Dienstag, 11. Dezember 2018

05.12.2018

Um 05:30 Uhr klingelte mein Wecker. Ich stand auf und aß einen Riegel. Dann packte ich alles zusammen. Was für ein Wetter. Wolkenloser und knallblauer Himmel! Die Berge wurden schon von der Sonne angestrahlt. Wow, was für ein Panorama! Schon um 06:30 Uhr wanderte ich los. Es stand ein langer Tag auf dem Programm. 
Durch hügeliges Land lief ich auf und ab. Einmal sehe ich einen Hasen und einen kleinen Greifvogel. Da es windstill ist, ist es angenehm warm. Viele Bäche kreuzen meinen Weg. An sumpfigen Stellen sind Holzstege angebracht. Bald entfernt sich der Weg vom großen See. Dafür komme ich an einem sehr schönen kleinem See vorbei. Nach einer kurzen Pause geht es weiter. Wieder einmal geht es gemütlich hoch. Das Bergpanorama wird immer besser. Ich komme nun in den Wald hinein. Bald folgt ein großer Bach. Eine Hängebrücke führt mich ans andere Ufer. Dort befindet sich das Camp Italiano. Kurz nach neun Uhr komme ich dort an. Den großen Rucksack lasse ich hier. Nur den kleinen mit meinem Mittagessen, etwas zu trinken und warme Kleider nehme ich mit mir mit. Natürlich auch meine Fotoausrüstungen und meine Dokumente und das Geld. 
Etwa 20 Minuten später wandere ich los. Es geht rauf ins Valle de Frances. Steil geht es los. Über viele Steine muss ich steigen. Bin ich froh, nur leichtes Gepäck dabei zu haben! Auf der linken Seite sehe ich immer wieder einen Berg, welcher mit großen Gletschern bestückt ist. Ein traumhafter Anblick. Ich höre auch öfters ein rumpeln. Dann kommen Lawinen runter. Sehr beeindruckend! Zum Glück bin ich auf der anderen Talseite. Rechts von, oder besser gesagt über, mir, erheben sich die Cuernos. Das Wort bedeutet übrigens Hörner. 
Weiter geht es hoch zu einem Aussichtspunkt. Von hier sehe ich den Berg mit seinen Gletschern, die Cuernos, das Valle de Frances mit seinen spitzen Felsen und wenn ich zurück schaue, den See mit vielen Inseln. Wow, ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus! Was für eine Aussicht! Irgendwie finde ich nicht die richtigen Worte dafür. Irgendwann reiße ich mich von dem Anblick los. Es folgt ein gemütlicher Teil der Wanderung. Durch den Wald geht es auf und ab weiter. Allerdings hat es immer wieder Hindernisse in Form von Wurzeln und Steinen. Mehrmals geht es runter zu einem Bach und dann wieder hoch. Immer folgen wir dem rauschendem Wildbach. Auf dieser Strecke sind sehr viele Wanderer unterwegs. Endlich erreiche ich das ehemalige Camp Britanico. Nun folgt das letzte, sehr steile Stück, hoch zum Aussichtspunkt. Einige Male muss ich meine Hände zur Hilfe nehmen. Richtig steil geht es hier rauf. Endlich um 12:15 Uhr stehe ich am Aussichtspunkt. Wow, was für ein 360 Grad Panorama. So viele Berge sind zu sehen. Hohe und spitze Felstürme ragen in den Himmel. Das Tal ist hier zu Ende. Nach den ersten Fotos und Filmen, esse ich mein Mittagessen. Danach lasse ich die Eindrücke auf mich wirken. Ich bin überwältigt von so viel Schönheit! Der Mensch kann niemals so etwas schönes kreieren, wie es die Natur schafft. 
Ich mache noch viele Fotos. Ein paar meiner Mitwanderer kommen auch zum Aussichtspunkt. Wir plaudern ein wenig zusammen. Um 14:00 Uhr muss ich mich von dem tollen Panorama losreißen. Der Abstieg seht an. Fast ein wenig zu schnell steige ich runter. Für meine Knie ist das nicht so gut. Zum Glück habe ich meine Stöcke dabei. Halb unten treffe ich zwei Mitwanderer von mir. Zusammen mit dem Pärchen laufe ich weiter. Zurück im Camp packen wir alles wieder in den großen Rucksack rein. Diesen Schultern wir wieder und weiter geht es. Kurz geht es runter und dann wieder hoch. Von hier haben wir nochmals einen schönen Ausblick auf den See. Das letzte Stück geht wieder runter und ein wenig flach weiter. Im Wald erreichen wir um 17:00 Uhr das Camp Frances. Inzwischen ist der Himmel bewölkt. Hier hat es nur Plattformen für die Zelte. Mein Zelt ist aber nicht freistehend und ich habe keine lange Zeltleinen. Mir wird ein Platz am Boden zugewiesen. Leider ist der nicht gerade ideal, um ein Zelt aufzubauen. Er ist sehr schief, hat viele kleine Steinchen  und Wurzeln am Boden. Die Heringe kriege ich nicht einmal zur Hälfte in den Boden rein. Immerhin bläst der Wind nicht so stark , hier im Wald. In der Zwischenzeit wehen richtig starke Windböen über die Baumwipfel. Mehr schlecht als recht, steht am Ende mein Zelt da. Hoffentlich kommt kein Regen. 
In diesem Camp hat es ein Gebäude mit Toiletten und Duschen. Fürs Kochen gibt es nur ein kleines Zelt. Man darf auch auf den Plattformen Kochen. Das ist alles, was vorhanden ist. Ich koche und esse mein Abendessen. Dann erledige ich meine Abendtoilette. Da es windet und somit wieder kalt ist, gehe ich recht früh ins Zelt. Das wird eine lustige Nacht werden. Ich Rutsche zum Fussende runter. Ein paar heftige Windböen schütteln mein Zelt durch. Noch halten die Heringe. Später legt sich der Wind ein wenig. Hoffentlich bleibt es trocken. Und nun gute Nacht. 

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