich durch das Dorf und zur anderen Talseite. An einem Geldautomaten hebe ich ein paar Euro ab. Nicht überall kann man mit Karte zahlen. Als der Westweg abzweigt und wieder ansteigt, laufe ich geradeaus weiter. Etwa 300 Meter weiter hat es einen Lebensmittelladen. Dort kaufe ich Essen für die nächsten Etappen ein. Da nun aber einige Wirtschaften folgen, habe ich nicht so viel eingekauft. Dafür habe ich mir ein reichhaltiges Frühstück besorgt. Das genehmige ich mir vor dem Laden. Dann kann ich den Müll gleich hier entsorgen. Auch die Toilette benutze ich. Meine Wasserflaschen habe ich wieder gefüllt.
Nun folgt die anstrengendste Etappe vom ganzen Westweg. Ein steiler kurzer Aufstieg über fast 600 Höhenmeter liegt direkt vor mir! Nach einem sehr steilen kurzem Stück komme ich an der Burg Husen vorbei. Sie thront über Hausach. Von hier sehe ich auch den Spitzfelsen, mein letztes Nachtlager. Weiter geht es im Wald hinauf. Kurze flache Abschnitte wechseln sich mit steilen Passagen ab. Heute geht es oft über Wanderwege. Das Wetter ist wieder traumhaft schön.
Beim Sattel Haseneckle steht eine Schutzhütte. Es wäre ein schöner Schlafplatz. Leider hat es aber kein Wasser.
Nach einer kurzen Pause wandere ich weiter rauf. Nach einem letzten steilen Stück erreiche ich endlich den Farrenkopf. Ein toller Aussichtspunkt. Hier steht eine sehr grosse Schutzhütte.
Durch eine Tür gelangt man in den Essraum. Einige Tische und Bänke stehen hier. Über eine Treppe gelangt man rauf zum Schlafraum. Sehr luxuriös! Hier können viele Wanderer schlafen. Leider hat es auch hier keinen Brunnen. Auf dem ganzen Aufstieg sah ich kein Wasser. Will man hier schlafen, muss man das Wasser aus Hausach hochtragen! Ich mache erstmal eine längere Pause und geniesse die Aussicht. Es kommen immer wieder Wanderer vorbei. Schliesslich ist ja auch Samstag.
Die Pause hat gutgetan! Nun muss ich aber wieder weiter. Die Strecke ist noch lang. Zurück in den Wald und den Berg steil runter zu einem Sattel. Wieder geht es steil hinauf und runter zum Huberfelsen. Auf dem Felsen hat es einen Aussichtspunkt. Kurz geniesse ich die schöne Aussicht.
Eine kleine Mittagspause lege ich hier ein. Heute treffe ich immer wieder Wanderer. Oft komme ich auch mit den Leuten ins Gespräch.
Der Wanderweg geht am Felsen vorbei und schon wieder folgt ein steiler Aufstieg. So langsam werden meine Beine müde. Nur der Gedanke ans reichhaltige Abendessen lässt mich weiterlaufen. Endlich komme ich oben beim Karlstein an. Trotz der müden Beine erklimme ich auch diesen Aussichtspunkt. Ein tolles Panorama über den Hochschwarzwald entschädigt mich großzügig! Und wieder einmal habe ich die Erfahrung gemacht, dass auf einen Tiefpunkt, oft etwas schönes folgt.
Nun geht es im leichtem auf und ab weiter. Zunächst geht es noch durch den Wald. Später führt der Wanderweg immer wieder an Wiesen entlang. So gibt es zwischendurch auch mal eine schöne Aussicht.
Auf diesem Abschnitt wandere ich zusammen mit einem jüngerem Ehepaar. Auch sie sind auf dem Westweg unterwegs. Beim Gasthaus schöne Aussicht bleiben sie für diese Nacht. Sie konnten vor vier Monaten kein Zimmer im Gasthaus Wilhelmshöhe mehr buchen.
So langsam komme ich in den Südschwarzwald. Die Landschaft ändert sich langsam. Im Norden war der Wald sehr geschlossen. Es gab kaum offene Flächen. Auch Wiesen waren selten. Im Süden hat es viele Wiesen und auch mehr Bauernhöfe und Dörfer.
Plötzlich treffe ich das Fotografenehepaar wieder. Das letzte Stück laufen wir zusammen weiter. Es zieht sich noch ganz schön in die Länge. Bin ich froh, als endlich der Gasthof Wilhelmshöhe in Sicht kommt. So gegen 17:00 Uhr kommen wir endlich am Ziel an. Geschafft!
Es waren heute etwa 23.6km, 1290 Meter rauf und 900 meter runter gewesen! Eine mörderische Etappe.
Zimmerbezug und ab unter die Dusche. Es folgt eine Handwäsche von meiner Unterwäsche. Meine Elektronik habe ich an den Strom angeschlossen. Es bleibt noch Zeit bis zum Abendessen. Ich mache noch einen kleinen Spaziergang zum Westwegtor auf der anderen Strassenseite. Hungrig gehe ich nun ins Restaurant. Die Fotografen setzen sich zu mir an den Tisch. Der Laden brummt. Alle Tische sind besetzt. Trotzdem bekommen wir schon bald unser Essen. Es schmeckt vorzüglich! Dieses Menu geniesse ich richtig.
Müde aber zufrieden gehe ich bald schlafen.

15.09.2019: 8. Etappe

Gut erholt wache ich bei Tagesanbruch auf. Das Frühstück gibt es um 07:45 Uhr. Heute steht eine geruhsamerer Etappe auf dem Plan. Einige Kilometer aber nur leichtes auf und ab. Etwa 500 Höhenmeter zusammengezählt.
Gemütlich frühstücke ich und gegen 09:00 starte ich meine Wanderung an diesem schönen Tag. Gleich hinter dem Tor fängt ein Holzsteg an. Auf diesem wandere ich durch eine Moorlandschaft. Sehr schön! Goldgelbes Gras, grüne Büsche und Bäume dazwischen. Vögel zwitschern, ich geniesse diese morgendliche Ruhe. 
Es geht vorbei an einem Bauernhof und in den Wald hinein. Kurz darauf erreiche ich den wunderschönen Blindsee! Ein Tiefschwarzer Moorsee. Er hat keinen Zu- und auch keinen Abfluss. Hier lege ich eine kurze Pause ein und ich lasse die Landschaft auf mich wirken. Dieses Innehalten brauche ich ab und zu einfach. Das ist sicher auch ein Grund, warum ich meist alleine Wandere. Aus solchen Momenten schöpfe ich Kraft.
Gemütlich laufe ich weiter auf dem Bohlenweg durch den Wald und das Moor. Der Pfad geht wieder auf einem Wanderweg weiter durch den Wald. Es folgen Abschnitte am Waldrand entlang mit schönen Aussichten.
Dem Bach Elz folge ich bis zur Quelle. Auf einer Anhöhe erreiche ich die Martinskapelle. Daneben steht ein Gasthof. Zuerst gehe ich aber zur Donauquelle. Eigentlich ist es die Bregquelle. Allerdings ist es auch die Quelle der Donau. Dieses Wasser fliesst später in die Donau.
Im Restaurant Kolmenhof, gleich neben der Quelle möchte ich meine Mittagspause machen. Nachdem es aber geschlagene 15 Minuten dauert, bis ein Kellner kommt, bestelle ich lieber nur etwas zu trinken. Weitere 15 Minuten später bekomme ich endlich mein Getränk! Es hat nicht viele Gäste und einiges Personal läuft herum. Die müssen aber scheinbar alle die Tische für eine Gruppe eindecken. Ich finde das nicht gerade Gastfreundlich und ich werde dort nicht mehr einkehren! Schnell gehe ich weiter und beim nächsten schönen Platz mache ich Mittagspause. 
Vorbei an Wiesen geht es in den Wald hinein. Schon bald komme ich zu den Günterfelsen. Das ist eine grosse Ansammlung von sehr grossen Steinen mitten im Wald. Ein Paradies für Kinder! Hier kann man toll herumkraxeln oder sich verstecken. 
Nun ist es nicht mehr weit bis zum Brend. Ein weiterer Berg mit einem Aussichtsturm. Oben auf dem Turm geniesse ich die Aussicht über den Schwarzwald. Ich sehe den Feldberg, die Vogesen und viele andere Gipfel. Die Alpen sehe ich heute leider nicht. Es hat zu viel Dunst in diese Richtung. 
Nach einer kurzen Pause wandere ich leicht abwärts am Waldrand entlang weiter. Vorbei geht es an einem grossen Rastplatz und später an einem Restaurant. Die folgende Strecke geht meist am Waldrand entlang und man sieht immer wieder runter zu Dörfern und auch ein paar Bauernhöfe liegen am Weg.
In Neueck muss ich die Strasse Queren. Zum Glück hat es eine Unterführung. Weiter geht es durch den Wald und zwischendurch auch durch die Wiesen. Über einen kleinen Grashügel erreiche ich am Abend die kalte Herberge. Hier gönne ich mir ein Abendessen. Nach dem leckeren Mahl, welches ich sehr geniesse, benutzte ich noch die Toilette und auch meine Wasserflasche darf ich auffüllen. 
Ein kurzer Aufstieg folgt und es geht in den Wald hinein. Nach etwa einem Kilometer finde ich am Waldrand eine schöne Stelle und hier bleibe ich. Schnell schlage ich mein Nachtlager auf. Da es Wolkenlos ist, stelle ich das Zelt nicht auf. Lieber habe ich ein Cowboycamp. Kurz kann ich noch die Aussicht über eine Wiese und runter ins Tal geniessen. Bald wird es schon dunkel. Und nun, gute Nacht!


16.09.2019: 9. Etappe

Obwohl ich direkt am Wanderweg lag, habe ich überraschend gut geschlafen. Gut erholt wache ich bei Tagesanbruch auf. Früher hätte ich es nie für möglich gehalten, ohne Zelt draussen zu schlafen! All die Insekten und so weiter. In Amerika habe ich es dann ausprobiert. Was muss ich sagen, ich liebe es nun! Wenn man aufwacht, sieht man gleich in die Natur und erst die tausend Sterne über mir! Natürlich kann man das nur bei stabilem Wetter machen.
Ich kuschle mich noch eine Weile in den warmen Schlafsack und beobachte, wie die Natur erwacht. So schön! Ich liebe diese Tageszeit! Leider geht es wohl noch recht lange, bis die ersten Sonnenstrahlen bis zu meinem Schlafplatz vordringen. Deshalb überwinde ich mich und ich stehe auf. Brr, es ist sehr frisch! Und nun muss ich auch noch die warme Schlafkleidung gegen die kalte Tageskleidung wechseln. Nach einem warmen Tee und dem Frühstück, packe ich alles zusammen. Kurz vor sieben Uhr wandere ich los.
Im sehr leichten auf und ab geht es vorbei am Restaurant Lachenhäusle. Natürlich hat dieses noch geschlossen. Heute geht es immer wieder kurz durch einen Wald, dann wieder am Waldrand entlang oder durch Wiesen. So habe ich immer wieder schöne Aussichten in die Täler
und Dörfer runter. Es folgt ein kurzer Abstieg. So gegen 10:00 Uhr komme ich zum Gasthof Schweizerhof. Ich habe mich schon die ganze Zeit auf ein zweites Frühstück gefreut. Leider ist das Restaurant noch geschlossen. Es hat wie so viele Restaurants erst um 11:00 Uhr offen! Ich finde das gar nicht gut. Wo soll man dann Frühstücken? Cafés hat es hier auf den Bergen oben nun mal keine. So lange will ich nicht warten und so wandere ich enttäuscht weiter. Mit den Restaurants habe ich bei dieser Wanderung selten Glück.
Auch das nächste Restaurant ist noch zu. Bald muss ich wieder die Schwarzwaldhöhenstrasse überqueren. Heute muss ich das ein paarmal machen. Der Wanderweg geht immer in der Nähe von der Strasse entlang.
Hier komme ich an alten Verteidigunslinien vorbei. Es hat noch Überreste von einer Schanze. Sie wurde 1700 gebaut und diente zur Abwehr gegen die Schweden. Ein interessanter Zeitzeuge.
Nach der Mittagspause geht es weiter. Kurz darauf erreiche ich den Doldenbühl, ein weiterer 1000er. Hier steht auch eine Hütte. Die Aussicht ist wunderschön! Dem Waldrand folge ich zur Fahrenberger Höhe. Seit dem Schweizerhof geht es übrigens gemütlich aufwärts. Bei der Fahrenberger Höhe hat es eine schöne Bank. Die Aussicht ist super. Hier treffe ich das Fotografenehepaar wieder. Zusammen geht es weiter.  Kurz geht es weiter rauf bis wir zur Führsatz Höhe kommen. Nun geht es nur noch runter. Am frühen Nachmittag kommen wir zum Wanderheim. Das ist eine Wirtschaft, wo man auch schlafen kann. Wir essen ein Stück Kuchen und ich trinke wieder einmal ein Fanta! Wow, schmeckt das gut! Unser Tisch hat übrigens eine Steinplatte und darauf ist das Westwegsymbol verewigt.
Anschliessend verabschiede ich mich von meinen neuen Freunden, sie schlafen hier, und weiter geht es. Gemütlich geht es Richtung Titisee runter. Ich kreuze noch meinen Weg mit einem Ehepaar. Sie haben einen Hund dabei. Sie hat Probleme mit dem Fuss und ich frage sie, ob ich helfen kann. Mit einem Blasenpflaster helfe ich hier weiter. Zum Glück hatte ich bisher keine Probleme mit meinen Füssen. Ich habe auch ganz brav jeden Abend meine Füsse mit Hirschtalgcreme eingerieben. Dass und die speziellen Sohlen haben wunder bewirkt.
Das Ehepaar möchte mehr über meine Wanderung wissen und so laufen wir zusammen weiter. In Titisee angekommen, trennen sich unsere Wege. Ich folge den Westwegsymbolen. Im Zentrum angekommen
werde ich vom Trubel fast erschlagen. Eigentlich wollte ich hier ein wenig in den Läden bummeln. Der Rummel ist mir aber zu viel. Dann bemerke ich auch noch, dass ich in die falsche Richtung gelaufen bin. Hier teilt sich der Westweg in zwei Varianten auf. Ich folge der Westvariante. Nach ein paar hundert Metern merke ich, dass ich der Ostvariante gefolgt bin! Es hatte aber auch keinen Hinweis gegeben. Also einmal kehrt und wieder zurück. So schnell wie möglich möchte ich aus diesem Dorf hinaus. Es geht am See entlang weiter. Ein kurzer Anstieg bringt mich hoch zum Bühlhof. Hier hat es einen Campingplatz. Nach dem bezahlen suche ich mir einen Platz für mein kleines Zelt. Zum Glück hat es einen kleinen Aufenthaltsraum. Dort kann ich kochen und am Tisch essen. Zudem hat es auch Steckdosen und sogar Waschmaschinen. Ich gehe erst mal duschen, dann ziehe ich die Regenkleider an und alles andere kommt in die Waschmaschine und anschliessend in den Trockner. Nun kaufe ich am Empfang noch eine Flasche Fanta und noch ein paar Kleinigkeiten ein. Dann geniesse ich mein Abendessen. Inzwischen lade ich meine Elektronik auf. Bald gehe ich ins Zelt und schlafe ein. Morgen steht eine anstrengende Etappe auf dem Plan. Es geht über den Feldberg. Er ist der höchste Berg im Schwarzwald.


17.09.2019: 10. Etappe

Im Morgengrauen wache ich auf. Mein Zelt ist innen und aussen total nass. Der See lässt grüssen. Stellt man sein Zelt in der Nähe eines Sees auf, hat man fast immer Feuchtigkeit am Zelt. Leider kann ich nicht warten bis die Sonne mein Zelt trocknet. Naja, nun muss ich das Zelt halt nass einpacken. Dadurch ist es natürlich auch schwerer. Nach der Morgentoilette und dem Frühstück starte ich um 06:30 Uhr meinen Wandertag.
Vorbei am Campingplatz geht der Aufstieg weiter. Schnell tauche ich in den Wald ein. Kreuz und Quer geht es durch den Wald bergauf. Es herrscht eine Morgendliche Ruhe. Nur die Vögel höre ich zwitschern. Nach der Kesslerhöhe geht es wieder runter. Plötzlich stehe ich vor der sehr grossen Adlerschanze von Hinterzarten. Die ist wirklich beeindruckend gross. Das braucht grosse Überwindung, sich da runter zu stürzen. Als ich dort stehe, kommt ein Skispringer oben auf die Schanze. Hier machen sie auch Sommerskispringen. Der Springer scheint aber auch nicht so mutig zu sein. Er setzt sich hin, dann läuft er weiter runter, setzt sich wieder hin und geht wieder ein paar Luken weiter runter. Das wiederholt sich ein paarmal. Irgendwann fährt er doch noch los. Ich mache eine kurze Pause.
Anschliessend geht es steil, aber kurz runter nach Hinterzarten. Das Dorf streife
ich kurz und dann folge ich einem kleinem Tal. Entlang von Wiesen geht der Weg bald wieder in den Wald hinein. Es geht jetzt wieder den Berg hoch. Bald komme ich zu einer Lichtung, wo einige Häuser stehen. Es ist der Weiler am Feldberg. Hier kann ich kurz verschnaufen. Es folgt ein kurzer ebener Abschnitt, bevor es wieder aufwärts weiter geht. Steil folge ich nun dem schönen und wilden Wanderweg. Zwischendurch wirkt er richtig alpin. Es geht in grossen Kehren rauf. Manchmal ist der Weg schmal und es geht daneben steil runter. Ein paar Eichhörnchen sehe ich davon springen. Es waren noch die schönen roten, einheimischen Eichhörnchen. Auf einer schönen Bank mache ich eine Verschnaufpause. Der schweiss fliesst in Strömen. Der Aufstieg ist ganz schön anstrengend.
Nun geht es weiter aufwärts. Kurz sehe ich runter zum Feldsee. Endlich verlasse ich den Wald und durch Blumenwiesen geht es weiter hoch. Schliesslich erreiche ich den Grüblesattel. Das gröbste habe ich nun
hinter mir. Der Feldberggipfel ist Baumlos und von Gras bewachsen. Von hier oben hat man eine wunderschöne Aussicht. Dafür hat es sehr viele Leute hier oben. Beim Aufstieg begegneten mir nur etwa sechs Personen, hier wimmelt es geradezu. Links von mir ist der Aussichtsturm am Seebuck. Hierher geht eine Sesselbahn. Ich halte mich rechts und steige das letzte steile aber kurze  Stück hoch auf den Feldberggipfel. Dieser ist 1493 Meter hoch. Geschafft, aber glücklich komme ich oben an. Der höchste Punkt meiner Wanderung ist erreicht!

Etwas enttäuscht bin ich von diesem Gipfel. Es ist der höchste Gipfel vom Schwarzwald, oben hat es aber kein Kreuz und auch keinen Aussichtsturm. Nur einen hässlichen Antennenturm! Auch ein Restaurant ist hier keines zu finden. So mache ich meine Mittagspause und ich geniesse die Aussicht! Weit reicht der Blick von hier oben. Nur die Alpen sind immer noch nicht zu sehen. Die Sicht ist einfach zu trübe.

Nach der Pause wandere ich weiter. Auf der anderen Seite geht es steil runter. Viele Treppenstufen bringen mich zum Restaurant St. Wilhelmerhütte runter. Leider ist es, wie kann es anders sein, heute geschlossen! Kurz geht es noch weiter runter. Dann folge ich einem Bergrücken kurz aufwärts durch den Wald. Bald stehe ich auf dem Stübenwasen. Hier hat es eine sehr lange Bank. Ein ganzer Baum wurde zu einer Bank
umfunktioniert. Es hat mehrere Sitz- und Liegeflächen. Die Aussicht ins Tal runter ist bezaubernd schön. Gemütlich, entlang von Wiesen, geht es nun runter zum Berggasthaus Stübenwasen. Hier bestelle ich mir mein Abendessen. Diese Köstlichkeiten geniesse ich richtig.
Anschliessend folgt noch ein kurzer Endspurt. Es geht weiter runter und in den Wald hinein. In der Nähe vom Ahornkopf hat es eine kleine Schutzhütte. Deshalb gehe ich ein kurzes Stück vom Westweg weg und bald finde ich die Auerhahnhütte. Eigentlich wäre das eine Hütte mit Fenstern, einem Ofen und einer Türe gewesen. Der Förster hat aber scheinbar den Ofen, die Fenster und die Türe entfernt. Aus welchem Grund ist schleierhaft. Den Ofen kann ich noch verstehen, wahrscheinlich war er zu gefährlich geworden. Aber die Fenster und die Türe hätte er lassen können. Trotzdem bietet die Hütte mir guten Schutz vor dem Wind. Schnell habe ich mich eingerichtet. Das Zelt und den Schlafsack habe ich draussen im Wind aufgehängt. Ebenfalls die feuchte Kleidung. Alles trocknet innert kurzer Zeit. Dann geniesse ich den schönen Abend. Leute kommen keine mehr vorbei. Müde gehe ich schon bald schlafen.


18.09.2019: 11. Etappe

Ein kühler aber wieder sehr schöner Morgen erwartet mich. Nach dem Frühstück packe ich alles zusammen und um kurz nach sieben Uhr starte ich meine Wanderung. Nach etwa 500 Metern bin ich wieder zurück auf dem Westweg. Kurz geht es noch runter. Bald erreiche ich das Biathlon Leistungscenter. Hier geniesse ich die ersten Sonnenstrahlen.  Von hier ist es nicht mehr weit zum Notschreipass. Das Restaurant ist natürlich noch geschlossen.  Deshalb überquere ich die Strasse und weiter geht es.
Es folgt ein sehr schönes kleines Tal. Der Weg folgt einem Bach leicht ansteigend. Die Wiesen sind goldgelb und es hat Heidelbeersträucher. Ich nasche ein wenig davon. Obwohl hier ein Naturschutzgebiet ist und überall Verbotstafeln stehen, sehe ich jemanden mitten in der Wiese am Beerenpflücken! Soviel dazu, die Wege nicht zu verlassen!
Leider geht es bald wieder in den Wald hinein. Die Steigung wird auch steiler. Nach dem kurzen steilen Aufstieg kommt ein längerer Abstieg. Mal geht es durch den Wald, dann wieder entlang einer Wiese. Am
tiefsten Punkt erreiche ich das Wiedener Eck. Im Restaurant trinke ich etwas und auch ein Stück Kuchen darf nicht fehlen. Mhm, lecker! Das Fotografenehepaar treffe ich hier auch wieder. Ein weiteres Westwegtor steht hier auch noch.
Steil geht es nun durch den Wald auf Wanderwegen den Berg hoch. Ein kurzer aber steiler Abstieg bringt mich runter zur Krinne. Die Strasse wird überquert und ich tauche wieder in den Wald ein. Steil geht es im
Wald wieder den Berg hoch. Im Zickzack folge ich dem Wanderweg durch das alpine Felsgelände. Vereinzelt kommen mir Wanderer entgegen. Endlich erreiche ich den Waldrand. Nun muss ich mich
entscheiden. Der Westweg lässt den Belchengipfel aus und führt von hier um den Berg herum. Ein Pfad führt direkt weiter hoch zum Gipfel. Natürlich möchte ich den Gipfel besuchen! So nehme ich den steilen Pfad gerade hoch zu Belchengipfel. Bald darauf stehe ich, erschöpft aber glücklich, oben neben dem Kreuz.
Das Panorama ist wieder überwältigend!
Nur die Alpen sind wieder nicht zu sehen. Nach den obligaten Fotos mache ich meine Mittagspause. Als ich mal zum Kreuz rüber blicke, sehe ich eine Überraschung! Dort stehen die vier Wanderer, welche ich am zweiten Tag getroffen hatte! Seither hatte ich sie nicht mehr gesehen. So ein Zufall! Wir unterhalten uns eine Weile, dann wandern sie weiter. Auch ich breche langsam wieder auf. Gemütlich geht es runter zum Restaurant. Auch eine Seilbahn fährt hier hoch. Das Fotografenehepaar kommt auch gerade hier an. Sie sind um den Berg herum gekommen und erklimmen nun von hier aus den Gipfel.
Weiter geht der Pfad am Hang entlang mit toller Aussicht ins Tal runter. Bald geht es steil durch das alpine, felsige Gelände nach unten. Viele Spitzkehren folgen. Auch im Herbst hat es immer noch schöne Blumen am Wegesrand und viele Insekten. Einige steilerer Abschnitte sind mit Seilen gesichert. Mir bereiten sie aber trotz Höhenangst keine Probleme. Es ist aber schon der schwierigste Abschnitt auf dem Westweg.
Irgendwann geht es auch wieder in den Wald hinein. Immer weiter geht es den Berg runter. Der Weg geht durch den schönen Schwarzwald. Schliesslich komme ich am späten Nachmittag  an einer Kapelle vorbei. Kurz geht es nochmals runter, dann folgt ein kurzer Anstieg auf einen Grashügel hoch und wieder runter zum Haldenhof. Im Gasthaus genehmige ich mir mein Abendessen. Das Fotografenehepaar treffe ich auch noch kurz. Sie schlafen hier.
Nach dem Essen wandere ich noch kurz weiter. Der weg geht rauf zum Pass Kreuzweg. Neben dem grossen Parkplatz hat es auch eine Schutzhütte. Hier bleibe ich diese Nacht. Schnell ist alles eingerichtet. Inzwischen habe ich genug Routine entwickelt. Dann geniesse ich den Abend und einen wunderschönen Sonnenuntergang. Die Sonne geht hinter dem Belchen unter.
Am Abend kommt noch ein Wohnmobil, welches auch über Nacht bleibt. Es wird eine Ruhige Nacht.


19.09.2019: 12. Etappe

Ich geniesse das morgendliche Erwachen der Natur. Das ist das schöne am draussen schlafen. Natürlich muss man auch früh aufstehen, wenn man das miterleben will. Auf meiner ganzen Wanderung habe ich nie den Wecker gestellt und trotzdem wache ich immer so früh auf.
Als ich gerade frühstücke, kommen Holzlastwagen vorbei. Sie parkieren auf dem Platz und laden Holzstämme auf. Ein Fahrer bietet mir Kaffee an. Wow, so nett sind die Einheimischen! Ich trinke aber keinen Kaffee. Da füllt er mir heisses Wasser in meine Flasche ab. Dankeschön für diesen guten Start in den Tag. Jetzt habe ich Teewasser zum geniessen. Gemütlich packe ich alles zusammen. Bald wandere ich wieder in den Wald hinein. Im leichten auf und ab folge ich dem Kamm zwischen dem Belchen und dem Blauen.
Kurz geht es nochmals etwa 100 Höhenmeter runter zur Strasse. Anschliessend beginnt der Steile, aber zum Glück nicht so weite (ca, 250 Höhenmeter) Aufstieg hoch zum Blauen. Der Weg geht durch steiniges Gelände und ist ein wenig alpin. Aber nur die oberste Kuppe ist Waldfrei. Dort steht ein Fernsehturm, ein Aussichtsturm und ein Bergrestaurant. Es führt auch eine Strasse hoch. Ein wenig erschöpft stehe ich auf dem letzten Tausender dieser Wanderung. Die Aussicht vom Turm und auch vom Restaurant sind phänomenal! Richtung Norden erstreckt sich der ganze Schwarzwald. Viele Gipfel, welche ich besucht habe, sind zu sehen. Im Westen erstrecken sich die Vogesen und das fast 1000 Meter tiefer liegende Rheintal. Im Süden sind schwach, endlich auch die Alpen zu sehen. Was für ein Anblick! Auch der Jura ist zu erkennen. Am Fusse des Blauen erstreckt sich das Markgräfler Land. Obstplantagen und Weinberge hat es dort. In der Ferne sehe ich schon mein Ziel Basel liegen.

Auf der Restaurantterrasse geniesse ich mein Mittagessen und die tolle Aussicht. Ich lasse auch schon ein wenig die letzten Tage an mir vorbeiziehen. Jetzt werde ich schon Wehmütig. So schnell ist diese Wanderung wieder vorbeigegangen. Noch habe ich aber ein paar Kilometer noch vor mir. Auf gehts!
Nach der Pause setzte ich meine Wanderung fort. Es folgt ein langer Abstieg nach Kandern. Etwa 900 Höhenmeter geht es runter. Ich tauche wieder in den Schwarzwald ein. Beim Hexenplatz mache ich eine kurze Pause. Dabei schaue ich mir den mysteriösen Stein an. Auf ihm hat es komische Zeichen. Angeblich sollen sich hier früher die Hexen getroffen haben. Wer weiss? Eine eigenartige Atmosphäre ist hier spürbar.
Der Wald macht hier einen Wandel durch. Die Nadelbäume werden weniger und es hat immer mehr Laubbäume. Scheinbar verlasse ich nun den Schwarzwald. Schön war es in diesem Wald. Weiter unten treffe ich zwei Frauen mit ihren Hunden. Sie wandern einen Teil vom Westweg. Ihre Hunde sind offizielle Such- und Rettungshunde. Wir kommen ins Gespräch und laufen zusammen weiter. Sie erzählen mir von der Ausbildung der Hunde und wie eine Suchaktion abläuft. Ich finde das Thema sehr interessant und frage einiges. Die Ausbildung ist sehr aufwändig.
Wir besichtigen noch die Sausenburg.

Weiter geht es. Eine Weile schlendern wir noch durch den Wald. Dann öffnet sich der Wald und wir treten hinaus auf eine Wiese. Durch die Wiesen und
vorbei an Obstbäumen, es hat reichlich Äpfel an den Bäumen, wandern wir weiter. Bald erreichen wir das schöne Dorf Kandern. Die Frauen haben hier eine Unterkunft gebucht. So trennen sich unsere Wege. Für mich geht es noch ein kurzes Stück weiter. Fast am Ende des Dorfes führt der Wanderweg direkt am Supermarkt vorbei. Sehr praktisch. Ich kaufe mir ein üppiges Abendessen und noch Etwas für den morgigen Tag ein. Auch eine Flasche Fanta darf nicht fehlen. Schliesslich gibt es etwas zu feiern. Morgen ist schon die letzte Etappe von meiner Wanderung erreicht. Somit ist es die letzte Nacht auf dem Westweg. Im Supermarkt treffe ich die vier Wanderer ein letztes Mal. Sie laufen heute noch weiter als ich.
Nach dem Einkauf packe ich alles in meinen Rucksack und weiter geht es. Ich verlasse das Dorf und es geht in den Laubwald hinein. Ein kurzer Anstieg ist schnell vorbei und dann geht es wieder runter bis fast zum Bach. Dort hat es einen Pavillon. Er ist gross und hat ein Dach. Die Wände reichen aber nur bis zur Hälfte hoch. Draussen hat es Tische und einen Grill. Hier bleibe ich für die letzte Nacht. Feuer mache ich aber keines. Ich bin noch recht nahe am Dorf und will nicht auf mich aufmerksam machen. Schnell habe ich mich eingerichtet. Dann geniesse ich den schönen lauen Abend und feiere den beinahe Abschluss meiner Wanderung. Meine Gedanken kreisen um die letzten Tage. Schön war es und ich kann den Westweg nur weiterempfehlen. Dazu später mehr.
Es kommen noch einige Spaziergänger, mit und ohne Hund, vorbei und auch ein paar Fahrradfahrer. Als es dunkel wird kehrt aber Ruhe ein. So schliesse ich auch den letzten Abend ab und ich gehe schlafen.


20.09.2019: 13. Etappe

Ausgeruht wache ich am Morgen auf. Nach dem Frühstück packe ich schnell alles zusammen. Heute wandere ich die letzte Etappe auf dem Westweg. Es wird noch einmal richtig anstrengend. Zwar gibt es keine langen Aufstiege mehr, trotzdem sind es nochmals 550 Höhenmeter hoch und runter. Dazu sind es etwa 28km. Um kurz vor sieben Uhr starte ich meinen Wandertag bei schönstem Wetter.
Ganz kurz geht es rauf und schon stehe ich am Eingang zur Wolfsschlucht. Es folgt ein wunderschöner Abschnitt durch den Wald. Der Pfad schlängelt sich zwischen grossen Felsbrocken vorbei. Kurz wird es sogar recht eng. Eine tolle Landschaft! Für Kinder ist das ein Paradies. So viele Versteckmöglichkeiten. Man kann auch super herumkraxeln. Leider kann ich es nur kurz geniessen, schliesslich muss ich weiter wandern. Es ist noch weit bis Basel.
Im Wald geht es im Zickzack steil rauf und gleich wieder runter nach Hammerstein. Nach dem Dorf folgt ein Aufstieg durch Obstwiesen. Das Markgräfler Land ist wunderschön! Das nächst Dorf ist erreicht. Es heisst Egisholz.

Der Weg verläuft nun zwischen Wald und Weinreben weiter zur Baselblickhütte. Hier haben die vier Wanderer letzte Nacht geschlafen. Es ist eine Hütte mit Fenstern und Türe und sie darf von Wanderern benutzt werden. Die Aussicht ins Tal runter ist wunderbar.
Vorbei am Weinberg und durch Wiesen geht es runter nach Wollbach. Schnell liegt das kleine Dorf hinter mir und es folgt ein Aufstieg im Laubwald.
Bald ist der höchste Punkt erreicht und es geht wieder sanft nach unten. Schliesslich erreiche ich die grosse Burgruine Rötteln. Hier mache ich eine Pause. Dabei schaue ich mir die Anlage ein wenig an. Beeindruckend, wie gut die Burg erhalten ist. Es gibt zwei grosse Türme. Der Weg führt mitten durch die Anlage.

Nach der Pause verlasse ich die Burg und es geht weiter abwärts. Unterhalb der Burg steht das letzte Westwegtor. Ein letztes Mal stemple ich die Karte ab. Weiter geht es durch eine Wiese. Von hier hat man einen sehr schönen Blick auf die Burg und ich mache noch ein paar Fotos.
Bald darauf wandere ich durch das Dorf Rötteln. Ein sanfter Aufstieg mitten durch Felder bringt mich rauf auf den Tüllinger Berg. Bei der Daurhütte mache ich meine Mittagspause. Dabei beobachte ich ein Manöver von der Bundespolizei. Ein grosser Hubschrauber landet mehrere Male neben einem Feld und es steigen etwa 15 bewaffnete Bundespolizisten aus. Diese steigen in wartende Busse und werden davon gefahren. Ob die eine Übung haben oder ist dies ein ernster Einsatz? Das alles beobachte ich mit meiner Kamera. Es findet auf der anderen Talseite statt.

Nach der erholsamen Pause geht es weiter am Waldrand entlang und der Weg bleibt auf der Höhe. Die Aussicht bleibt super. Auf der Wiese komme ich an einer Schafherde vorbei. Es scheint gerade ein neues Lamm auf die Welt gekommen zu sein. Wie süss!
Kurz darauf erreiche ich die Tüllinger Höhe. Wow, was für eine Aussicht! Die Stadt Basel liegt mir zu Füssen.

Nun geht es nur noch bergab. Durch Obstplantagen wandere ich zur Grenze von Deutschland und der Schweiz. Hier steht ein alter Schlagbaum und der einzige Hinweis auf die Grenze ist eine Tafel.
Ich bin wieder zurück in der Schweiz. Von hier ist es nicht mehr weit und bald erreiche ich den Talboden. Entlang dem Flüsschen Wiese geht es eben und geradeaus weiter. Etwa 3.5 Kilometer folge ich der Wiese.
In der Schweiz ist der Weg nicht mehr so gut markiert. Nach dem Tierpark biege ich ab und nun muss ich seit langem das erste Mal mein iPhone für die Orientierung zur Hilfe nehmen. Schliesslich finde ich den richtigen Weg und bald kommt die Unterführung, welche mich unter den Gleisen durchbringt. Auf der anderen Seite steht der badische Bahnhof Basel. Hurra, ich habe mein Ziel erreicht! Erschöpft aber glücklich mache ich ein paar Fotos. Meine Wanderung ist nun zu Ende. Etwas wehmütig bin ich, dass es nun schon wieder vorbei ist. Zwei Wochen sind einfach zu kurz.

Der nächste Zug bringt mich zum Bahnhof SBB Basel. Zwei weitere Züge bringen mich über Luzern wieder zurück nach Giswil. So gegen 21:00 Uhr bin ich wieder zu Hause.


Fazit

Ich würde diese Wanderung wieder machen. Es ist eine schöne Landschaft. Klar hat es viele Schotterstrassen und nicht so viele Wanderwege, das ist aber in Deutschland oft so und das wusste ich schon vor der Wanderung. Zwischendurch finde ich das sogar ganz schön so. Man kann dann die Landschaft mehr geniessen und muss nicht immer auf jeden Schritt achtgeben. Das kann mit der Zeit sehr ermüdend sein.
Auch mit meiner Wahl zum Übernachten war ich mehr als zufrieden. Es gab keine Probleme damit. 
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