Dienstag, 11. Dezember 2018

01.12.2018

Die heutige Etappe ist wieder eine kurze. Nur vier Stunden muss ich laufen. So startete ich erst um etwa 08:15 Uhr. Eigentlich wollte ich später starten. Aber ich wachte einiges von dem Wecker auf. Dann bekam ich vom langen liegen Rückenschmerzen. So stand ich früher als geplant auf. Zum länger rumsitzen war es mir zu kalt. Da ist es besser loszulaufen. Im Camp blies auch ein leichter Wind. Schnell kam ich in den Wald hinein. Raus aus dem Wind. Zugleich ein Segen, aber auch ein Fluch. In dieser Gegend hat es sehr viele Mücken. Sobald man stehen bleibt, umschwirren hunderte dein Gesicht! Eine echte Plage! Nur der Wind kann diese Viecher stoppen. Dann doch lieber Wind. 
Heute war ein sehr schöner Tag. Bis zum Mittag blieb es zwar bewölkt. Doch die Wolken waren so hoch, dass man alle Bergspitzen sehen konnte! Wow, was für ein Panorama! Am Mittag kam dann die Sonne raus und es wurde ein sonniger Nachmittag. Nur noch wenige Wolken waren zu sehen. Hoffentlich ist das Wetter morgen auch so gut. 
Nach einem kurzen flachen Abschnitt, folgte bald der erste, kurze aber steile Aufstieg. Oben angekommen hatte ich eine fantastische Aussicht zurück zum Lago Dickson und den Bergen dahinter. Auch die Gletscher waren zu sehen. Der Dickson Gletscher, er mündet in den See, kommt vom großen Inlandeisfeld runter. Es folgt nun ein Abschnitt mit wenig Aufstieg. Es geht entlang eines Baches. Diesen höre ich aber nur. Er ist weit unten in einer Schlucht. Der Dichte Wald verhindert die Sicht nach unten. Schließlich nach einem weiteren kurzen Aufstieg erreiche ich einen Aussichtspunkt. Von hier aus sieht man ein letztes Mal zurück zum Lago Dickson. Vor mir sehe ich in ein Tal hinein. Am Ende ist ein Berg mit einem Gletscher zu sehen. Diesem Tal folgt auch mein Wanderweg. Überwältigend schön ist auch heute wieder die Landschaft! So viele Berge, Wälder und Wildbäche. Ich kann mich kaum sattsehen! So komme ich kaum vom Fleck. 
Zurück geht es in den Wald hinein. Zunächst muss ich runter zum Bach. Eine Brücke bringt mich ans andere Ufer. Gemütlich und im steten auf und ab geht es das Tal entlang. Hier sehe ich einen Magelanspecht. Es ist das Weibchen. Die Männchen haben einen feuerroten Kopf. Sonst sehe ich heute nur kleine Vögel. Irgendwann erreiche ich eine Gletschermoräne. Steil geht es auf diesen Schotterhügel hoch. Oben angekommen stehe ich direkt vor einem See. Dahinter ragt ein Berg auf und ein Gletscher fließt in den See runter. Im Wasser schwimmen ein paar Eisbrocken. Unbeschreiblich schön ist dieser Anblick! Und genau jetzt kommt langsam die Sonne raus. Ich staune nur noch. 
Es geht nun wieder runter von der Moräne zum Talboden. Ein Stück weiter kann ich noch zu einem Aussichtspunkt gehen. Hier stehe ich direkt am Seeufer und recht nahe am Gletscher. Da hier ein leichter Wind weht, hat es fast keine Mücken. Deshalb mache ich an diesem tollen Platz meine Mittagspause. Welch ein Panorama kann ich während des Essens genießen! Das Tal hinauf sehe ich schon den Pass, welcher ich morgen überqueren muss. 
Nach der Pause geht es flach am Bach entlang weiter zum nächsten Camp. Das Los Perros Camp liegt neben dem Fluss in einem Wald. Um 13:30 Uhr treffe ich dort ein. Hier hat es kein Refugio. Nur einen kleinen Kiosk, eine kalte Dusche, Toiletten und einen Raum zum Kochen. Ich suche mir einen Platz für mein Zelt. Gar nicht so einfach. Überall hat es Wurzeln. Schließlich finde ich einen Platz und nun baue ich mein Zelt auf. Das Camp ist sehr windgeschützt doch auch schattig. Im Schatten ist es aber auch kühl. Sobald mein Zelt eingerichtet ist, gehe ich zurück zum Flussbett. Hier scheint die Sonne und es ist angenehm warm. Ich lege mich auf eine Sandbank und mache ein kurzes nickerchen. Gelegentlich kommt eine Windböe. Sonst ist es sehr idyllisch. Immer mehr Leute kommen zum Wildbach. Zwei Enten schwimmen an mir vorbei. Später fliegen sie zurück. Lange genieße ich die Sonne. Etwa um 17:00 Uhr gehe ich zurück ins Camp. Im Kochraum treffe ich zwei Schweizer! Schön, wieder einmal Schweizerdeutsch zu sprechen. Mit ihnen, einem Deutschen und einer Polin unterhalte ich mich während dem Abendessen. Etwa gegen 20:00 Uhr gehe ich nochmals kurz zum Bach ein wenig Sonne und Wärme tanken. Dann gehe ich ins Zelt. Draußen ist es wieder sehr kühl geworden. Und nun gute Nacht. 

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