Heute ist es bewölkt und sehr windig. Zwischendurch scheint auch immer wieder kurz die Sonne.
Etwa um 10:00 Uhr starte ich schließlich meine Wanderung. Zuerst geht es durch ein kleine Schlucht. Hier hat es noch den schützenden Wald. Auf und ab geht es weiter. Der Wald lichtet sich immer mehr. Erste Blicke auf den Lago Grey werden mir gewährt. Langsam geht es ein wenig hoch. Dann folgt ein kurzer, dafür sehr steiler Aufstieg. Erste Blicke zurück zeigen mir das Gletscherende und das Refugio. Nun sehe ich das Ausmaß eines ehemaligen Waldbrandes. Eine riesige Fläche von toten und verkohlten Bäumen. Ein trauriger Anblick. Gemütlich geht es weiter. Ich mache wieder viele Fotos. Der nächste Anstieg rauf zum höchsten Punkt für heute, geht zum Glück weniger steil vonstatten. Je höher ich komme, desto besser wird das Panorama. Hinter dem Lago Grey sieht man nun einen großen Teil des Gletschers. Der Wind pfeift mir hier stark um die Ohren. Im Windschatten mache ich meine Mittagspause. Gerade als ich mich hinsetze, fliegt ein Kondor über mir durch. Schnell mache ich ein paar Fotos. Er ist aber weit oben. Beim Essen beobachte ich weiter den Himmel. Tatsächlich fliegt er nochmals weit über mir vorbei. Danach ist er weg.
Weiter geht es. Vorbei an einem kleinen Tümpel. An einem Aussichtspunkt sehe ich das letzte mal den Gletscher. Mir begegnen heute viele Wanderer. Tageswanderer und Wanderer vom W-Trek. Hier treffe ich ein deutsches Pärchen. Ich kenne sie von den anderen Camps. Zusammen laufen wir weiter. Es geht rauf und runter, weiter zu einem schönen, kleinen See. Jetzt beginnt der gemütliche Abstieg. Unten geht es durch ein enges Tal weiter. So gegen 15:00 Uhr erreichen wir den Lago Pehoe. Hier stehen das Refugio und das Camp Paine Grande. Das Pärchen geht noch weiter zum nächsten Camp.
Auch hier hat es alles was ich schon gestern hatte. Ein Schiff fährt hier täglich her. Deshalb hat es sehr viele Leute hier. Tagesgäste, aber auch viele Zelte. Das Camp ist nicht so toll, was die Lage betrifft. Der Untergrund ist sehr uneben. Man findet kaum einen flachen Platz fürs Zelt. Dazu hat es auch noch viele Vertiefungen. Windschutz fehlt hier vollkommen. Keine Bäume oder Sträucher weit und breit. Ich finde einen nur leicht schiefen Platz für mein Zelt. Der Aufbau gelingt mir heute nicht so gut.
Nach dem einrichten schaue ich mir die Gegend ein wenig an. Der See hat eine wunderschöne, azurblaue Farbe. Hinter dem Camp kommen langsam die Berge aus dem Nebel hervor. Ein tolles Panorama! Die sogenannten Cuernos leuchten in der Sonne. Diese Felsgipfel sind unten dunkel, in der Mitte sehr hell und oben wieder fast schwarz. Eine eigenartige Steinkombination. Wieder mache ich viele Fotos. Schon bald verschwinden sie wieder im Nebel. Erst nach dem Abendessen kommen sie wieder raus. Ein herrlicher Anblick.
So geht ein schöner Tag zu Ende.
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