Dienstag, 11. Dezember 2018

29.11.2018

Nun beginnt also meine erste und längste Mehrtageswanderung. Um 06:15 Uhr verlasse ich das Hostel. Mein übriges Gepäck kann ich im Hostel lassen. Mit dem Rucksack auf dem Rücken laufe ich durch die Stadt zum Busbahnhof. Pünktlich um 07:00 Uhr fährt der Bus los. Durch die Pampa geht es nach Norden in den Nationalpark Torres del Paine. Kurz nach neun Uhr erreichen wir den Nationalparkeingang. Hier müssen wir uns registrieren lassen und den Eintritt bezahlen. Da ich schon im Internet bezahlt habe, muss ich nur einen Stempel abholen. Jeder bekommt noch eine kleine Karte vom Nationalpark. Darauf sind wichtige Infos und auch die Wege eingezeichnet. Ich benutze noch kurz die Toilette. Dann nehme ich noch einen weiteren Bus. Er fährt uns zum Camp las Torres. Etwa um 10:00 Uhr starte ich meine Wanderung. Nach einem kurzen Anstieg geht es im steten auf und ab durch eine hügelige Landschaft. Eigentlich hätte man die Torres del Paine Spitzen von hier aus schon gesehen. Doch sie waren leider im Nebel versteckt. 
Das Wetter ist heute recht angenehm. Wenn es windstill ist und die Sonne scheint, würde man es im T-Shirt aushalten. Es gibt aber immer wieder Windböen. Die Sonne scheint recht häufig. Manchmal versteckt sie sich aber hinter Wolken. Es gibt auch immer wieder kurz ein paar Regentropfen. Ich werde aber nie nass. Erst am Abend um etwa 21:00 Uhr gibt es einen stärkeren Regenguss. 
Die Landschaft ist einfach überwältigend schön. Große, weite Grasflächen wechseln sich ab mit Büschen und Wäldern. Häufig kreuzt ein Bach meinen Weg. Einmal sehe ich nahe vor mir einen mittelgroßen Raubvogel vorbei laufen. Etwas weiter hoppelt dann auch noch ein Hase vorbei. Hier wachsen auch Büsche mit knallroten Blüten. Sie heißen Feuerbüsche. Ich mache hier meine Mittagspause. 

Nun geht es gemütlich aufwärts zum höchsten Punkt der heutigen Etappe. Hier sehe ich einige Pferde. Sie gehören zum letzten Resort und dürfen auf einer riesigen Fläche frei herum ziehen. Die Aussicht von hier oben ist einfach unbeschreiblich schön! Unter mir das weite Tal. Ein großer, blauer Fluss schlängelt sich durch die Grünen und gelben Wiesen. Dahinter ragen hohe, schneebedeckte Berge in den Himmel. Zwischen den Wiesen hat es auch kleine Wälder. Wow, ein paar Minuten stehe ich nur da und schaue mir das alles an! Danach mache ich noch Fotos. 
Es folgt ein gemütlicher Abstieg ins Tal hinunter. Ein Bach muss durchquert werden. Zuerst überlege ich, ob ich die Schuhe wechseln soll. Dann sehe ich eine Stelle wo es Steine unter dem Wasser hat. Mit den Wanderschuhen laufe ich dort durchs Wasser. Fünf Minuten später sieht man den Schuhen nicht mehr an, dass sie im Wasser waren. Die nächsten Bäche haben alle eine Brücke oder ein paar Holzlatten zum drüberlaufen. Die Wanderung durch dieses Tal ist sehr angenehm. Fast flach verläuft der Weg und ich komme gut voran. Etwa um 14:30 Uhr komme ich zum Camp Seron. Hier hat es Zeltplätze und ein Großes Zelt zum Kochen. Außerdem ein kleines Haus. Hier könnte man auch etwas Essen. Die Preise sind aber recht hoch. Außerdem hat es Wasser, warme Duschen und Toiletten. Ein Generator liefert Strom. Leider ist der Platz nicht so windgeschützt wie erhofft. Zuerst habe ich Probleme mein Zelt aufzustellen. Ich kann es nicht richtig abspannen. Meine Zeltnachbaren helfen mir. Irgendwann kriege ich es doch noch einigermaßen hin. Das Zelt flattert aber im Wind. An der Sonne genieße ich nun den Nachmittag. Ich kann mich kaum an der tollen Landschaft sattsehen. Es fliegen auch verschiedene Vögel herum. Im Zelt koche ich mir meinen Kartoffelpüree. Als die Sonne zuerst hinter Wolken und dann hinter den Bergen verschwindet wird es kühl und ich verziehe mich ins Zelt. Später zeigt sich das Wetter von seiner garstigen Seite. Es regnet leicht und es gibt stärkere Windböen. Nun zeigt sich, dass mein Zelt nicht so gut abgespannt ist, wie erhofft. Es flattert doch einiges herum. Hoffentlich sind die anderen Camps besser vor dem Wind geschützt. 


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