Mittwoch, 26. Dezember 2018

22.12.2018

Heute schlief ich mal aus. Gemütlich frühstückte ich. Ein Blick hoch zum Berg zeigte mir, dass dieser noch in den Wolken verborgen war. Es bestand also keine Eile. 
In der Nacht kam ein starker Wind auf. Besser gesagt, heftige Windböen. Dazwischen ist es auch mal windstill. Den Morgen über war es auch stark bewölkt. Am Mittag kam aber die Sonne immer mehr zum Vorschein und es wurde, bis auf die Windböen, ein schöner Nachmittag. 
So gegen 11:00 Uhr hatte ich das Gefühl, die Wolken an den Bergen verziehen sich langsam. Deshalb packte ich Wasser, etwas zu Essen und warme Sachen zusammen und mit dem leichten Tagesrucksack erklomm ich nochmals den Hügel hoch zum Lago de los Tres. Diesmal brauchte ich genau eine Stunde. Gestern waren es noch zwanzig Minuten länger. Am Mittag war ich oben. Nun heißt es Geduld haben. Das ganze Panorama ist super. Nur der Mount Fitz Roy weigert sich, aufs Foto zu kommen! Er scheint eine eigene Nebelmaschiene zu besitzen. Die Spitzen links und rechts sind ohne Wolken. Nur der Hauptdarsteller scharrt den Nebel um sich. Zunächst bleibe ich im Windschatten einiger großer Steine auf der Moräne. Einige Male hatte ich das Gefühl, nun hebt sich der Nebel. Kurz bevor die Spitze rauskam, senkte sich der Nebel aber wieder. So verging eine Stunde nach der anderen. Ich schaute dem Nebel zu oder beobachtete die Leute. Ein paar Fotos machte ich trotzdem. Schließlich lief ich zum See runter. Daneben ist ein kleiner Hügel. Dort hinauf ging ich nun. Wow, das Panorama von hier ist noch viel besser! Links, tief unten sieht man die Laguna Sucia. Rechts den Lago de los Tres. Dahinter die Gletscher und natürlich die Berge. Felsnadeln strecken sich in den Himmel. Der größte ist der Mount Fitz Roy. Einmal sehe ich eine Schneelawine, welche in die Laguna Sucia stürzt. Hoch oben fliegen zwei Kondore vorbei. Die Windböen sind hier oben fast Orkanartig. Man kann sich kaum auf den Beinen halten. Deshalb sitze ich auch die ganze Zeit. Fotografieren ist so auch sehr schwer. Fast unmöglich. Wieder vergeht einige Zeit. Doch Geduld ist mein zweiter Vorname. So gegen 16:00 Uhr kommt langsam Bewegung in den Nebel. Er hebt sich immer mehr. Plötzlich ist der Berg wolkenfrei! Was für ein Anblick! Unbeschreiblich schön. Schnell versuche ich Fotos zu machen. Doch genau jetzt fegt wieder eine heftige Windböe durch. Als der Wind nachlässt, ist wieder ein Wolkenfeldern vor dem Berg!😥
Das wiederholt sich ein paarmal. 
Berg frei = Windböe
Windstill = Berg im Nebel 
So fies!!
Irgendwie schaffe ich es aber doch noch, ein paar wenige Fotos zu machen. 




Bald schlossen sich die Wolken wieder mehr um den Berg. So machte ich mich langsam auf den Rückweg. Am See machte ich noch ein paar Fotos. Um 17:15 Uhr startete ich meinen Abstieg. Die Sicht war jetzt sehr schlecht. Fast alle Spitzen sind im Nebel und ein Dunst liegt in der Luft. Als ich um 18:15 Uhr wieder ins Camp komme, gehen immer noch Tageswanderer rauf zum See! Das heißt eine Stunde oder mehr rauf und zwei bis drei Stunden zurück ins Dorf. Die Südamerikaner werde ich nie verstehen. Klar ist es bis nach zehn Uhr hell, aber trotzdem. 
Als ich um 21:00 Uhr zur Toilette ging und Bettfertig machte, war der Berg wieder wolkenlos! Als wollte er mich verhöhnen. Die Sonne war aber schon hinter den Bergen verschwunden. 


Nochmals schlafe ich im selben Camp. Wasser habe ich auch wieder beim Abstieg aufgefüllt. 

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