Montag, 31. Dezember 2018

28.12.2018

Heute heißt es früh aufstehen. Das große Gepäck kann ich im Hotel lassen. Nur mit meinem kleinen Rucksack gehe ich auf die Weiterreise. Um 05:45 Uhr kommt das Taxi mich abholen. Wieder geht es zum internationalen Flughafen. Um 08:00 Uhr startet mein Flugzeug. Dieses ist noch kleiner als das letzte. Es hat nur zwei Sitze auf jeder Seite. Ich habe wieder einen Fensterplatz. Der Flug geht in Richtung Norden. 
Übrigens war hier gestern Abend zwei Stunden früher Sonnenuntergang! Das Klima ist auch anders. Etwa 30 Grad warm! Was für ein Unterschied! Als ich aus dem Flugzeug Ausstieg, war es, als würde ich gegen eine Mauer prallen. 
Das nächste Ziel ist Iguaçú. Es liegt im Dreiländereck von Argentinien, Brasilien und Paraguay. Zwei Flüsse fließen hier zusammen und bilden eine natürliche Grenze. Am Fluss zwischen Argentinien und Brasilien liegen die berühmten Wasserfälle. Was die Wassermassen angehen, sind sie größer als die Niagarafälle. Sehr viele unterschiedliche große Wasserfälle reihen sich hier aneinander. Beim Landeanflug sehe ich den Fluss von oben. Von den Wasserfällen sehe ich nur die Gischt aufsteigen. Nach 1.5 Stunden lande ich auf dem argentinischen Flughafen. Da ich mich mit den Bussen nicht auskenne, nehme ich mir lieber ein Taxi. Dieses bringt mich zur argentinischen Grenze. Hier muss ich nicht mal aussteigen. Der Pass wird am Autoschalter abgestempelt. Weiter geht es zur brasilianischen Grenze. Nun muss ich aussteigen. Die Taxifahrerin begleitet mich zum Zoll. Ein Stempel wird gemacht. Noch ein Stopp gibt es beim Geldwechselbüro. Nun habe ich brasilianisches Geld. Eine kurze Fahrt später erreiche ich das Hostel Bambu. Um 12:00 Uhr komme ich dort an. Schnell bringe ich meine Sachen in mein Einzelzimmer. Bald danach mache ich mich auf den Weg nach Paraguay. Zwei Blöcke weiter ist eine Bushaltestelle. Ein Bus bringt mich zur Brücke, welche über den Fluss führt. Zu Fuß gehe ich weiter. Da sehr viele Leute nur kurz zum Shopping über die Grenze gehen, wird es hier nicht so genau genommen mit den Formalitäten. Mann kann auch ohne Stempel über die Grenze gehen. Leider ist der Geocache auf der Brücke scheinbar verschwunden. Bei der Grenze zu Paraguay hole ich mir trotzdem einen Stempel ab. Es folgt ein Kulturschock! Hier reiht sich ein Laden an den anderen. Alles Hochhäuser. Sehr viele elektronische Geschäfte hat es. Und massenhaft Menschen. Der Lärmpegel ist sehr hoch. Ich bin heillos überfordert! Zu viele Eindrücke prasseln, in zu kurzer Zeit auf mich ein. Was für ein krasser Gegensatz, zum ruhigen und endlosen Patagonien. Ich gehe in einer Seitenstraße einen Geocache suchen. Diesen finde ich zum Glück. Danach gehe ich wieder zurück nach Brasilien. Leider steige ich auf der falschen Straßenseite in den Bus ein. Dieser fährt noch recht weit , in den nördlichen Teil der Stadt. Irgendwann kehrt er zum Glück wieder um und ich komme nach mehr als einer Stunde zurück zu meiner Bushaltestelle. So habe ich noch eine Stadtrundfahrt gemacht. Im nahen Supermarkt gehe ich noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Vor allem Wasser. Das Leitungswasser ist nicht trinkbar. Hier ist das Klima noch extremer, als in Buenos Aires. Um die Städte herum befindet sich der Regenwald. Es ist heiss, 30-34 Grad. Dazu kommt eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit! Schon nach wenigen Schritten ist man komplett durchgeschwitzt. 
Schnell gehe ich ins Hostel zurück. Zum Glück hat mein Zimmer eine Klimaanlage. Bald gehe ich müde ins Bett. 

27.12.2018

Wie ein Stein habe ich geschlafen. Nachdem ich endlich aufstand, genieße ich das Frühstück. Anschließend muss ich alles umpacken. In Argentinien darf bei Inlandsflügen nur 15kg mitkommen. Deshalb habe ich übers Internet ein zusätzliches Gepäckstück dazugebucht. Das kostet nur etwa 20 Franken. Also teile ich mein Gepäck nun auf meine Tasche und meinen großen Rucksack auf. 
Nach 11:00 Uhr kommt dann ein Taxi und bringt mich zum Flughafen. Dieser liegt etwa 20 Kilometer nördlich der Stadt. Es ist ein recht kleiner Flughafen. Ich checke ein und gehe zum Gate. Um 13:05 Uhr startet das volle Flugzeug. Leider ist es kein Direktflug. Es gibt eine Zwischenlandung in Bariloche. Fast alle Passagiere verlassen hier das Flugzeug schon wieder. Ich und etwa zehn Leute warten. Das Flugzeug wird gereinigt und dann kommen die neuen Passagiere an Bord. Das Flugzeug ist nun aber nur noch etwa zur Hälfte voll. Es sind drei und drei Sitze in einer Reihe. Ich habe einen Fensterplatz under patz in der Mitte ist frei. Am Gang sitzt dann wieder jemand. So können wir es uns ein wenig gemütlich machen. Weiter geht die Reise. 
Um kurz vor 18:00 Uhr komme ich am internationalen Flughafen in Buenos Aires an. Mit dem Tienda Leon Bus geht es zum nationalen Flughafen. Dort nehme ich ein gratis Shuttletaxi zum Hotel Aeroparque Inn and Suites. Nach dem Abendessen gehe ich bald schlafen. 

26.12.2018

Heute ist die letzte Gelegenheit, den Sonnenaufgang zu erleben. Tatsächlich habe ich großes Glück! Als ich aus dem Zelt schaue, sehe ich den Sternenhimmel! Schnell ziehe ich mich an und dann schnappe ich mir meine Kamera und los geht es. Da der Mond scheint und es langsam immer heller wird, brauche ich nicht einmal eine Stirnlampe, um den Weg zu sehen. Vorbei am Nationalparkgebäude geht es hoch zum Aussichtspunkt Mirador de los Condores. Nach etwa einer halben Stunde erreiche ich den Gipfel. Nun suche ich mir einen Platz und mache es mir gemütlich. Den Blick richte ich auf die Torres und den Mount Fitz Roy. Sie erstrahlen hell am Morgenhimmel. 


Langsam geht die Sonne auf. Erste rote Strahlen erscheinen auf Mount Fitz Roy. Dann wird ein Berg nach dem anderen rot beleuchtet. Was für ein Anblick! Ich bin sprachlos und habe Tränen in den Augen! Ein perfekter Abschluss meines Aufenthaltes in Patagonien. Fast vergesse ich Fotos zu machen. Ich erwache aus meiner Erstarrung und knipse drauf los. Dabei kommt auch das genießen nicht zu kurz. 


Als das rote leuchten nachlässt, gehe ich zurück zum Zelt. Nun frühstücke ich zuerst. Dann wird alles sortiert. Und zusammen gepackt. Das Zelt lasse ich an der Sonne trocknen. Der Boden war ein wenig feucht. 
Letzte Nacht war es übrigens still. Nach zehn Uhr breche ich auf. Ein kurzer Spaziergang bringt mich zum Busbahnhof. Dort warte ich auf meinen Bus. Um 11:00 Uhr geht die Fahrt los. Nun muss ich mich von dem schönen Patagonien langsam verabschieden. Es fällt mir schwer. Es ist eine raue, aber wunderschöne Landschaft. 
Etwa drei Stunden später komme ich in El Calafate an. Eine Nacht verbringe ich im selben Hostel, wie das letzte mal. Da ich so früh da bin, kann ich sogar meine Wäsche zum Waschen abgeben. Kurz gehe ich noch ins Dorf. Die anschließende Dusche tut gut. 
Da ich heute früh aufstand, gehe ich recht früh schlafen. Endlich wieder ein richtiges Bett. 

Mittwoch, 26. Dezember 2018

25.12.2018

Letzte Nacht schlief ich sehr wenig. Leider war bei einem Nachbar scheinbar eine Party. Wahrscheinlich hat ein Hostel gefeiert. Auf jedenfall lief die ganze Nacht lang laute Musik. Erst als ich um sieben Uhr aufstand, war es plötzlich still! So fies. 
Auch heute gab es keinen Sonnenaufgang zu sehen. Es ist bewölkt. Dafür fast windstill. Zuerst frühstücke ich. Als ich zurück zum Zelt gehe, sehe ich erste blaue Himmelsfetzen zwischen den Wolken. Ich packe meinen kleinen Rucksack und um 08:00 Uhr wandere ich los. Vorbei geht es am Nationalparkgebäude und auf mir schon bekanntem Weg laufe ich in Richtung Huemul-Circuit. Stetig aber nicht zu steil geht es aufwärts. Hier höre ich ein klopfen. Schnell schaue ich mich um. Auch heute sehe ich einen männlichen Magellanspecht. Leider ist auch er etwas entfernt auf einem Baum. Nun fliegt auch noch das Weibchen dazu. Kurz darauf flattern beide davon. Unterwegs sehe ich auch noch viele andere Vögel. Der Weg geht nun in den Wald hinein. Hier sehe ich einen Hasen. Beim Aussichtspunkt sehe ich, dass die Berge noch ziemlich in den Wolken stecken. Der Mount Fitz Roy ist immerhin schon teilweise sichtbar. Das macht mir Mut. Bald komme ich zur Abzweigung. Diesmal gehe ich rechts weiter und wieder in den Wald hinein. Heute hat es recht viele Kühe und Kälber auf den Wiesen. 
An einem Bach entlang geht es weiter rauf. Der Wind weht wieder ein wenig stärker. Ein wenig später komme ich endgültig aus dem Wald heraus. Weit oben sehe ich einen Kondor seine Kreise ziehen. Der letzte Abschnitt geht nun über eine Steinwüste weiter. Einmal muss ich noch einen kleinen Bach kreuzen. Schließlich erreiche ich um 11:00 Uhr eine Kuppe. Eigentlich wollte ich noch weiter hoch und auf den Gipfel steigen. Ein kurzes Stück gehe ich auch hoch. Doch mein Körper kommt langsam an seine Grenzen. Es waren schon 11km und etwa 900 Höhenmeter. Deshalb drehe ich wieder um und gehe zum Aussichtspunkt. Kurz sehe ich vier Kondore vorbei gleiten. Es hat einen Halbkreis aus Steinen. Hier richte ich mich ein. Ich bin die erste hier oben. Es weht ein kalter Wind. Von den Bergen ist nur teilweise etwas zu sehen. Ich rechne mit einer langen Wartezeit. Schnell ziehe ich alle Kleiderschichten, welche ich dabei habe, an. Bald kommen viele Wanderer. Der Mount Fitz Roy zeigt sich schon mal. Die Torres weigern sich aber. Unter mir sehe ich dem Lago Torres. Dahinter liegt ein Gletscher. Drumherum erheben sich hohe Felszacken. Das Panorama ist einfach überwältigend schön! Auch der Mount Fitz Roy hüllt sich wieder in die Wolken ein. Wieder einmal brauche ich viel Geduld. Zwischenzeitlich esse und trinke ich etwas. In meinem Kopf laufen dauernd Weihnachtsmelodien ab. Die Sonne scheint noch recht spärlich. 
So vergeht eine Stunde nach der anderen. Später scheint die Sonne zum Glück stärker. Die meisten Wolken haben sich aufgelöst. Nur an den Torres entlang ist noch ein hartknäckiges Wolkenband. Der Mount Fitz Roy ist entgültig frei von Wolken. Nochmals fliegen zwei Kondore vorbei. Etwa gegen 16:00 Uhr kommt auch endlich der Cerro Torres aus den Wolken heraus! Auch die anderen Torres zeigen sich langsam. Wow, was für ein grandioses Panorama!




Um 16:45 Uhr wird es langsam Zeit zum Aufbruch. Mühsam löse ich mich von diesem tollen Panorama. Beim Abstieg komme ich gut voran. Immer wieder schaue ich zurück und mache Fotos. Schließlich sehe ich, dass sich die Wolken alle aufgelöst haben. Das ist ein wenig fies! Ich habe schließlich sehr lange gewartet. Aber auch so, bin ich sehr zufrieden mit diesem tollen Tag. Um 19:00 Uhr komme ich wieder bei meinem Zelt an. Nach dem Abendessen gehe ich müde ins Zelt. Inzwischen ist der Himmel völlig Wolkenlos. 

24.12.2018

Leider wurde es wieder nichts mit dem Sonnenaufgang. In dieser Hinsicht scheine ich kein Glück zu haben. So lasse ich es gemütlich angehen. Es ist bewölkt. Dafür hat der Wind ein wenig nachgelassen. So gegen 10:00 Uhr packe ich alles zusammen. Der Plan war eigentlich, nun gemütlich ins Dorf zurück zu wandern. Aber wie so oft ändere ich meine Pläne. 
Ein letzter Blick vom See aus zeigt mir nämlich, dass der Himmel sich langsam aufklärt. Der Mount Fitz Roy kommt immer mehr aus den Wolken heraus! Irgendwie habe ich das Gefühl, es wird ein schöner Nachmittag. So fasse ich den verückten Entschluss, nochmals hoch zum Lago de los Tres zu gehen. Der Weg ist nun leider länger. Den großen Rucksack verstecke ich hinter einem Gebüsch und mit dem leichten Rucksack gehe ich los. Es ist nun 11:00 Uhr. Ohne Pause laufe ich bis zum anderen Camp durch. Beim Aufstieg mache ich zwei kurze Pausen. So gegen 12:40 Uhr erreiche ich den See. Wow, was für ein Panorama! Die Berge sind wolkenlos! Die Sonne scheint und ich sehe einen Kondor davon segeln. Ein paar Wolkenfetzen hat es aber am Himmel. Leider bläst ein eiskalter Wind. Immerhin sind die Windböen nicht mehr so stark und zwischendurch ist es sogar mal kurz windstill. Schnell gehe ich wieder zum Hügel und zu meiner Lieblingsstelle. Nun kann ich viele Fotos machen. 




Schließlich muss ich langsam absteigen. Der Abschied fällt mir sehr schwer. Eine kleine Wolke schiebt sich vor den Mount Fitz Roy. Das hilft mir, mich loszureißen. Um kurz nach 14:00 Uhr beginne ich den Abstieg. Kurz nach dem Camp treffe ich ein schweizer Ehepaar. Wir unterhalten uns ein wenig. So laufen wir gemütlich zum nächsten Camp. Ein Blick zurück zeigt uns, dass der Berg nun ganz in Wolken gehüllt ist. Es scheint auch von da hinten langsam regen zu kommen. 
Im Camp packe ich das wenige in meinen großen Rucksack um. Weiter geht es. Nun wandere ich runter nach El Chalten. Lange geht es durch den Wald. Zwischendurch hat man eine schöne Aussicht auf das Tal mit seinem Fluss. Um 17:15 Uhr komme ich beim Hotel an. Das Hotel war leider für die nächsten zwei Nächte schon ausgebucht gewesen. Daneben hat es ein Hostel und einen kleinen Campingplatz. Im Hostel will ich lieber nicht schlafen. Sie haben keine Einzelzimmer. So stelle ich mein Zelt auf. Zum Glück hat es einen Aufenthaltsraum. Es ist kalt geworden. Die Sonne ist verschwunden, es windet und immer wieder regnet es leicht. Zum Glück nie lang und auch nicht fest. Nun Telefoniere ich über WhatsApp nach Hause. Schließlich ist Weihnachten 🎄! Anschließend gehe ich kurz einkaufen und dann hole ich mein übriges Gepäck im Hotel. Nun kommt die große Herausforderung, dass alles im Zelt unterzubringen! Irgendwie schaffe ich es. Ab geht es unter die Dusche. Leider ist das Wasser nur noch handwarm. Deshalb gibt es nur eine kurze Dusche. Im Aufenthaltsraum koche ich mir dann mein Abendessen. Schnell komme ich mit den anderen Gästen ins Gespräch. Weil es langsam kühl wird, gehe ich schließlich ins Zelt zum schlafen. 

Ich wünsche euch allen eine schöne und besinnliche Weihnachten 🎄!

23.12.2018

Heute habe ich den Wecker auf 04:00 Uhr gestellt. Meine Hoffnung war, dass ich den Sonnenaufgang zu sehen kriege. Am Abend war es ja klarer Himmel. Kurz gehe ich raus und checke die Lage. Leider Pech gehabt! Zwar sehe ich vereinzelt Sterne und auch den runden Mond, es hat aber viele Wolken. Die Berge sind total dicht. Keiner ist zu sehen. Zudem tropft es auch leicht. Deshalb gehe ich wieder schlafen. 
Als ich schließlich gegen neun Uhr aufstehe, sind die Berge immer noch verborgen hinter den Wolken. Die Sonne scheint immer wieder kurz und es ist trocken. Aber immer noch hat es starke Windböen. Ich beschließe, nicht nochmals hoch zu steigen. Nach dem Frühstück packe ich alles zusammen und um 11:00 Uhr wandere ich los. Die Strecke heute ist sehr kurz. Sie führt mich am Bach entlang durch ein enges Tal. Es geht nur leicht auf und ab. Viele Wanderer kommen mir entgegen. Schließlich ist es Sonntag und auch die Hochsaison hat begonnen. Das letzte kurze Stück geht leicht aufwärts. Nach einer Stunde komme ich schon beim Camp Capri an. Es liegt im Wald und hat eine Toilette. Das Camp liegt an der Laguna Capri. Von hier hat man einen schönen Ausblick auf die Berge. Wasser hole ich aus dem See. Natürlich filtere ich es. Ich suche mir einen windgeschützten Platz aus. Schnell stelle ich das Zelt auf. Ich will raus aus dem Wind. Er wirbelt nämlich auch den Sand auf. Bald verschwindet die Sonne und leichter Regen setzt ein. Mal tropft es nur oder es ist trocken. Richtig nass, wird das Zelt zum Glück nicht. Ich mache es mir im Zelt gemütlich. Immer wieder gehe ich kurz raus und schaue, wie das Panorama ist. Die Berge sehe ich den ganzen Tag nie. So lese ich halt in meinem Buch weiter. Zum Glück habe ich eine gute Powerbank dabei. Mit ihr kann ich mein iPhone mehrere Male aufladen. 
So geht auch dieser Tag vorüber. Hoffentlich wird das Wetter wieder besser. Am Abend wird immerhin der Wind langsam schwächer. Um 21:00 Uhr hört der Regen auf. Die Sicht auf die Berge wird wieder besser. 

22.12.2018

Heute schlief ich mal aus. Gemütlich frühstückte ich. Ein Blick hoch zum Berg zeigte mir, dass dieser noch in den Wolken verborgen war. Es bestand also keine Eile. 
In der Nacht kam ein starker Wind auf. Besser gesagt, heftige Windböen. Dazwischen ist es auch mal windstill. Den Morgen über war es auch stark bewölkt. Am Mittag kam aber die Sonne immer mehr zum Vorschein und es wurde, bis auf die Windböen, ein schöner Nachmittag. 
So gegen 11:00 Uhr hatte ich das Gefühl, die Wolken an den Bergen verziehen sich langsam. Deshalb packte ich Wasser, etwas zu Essen und warme Sachen zusammen und mit dem leichten Tagesrucksack erklomm ich nochmals den Hügel hoch zum Lago de los Tres. Diesmal brauchte ich genau eine Stunde. Gestern waren es noch zwanzig Minuten länger. Am Mittag war ich oben. Nun heißt es Geduld haben. Das ganze Panorama ist super. Nur der Mount Fitz Roy weigert sich, aufs Foto zu kommen! Er scheint eine eigene Nebelmaschiene zu besitzen. Die Spitzen links und rechts sind ohne Wolken. Nur der Hauptdarsteller scharrt den Nebel um sich. Zunächst bleibe ich im Windschatten einiger großer Steine auf der Moräne. Einige Male hatte ich das Gefühl, nun hebt sich der Nebel. Kurz bevor die Spitze rauskam, senkte sich der Nebel aber wieder. So verging eine Stunde nach der anderen. Ich schaute dem Nebel zu oder beobachtete die Leute. Ein paar Fotos machte ich trotzdem. Schließlich lief ich zum See runter. Daneben ist ein kleiner Hügel. Dort hinauf ging ich nun. Wow, das Panorama von hier ist noch viel besser! Links, tief unten sieht man die Laguna Sucia. Rechts den Lago de los Tres. Dahinter die Gletscher und natürlich die Berge. Felsnadeln strecken sich in den Himmel. Der größte ist der Mount Fitz Roy. Einmal sehe ich eine Schneelawine, welche in die Laguna Sucia stürzt. Hoch oben fliegen zwei Kondore vorbei. Die Windböen sind hier oben fast Orkanartig. Man kann sich kaum auf den Beinen halten. Deshalb sitze ich auch die ganze Zeit. Fotografieren ist so auch sehr schwer. Fast unmöglich. Wieder vergeht einige Zeit. Doch Geduld ist mein zweiter Vorname. So gegen 16:00 Uhr kommt langsam Bewegung in den Nebel. Er hebt sich immer mehr. Plötzlich ist der Berg wolkenfrei! Was für ein Anblick! Unbeschreiblich schön. Schnell versuche ich Fotos zu machen. Doch genau jetzt fegt wieder eine heftige Windböe durch. Als der Wind nachlässt, ist wieder ein Wolkenfeldern vor dem Berg!😥
Das wiederholt sich ein paarmal. 
Berg frei = Windböe
Windstill = Berg im Nebel 
So fies!!
Irgendwie schaffe ich es aber doch noch, ein paar wenige Fotos zu machen. 




Bald schlossen sich die Wolken wieder mehr um den Berg. So machte ich mich langsam auf den Rückweg. Am See machte ich noch ein paar Fotos. Um 17:15 Uhr startete ich meinen Abstieg. Die Sicht war jetzt sehr schlecht. Fast alle Spitzen sind im Nebel und ein Dunst liegt in der Luft. Als ich um 18:15 Uhr wieder ins Camp komme, gehen immer noch Tageswanderer rauf zum See! Das heißt eine Stunde oder mehr rauf und zwei bis drei Stunden zurück ins Dorf. Die Südamerikaner werde ich nie verstehen. Klar ist es bis nach zehn Uhr hell, aber trotzdem. 
Als ich um 21:00 Uhr zur Toilette ging und Bettfertig machte, war der Berg wieder wolkenlos! Als wollte er mich verhöhnen. Die Sonne war aber schon hinter den Bergen verschwunden. 


Nochmals schlafe ich im selben Camp. Wasser habe ich auch wieder beim Abstieg aufgefüllt. 

21.12.2018

Heute hatte ich den Wecker früh gestellt. Der Sonnenaufgang ist hier sicher wunderschön. Als er läutete, ging ich aus dem Zelt und schaute nach, wie das Wetter ist. Wolken am Himmel und die Torres sind ebenfalls in den Wolken. Deshalb gehe ich wieder schlafen. Etwa gegen acht Uhr wache ich wieder auf. Ich lasse es langsam angehen. Gemütlich bleibe ich noch liegen und ich lese auf meiner eReader App ein Buch. Dann frühstücke ich gemütlich. Das Wetter wird langsam besser und die Sonne kommt langsam raus. Die Wolken lösen sich immer mehr auf. Nun gehe ich zum See hoch. Die Torres hüllen sich immer noch im Nebel ein. Da ich Zeit habe, warte ich einfach. Gegen Mittag habe ich Glück und die Türme zeigen sich ein paar Sekunden lang!



Kurz sind sie zu sehen und dann wieder in den Wolken drin. Das wiederholt sich immer wieder. Ein toller Anblick! Irgendwann kehre ich zum Zelt zurück und nun packe ich alles zusammen. 
Um 12:30 Uhr wandere ich los. Zunächst geht es auf dem selben Weg zurück. Beim letzten guten Bach fülle ich noch meine Wasserflasche auf. Schließlich erreiche ich die Abzweigung. Statt zurück ins Dorf, geht es für mich nach links weiter. Kurz geht es flach durch den Wald weiter. Doch schon bald beginnt die Steigung. Eine Weile geht es recht steil rauf. Immer durch den Wald. Auch hier kommen mir viele Wanderer entgegen. Endlich erreiche ich eine Anhöhe. Ein flacher Abschnitt folgt. Danach geht es nochmals kurz rauf. Nun geht der Weg in leichtem auf und ab weiter. Sehr angenehm. Manchmal ist das Unterholz sehr dicht und ich muss mich fast durch die Büsche kämpfen. Dann wieder ist der Wald sehr offen. Einmal will ich eine Pause machen. Als ich mich hinsetze, sehe ich an einem Baum eine Bewegung. Ich stehe wieder auf und nun sehe ich einen männlichen Magellanspecht. Er hat einen knallroten Kopf. Schnell mache ich ein paar Fotos. Leider ist er ein wenig zu weit weg. Langsam gehe ich näher heran. Jetzt fliegt er leider davon. Plötzlich höre ich ganz nahe einen weiteren Specht hämmern. Es ist das Weibchen. Nach kurzer Zeit fliegt es auch davon. Schade, habe ich das Männchen nicht so nahe gehabt! Immerhin habe ich nun auch ein Männchen gesehen. Ein tolles Erlebnis! Die Pause habe ich ganz vergessen und nun laufe ich weiter. Bald darauf komme ich zu einem See. Am Ufer entlang geht es weiter. Der Weg geht ein wenig hoch und nun schaue ich auf den See runter. Gleich dahinter folgt ein zweiter See. Langsam komme ich aus dem Wald heraus und nun sehe ich hinter dem See, den Mount Fitz Roy aufragen. Ein tolles Panorama! Nach dem See komme ich zu einer Wiese. Die Aussicht ist hier sogar noch besser!

Ist der Mount Fitz Roy nicht schön?
Weiter geht es. Nicht weit entfernt erreiche ich das Camp Poincenot. Es liegt ebenfalls im Wald. Hier hat es zwei Toiletten und sie sind zum Glück nicht voll. Wasser gibt es vom nahen Bach. Diesmal ist es nicht Gletscherwasser. Etwa um 15:30 Uhr komme ich hier an. Schnell suche ich mir einen Platz für mein Zelt aus. Leider sind die besten Plätze schon vergeben. So stelle ich mein Zelt halt weniger windgeschützt auf. Die Bäume halten aber sehr viel Wind vom Boden fern. Immerhin ist der Boden eben und auch meine Heringe kann ich problemlos reinstoßen. Schnell richte ich alles ein. Dann packe ich warme Kleidung und etwas zu trinken und einen Riegel in meinen leichten Tagesrucksack. Um 16:15 Uhr laufe ich los. Es geht über den Bach und dann fängt die Steigung an. Steil geht es nun zwei Kilometer aufwärts. Dabei sind über 400 Höhenmeter zu bewältigen. Da hier viele Tageswanderer herkommen, ist der Weg aber sehr gut angelegt. Viele Steinstufen sind eingebaut worden. Mühselig erklimme ich eine Stufe nach der anderen. Schnell gewinne ich an Höhe. Endlich um 17:30 Uhr komme ich oben auf der Moräne an. Wow, ein tolles Panorama! Unter mir liegt der Lago de los Tres. Dahinter erheben sich mehrere steile Türme. Nur der Mount Fitz Roy ist leider in den Nebel eingehüllt. Ein leichter Wind weht. Ich ziehe alles an und suche mir einen windgeschützten Platz. Nun warte ich ab. Ein paar mal habe ich die Hoffnung, das der Berg hervor kommt. Leider kommt aber immer wieder eine neue Wolke zum Vorschein. Lange warte ich. Jedoch vergeblich. Dafür sehe ich zwei Kondore vorbei fliegen. Nur leider weit weg. Um 19:00 Uhr gebe ich es auf. Schnell suche ich noch den Geocache. Anschließend beginne ich den Abstieg. Auch runter geht es nicht viel schneller, als hoch. Zu viele Steine hat es im Weg. Etwa um 20:15 Uhr komme ich im Camp an. Unterwegs habe ich noch alle Flaschen mit Wasser aufgefüllt. Nun koche ich etwas und esse dann mein Abendbrot. Müde und voller neuer Eindrücke gehe ich dann schlafen. Übrigens ist der Zeltplatz nun voll. 




20.12.2018

Etwa um 06:00 Uhr wachte ich auf. Ein Blick aus dem Fenster zeigte mir, dass es tolles Wetter ist. Keine Wolken sind zu sehen. Der Mount Fitz Roy ist gut zu sehen. Schnell ziehe ich mich an und dann schnappe ich mir meine Kamera und los geht es. Schade habe ich den Sonnenaufgang verpasst. Der wäre heute sicher bombastisch gewesen. Tja, kann man nichts dagegen machen. Ich laufe vorbei am Nationalparkgebäude und erklimme den Hügel dahinter. Es führt ein sehr guter Weg rauf zu diesem Aussichtspunkt. Oben angekommen, etwa nach einer halben Stunde, eröffnet sich mir ein megageiles Panorama! Die Torres und auch der Mount Fitz Roy sind wolkenlos zu sehen. 


Nachdem ich diese Aussicht genug genossen hatte, suchte ich noch einen Geocache. Danach lief ich gemütlich zurück ins Hotel. Das Frühstück ließ ich mir schmecken. Nun ging ich noch kurz einkaufen. Ich brauche Essen für meine nächste Wanderung. Anschließend packte ich alles zusammen. Meine große Tasche kann ich wieder im Hotel deponieren. Um 10:00 Uhr muss ich mein Zimmer räumen. Da die Etappe von heute recht kurz ist, gönne ich meinem Körper noch etwas Ruhe. Ich surfe noch im Internet, dabei schaue ich auch den Wetterbericht an. Die nächsten Tage sollte es trocken bleiben und auch relativ viel Sonne geben. Auch Wolken sind möglich. Hoffentlich sind die Berge zu sehen. 
Nochmals unterhalte ich mich mit Martin und Marion. Ich habe mich sehr gefreut, euch kennengelernt zu haben. Am Mittag breche ich dann zu meiner Wanderung auf. Kurz gehe ich durchs Dorf. Bald stehe ich am Anfang des Weges. Hier sind viele Tagestouristen unterwegs. Gleich das erste kurze Stück geht schon rauf. Es folgt ein flacher Abschnitt. Die Strecke ist heute 9 km lang und wird mit etwa 3 Stunden angegeben. Anstiege und flache Abschnitte wechseln sich ab. Bei einem Aussichtspunkt mache ich eine kurze Pause. Von hier sieht man die Torres das erste mal. Leider sind sie nun in Wolken gehüllt. Der Himmel ist stahlblau und nur diese Berge sind in den Wolken versteckt. Das ist fies! 
Weiter geht es. Etwa 1.5 km vor dem Ziel kreuzt ein Bach meinen Weg. So gegen 15:00 Uhr erreiche ich das Camp D’Agostini. Es liegt zwischen Moränen in einem kleinen Wald. Dadurch ist es sehr windgeschützt. Es ist gratis und hat nur eine Toilette. Leider ist die schon ganz gefüllt. Deshalb gehen alle in die Büsche. Neben dem Camp fließt ein großer Gletscherbach. Es ist der Rio Fitz Roy. Aus diesem müssen wir auch unser Wasser holen. 
Schnell stelle ich mein Zelt auf und richte es ein. Auf diesem Campingplatz hat es am Abend weniger Zelte, als auf dem Huemul-Circuit. Schon seltsam. Nun steige ich auf die Moräne und ich komme zum Lago Torres. Es hat ein paar kleine Eisberge darauf. Dahinter erheben sich die Torrestürme. Leider sind diese immer noch verhüllt. Ich suche mir einen windgeschützten Platz. Mehrmals kommt ein mittelgroßer Greifvogel in meine Nähe und sucht nach essbarem. Oder er fliegt an mir vorbei. Stundenlang warte ich nun. Nur einmal kommen die Torres für ein paar Sekunden heraus. Die Wolken wollen sich einfach nicht auflösen. Schließlich gehe ich zum Zelt zurück und esse mein Abendbrot. 

19.12.2018

Heute stand ich früh auf. Der Sonnenaufgang soll hier sehr schön sein. Der Himmel und die Wolken färbten sich auch ein wenig rot. Doch leider hatte es dort, wo die Sonne aufgeht, zu viele Wolken. Trotzdem genoss ich die morgendliche Stimmung. Ich machte mir warmes Wasser für mein Müsli und zum trinken. Anschließend packte ich alles zusammen. Um 07:30 Uhr lief ich los. Das Wetter wurde immer besser. Die Wolken lösten sich auf und es wurde ein strahlend schöner und sonniger Tag. Am Nachmittag wurde es zudem richtig warm. Sicher über 20 Grad. 
Ein kurzer Aufstieg brachte mich vom Camp zurück zum Wanderweg. Nun ging es erst mal recht flach weiter durch die Pampa. Ich sah einige Hasen davon hoppeln. Nach einer Weile komme ich ans Ufer des Lago Viedmas. Der Weg folgt nun dem Kiesstrand. Einen Bach muss ich hier überqueren. Schließlich geht der Weg ins Hinterland. Ich komme in hügeliges Gelände. Langsam wandere ich einen Hügel hoch. Die Aussicht zurück wird immer besser. Der See liegt vor mir und dahinter sehe ich das Ende des Gletschers. Hinter dem Gletscher ragen schöne vergletscherte Berge in den Himmel hoch. Jetzt geht es rauf und runter weiter. Ein Stück vor mir wandert ein Pärchen. Immer weiter folge ich dem Wanderweg. Kurz sehe ich einen Kondor vorbei fliegen. Es folgen ein paar sumpfige Abschnitte. Irgendwann kommt es mir aber seltsam vor, dass der Weg immer weiter vom See weg geht. Ich schaue auf mein GPS und tatsächlich habe ich den richtigen Wanderweg verlassen! Ich habe keine Ahnung, wo ich den Fehler gemacht habe. Der Weg war immer gut sichtbar. Ich rufe dem Pärchen zu, dass sie warten sollen. Zusammen suchen wir nun einen Weg durchs Gelände und zurück zum Weg. Weiter rechts sehen wir fünf Leute hochkommen. Schnell folgen wir Ihnen. Wir finden wieder auf den Weg zurück. Irgendwann kämpfen wir uns aber wieder durchs Gestrüpp. Ein Blick aufs GPS bestätigt meine Vermutung. Wieder haben wir den Weg verloren. Die Richtung stimmt aber. Das Vorwärtskommen ist recht mühsam. Die Büsche haben oft Dornen. Weiter geht es hoch und runter. Endlich finden wir den Weg wieder. Bei einem Bach mache ich eine Pause. Meine Füße schmerzen langsam. Das Tempo ist mir ein wenig zu schnell gewesen. Da es hier viele Spuren von Kühen hat, filtere ich das Wasser. Nachdem der Durst gelöscht ist, esse ich etwas. Auch hier sehe ich kurz einen Kondor vorbeigleiten. Als meine Pause fast vorbei ist, kommt ein schweizer Ehepaar vorbei. Sie machen auch eine Pause. Ich gehe nun langsam weiter. Gerade als ich ein paar Fotos mache, holen die Schweizer mich ein. Wir kommen ins Gespräch. Sie heißen Martin und Marion. Die zwei sind gerade in den Flitterwochen. Zusammen laufen wir weiter. Es geht runter in die Ebene. Bald sind wir beim großen Fluss angekommen. Es ist der Rio Tunel. Den selben Fluss haben wir am zweiten Tag, weiter oben, schon einmal überquert. Nun müssen wir hier, wo der Fluss in den See fließt, wieder auf die andere Seite gelangen. Der Fluss führt hier viel mehr Wasser. Zu Fuß möchte ich ihn lieber nicht durchwaten. So bleibt mir nur die Zipline. Martin und Marion helfen mir zum Glück. So gelange ich sicher ans andere Ufer. Beim Pier angekommen, können wir leider kein Autostop machen. Die Schifffahrt wurde eingestellt und so kommen keine Autos mehr hierher. So bleibt uns nichts anderes mehr übrig, als weiter zu laufen. Ein Weg geht zu einem Hotel. Dort, so hoffen wir, können wir ein Taxi anrufen. Es geht rauf und runter durch die Pampa. Einige Kühe Weiden hier. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir zum Hotel. Leider ist es uns aber nicht möglich, das Hotel zu erreichen. Es ist umgeben von einem hohen Zaun. Die zwei einzigen Tore sind mit einer Kette und Schlössern gesichert. Deshalb müssen wir auch die letzten Kilometer nach El Chalten zu Fuß zurück legen. Kurz geht es nochmals rauf. Dann erreichen wir eine Ebene. Hier werden wir für unsere Strapazen entschädigt. Das Panorama ist überwältigend schön. Die Torrestürme und Mount Fitz Roy erheben sich vor uns! Wow, und das mit blauem Himmel und fast ohne Wolken! Unbeschreiblich ist dieser Anblick. 


Nun geht es runter zum Dorf. Kurz nach 16:00 Uhr kommen wir beim Nationalparkgebäude an. Wir stecken den Zettel in den Kasten. So wissen die Ranger, dass wir zurück sind. Wow, das waren heute fast 30 Kilometer! Auf dem Weg ins Dorf sehen wir noch drei Kondore am Himmel kreisen. Einer kommt relativ nahe und ich mache ein paar Fotos. Im Dorf steuern wir zuerst einen Laden an. Ich kaufe eine große Flasche Fanta! Davon habe ich jetzt schon einige Zeit geträumt. Zufällig schlafen wir im selben Hotel. Nach dem duschen treffen wir uns wieder. Ich gebe Marion meine Telefonnummer. Sie hat Fotos von mir gemacht, als ich die Zipline benutzte. So kann sie mir diese per Whatsapp schicken. Gemeinsam gehen wir nun zu unserem verdienten Abendessen. Müde aber satt gehe ich dann schlafen. 
Nochmals ein herzliches Dankeschön für alles an Martin und Marion. 

Den Huemul-Circuit kann ich jedem nur empfehlen! Er ist zwar streckenweise recht anstrengend und nicht einfach. Aber die phänomenale Landschaft entschädigt das tausendfach! Ein Geheimtipp ist es aber nicht mehr. Es waren immer mindestens 20 Zelte im Camp. Die Ausrüstung kann man auch vor Ort mieten. 

Donnerstag, 20. Dezember 2018

18.12.2018

Die Wettervorhersage für heute war sehr schlecht. Es sollte den ganzen Tag lang regnen. Was soll ich sagen? Es schien die Sonne. Ein paar Wolken hatte es. Zwischendurch tropfte es mal ganz kurz. Am späteren Nachmittag war es bewölkt. Dann kam nochmals die Sonne raus. So gegen 19:00 Uhr war es wieder bewölkt und kurz tropfte es etwas stärker. Doch der Regen blieb aus. Was für ein Glück. Der Wind blies aber zum Teil sehr kräftig. Erst am Abend wurde es ruhiger. 
Um 07:30 Uhr wanderte ich los. Es ging eine Weile hoch und runter. Immer hinter der Moräne. Endlich kamen wir rauf auf einen Hügel und nun sah ich wieder den Viedma Gletscher. So schön! Im steten auf und ab geht es weiter. Viele kleine Bäche kreuzen den Weg. Auf einer Anhöhe sehe ich auch wieder das große Eisfeld. Wow, immer noch bin ich bei diesem Anblick sprachlos! 
Wieder geht es runter. Beim nächsten Anstieg finde ich ein Smartphone auf dem Boden! Ich nehme es mit. Der Besitzer ist sicher froh darüber, es zurück zu bekommen. Weiter geht es im Takt. Auf und ab. Einmal Quere ich einen größeren Gebirgsbach. Dank großen Steinen, kein großes Hindernis. Etwa zwei Kilometer nach dem Fund des Smartphones, kommt mir eine Frau ohne Rucksack entgegen. Ich zeige ihr das Smartphone. Sie ist heilfroh, es zurück zu kriegen. Mission erfüllt. Ich mache eine kurze Pause. Eine Kleinigkeit essen und etwas trinken. Das tut gut. 
Nun folgt der Aufstieg zum Huemul Pass. Zunächst geht der Weg entlang des steilen Hanges nur leicht rauf oder sogar flach weiter. Ein paar knifflige Stellen hat es. Dort muss ich Felsen umgehen. Es ist aber gut machbar. Schließlich geht es sehr steil aufwärts. Zuerst noch ein wenig hin und her. Es folgt nochmals ein kurzer flacher Abschnitt. Das letzte Stück geht dann direkt hoch. Hier wehen heftige Windböen. Zum Glück von unten rauf. So bekomme ich Aufstiegshilfe. Ich muss aber aufpassen, das der Wind mich nicht umbläst. Endlich stehe ich auf dem Pass! Besser gesagt, setze ich mich so schnell es geht hin. Ich kann mich vor lauter Wind, kaum auf den Füßen halten. Die Windböen blasen mit fast 100 km/h. Das Panorama ist überwältigend schön! Nochmals kann ich den Gletscher und das Eisfeld sehen. 


Leider ist es bei diesem starken Wind fast nicht möglich, ein Foto zu machen. Ich kann die Kamera nicht stabil genug halten. Trotzdem bleibe ich einen Moment sitzen und genieße einfach das Panorama! Über mir kreisen zwei Kondore am Himmel. Schließlich wird es mir zu heftig und ich starte den Abstieg. Auf der anderen Seite des Passes schaue ich runter auf den Lago Viedma. Ein großer Gletschersee. Zwischen großen Steinen finde ich einen einigermaßen windgeschützten Platz für meine Mittagspause. Ich muss mich stärken für den brutalen Abstieg. Davor hat es mir von Anfang an gegraut. 
Nach der Pause packe ich meine Kamera in den Rucksack. Sie wäre mir beim kommenden Abstieg im Weg. Zudem ziehe ich Handschuhe an. So sind meine Hände geschützt. Nun kann es losgehen. Zuerst geht es harmlos runter zu einem Plateau. Hier hat es einen Bach und zwischen Büschen auch ein paar Campstellen. Inzwischen ist es aber verboten hier das Zelt aufzuschlagen. Nochmals sehe ich einen Kondor vorbeigleiten. Meine Kamera ist aber leider im Rucksack verstaut. Ich folge dem Weg rein ins Gebüsch. Es geht am Hang entlang nochmals kurz rauf. Ich muss über viele dicke Wurzeln klettern. Dann fängt die Hölle an. Es geht senkrecht und sehr steil runter. Der Untergrund ist sehr rutschig. Loser Schotter und Sand. Ich benutze Büsche zum Festhalten oder meine Stöcke. Vorsichtig und sehr langsam steige ich konzentriert ab. Nach einiger Zeit komme ich in ein Waldstück rein. Hier ist es ein wenig einfacher. Es hat Wurzeln zu drauf stehen und der Weg macht auch ein paar Kurven. Ich verschnaufe ein wenig, trinke etwas und gönne meinen Knien einen Pause. Raus aus dem Wald geht es wieder senkrecht nach unten. Die ganze Zeit sehe ich weit, direkt unter mir den See. Auch das Camp am Ufer ist zu sehen. Vor dem Camp treiben sehr große Eisberge im Wasser. Nun ist mir auch klar, woher das poltern und krachen herkommt. Eisbrocken lösen sich und poltern ins Wasser. Ich dachte schon, es wäre Steinschlag! Sehr erleichtert, wandere ich weiter. Es folgt ein felsiger Abschnitt. Etwa 20-30 Meter geht es über einen Felsen runter. Zum Glück wurde hier ein Seil montiert. Rückwärts und mit Hilfe des Seils klettere ich langsam runter. Die Füße finden zum Glück guten Halt. Puh, das wäre geschafft! Steil geht es weiter runter. Endlich kommt der Boden langsam in Sicht. Die letzten Höhenmeter sind dann wieder einfacher zu laufen. Erleichtert mache ich, am Talboden angekommen, eine kurze Pause. Ein Blick zurück zeigt mir den Abstieg. Da bin ich runter gekommen?! Ich habe die Hölle auf der Erde gefunden. Gemütlich laufe ich die letzten Meter runter zum Camp direkt am See. Es hat hier nicht so viele Zeltplätze. Sie sind aber geschützt in den Bäumen. Um 14:30 Uhr komme ich hier an. Eine Toilette hat es nicht. Wasser gibt es von einem kleinen Bach. Schnell stelle ich mein Zelt auf. Am Abend ist der Platz dann voll. Nun genieße ich die tolle Aussicht vom Strand. Leider ist es ein Strand mit großen Steinen. Ich sehe das Ende des Gletschers und vor dem Strand viele kleine und auch viele große Eisberge schwimmen. Was für ein Anblick! Das Eis ist zum Teil tiefblau. Immer wieder fallen Eisstücke krachend ins Wasser. Ein paarmal sehen wir auch einen größeren Eisberg auseinander brechen. Das donnert gewaltig! Und dann drehen sich die Bruchstücke und der blaue untere Teil kommt zum Vorschein. Ein toller Anblick! 



Nach dem Abendessen fängt es leider stärker an zu tropfen. Ich flüchte ins Zelt. Es sieht nach Regen aus. Ich bin aber noch nicht mal im Schlafsack, als es schon wieder aufhört. Nun ist es windstill. Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass es wärmer wurde. Ich öffne sogar den Schlafsack ein wenig. So um 22:00 Uhr fängt es wieder an zu winden. Da aber so viele Zelte dicht um meines aufgestellt wurden, kommt kaum Wind zu meinem Zelt. 
Und nun gute Nacht. 

17.12.2018

Wieder ist es ein wunderschöner Tag. Sonne pur und nur wenige Wolken am Himmel. Ein paar Berge sind aber mit Nebel verhüllt. Um 07:10 laufe ich los. Es wartet eine anstrengende Etappe auf mich. Bald darauf komme ich zum See. Auf der rechten Seite wandere ich vorbei zum anderen Ende. Durch ein breites Steinfeld laufe ich zum Fluss. Diesen müssen wir heute überqueren. Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder zu Fuß durchs Wasser oder mit einer Zipline. Am Stahlseil muss man sich einklinken und dann rüber ziehen. Deshalb auch die ganze Ausrüstung. Ich versuche es lieber zu Fuß. Kurz oberhalb vom See, sehe ich eine gute Stelle zum furten. Der Fluss teilt sich hier in zwei Arme. Bei beiden sehe ich eine Stelle, wo es augenscheinlich Steine im Wasser hat. Ich vermute, dass es dort nicht so tief ist. Als erstes heißt es Schuhe ausziehen, dann ziehe ich Neoprensocken und meine Crocs an. Zur Sicherheit ziehe ich auch meine Hose aus. Ich weiß ja nicht, wie tief das Wasser ist. Alles wird wasserdicht verpackt. Nun kann es losgehen. Langsam und vorsichtig setze ich einen Fuß vor den anderen. Die Stöcke sind auch sehr hilfreich. Ich muss gut aufpassen, denn die Steine im Wasser sind aalglatt. Auf der Insel in der Mitte kann ich kurz verschnaufen. Es folgt der zweite Teil. Endlich erreiche ich das andere Ufer. Das Wasser war maximal wadentief. Eigentlich war es eine einfache Furt. Nur ist das Gletscherwasser logischerweise eiskalt. Dank meinen Neoprensocken, sind meine Füße aber warm und trocken geblieben. Nur meine Beine wurden ein wenig kalt. Sehr viel angenehmer als barfuß. Ich kann die Socken nur weiter empfehlen. 
Alles wird wieder angezogen und die Socken hänge ich außen an den Rucksack. Von hier führt auch ein markierter Wanderweg weiter zur Zipline hoch. Dort angekommen, schaue ich kurz zu, wie die Leute sich da rüber hangeln. Jetzt weiß ich immerhin, wie es funktioniert. Die Leute stehen regelrecht Schlange. Jeder braucht halt Zeit, da rüber zu kommen. 
Nun fängt der lange Aufstieg an. Durch ein Schotterfeld geht es am Hang entlang rauf zur nächsten Geländestufe. Hier komme ich langsam zum Gletscher. Kurz davor verliere ich den Weg. In den Steinen ist kein Weg mehr zu erkennen. Ich laufe einfach in Richtung Gletscher weiter. Irgendwann sehe ich wieder Steinmänner. Sie weisen mir den Weg zur Moräne neben dem Gletscher. Hier ist wieder ein Weg zu sehen. Dem folge ich nun, dicht am Gletscher entlang. Zwischendurch geht es auch runter zum Gletscherfuss. Das letzte kurze Stück laufe ich auf dem Gletscher. Hier ist es aber kein Problem. Spalten hat es keine und das Eis ist voller Steine. Meine Füße haben einen guten Halt. Ein großer Steinmann weißt mir den Aufstieg. Hier führt ein guter Weg schräg die Moräne hoch. Anschließend geht es im Zickzack weiter rauf zu einem ehemaligen Camp. Dahinter und ein wenig weiter unten ist ein weiterer See. Der Weg geht aber links rauf. Zuerst noch angenehm im Zickzack. Dann geht es am Hang entlang in Richtung See. Die Aussicht wird immer besser. Über dem See wird es langsam kriminell. Sehr steil geht es hier durch losen Schutt hoch. Es ist aber immer ein guter Weg. Daneben geht es steil runter. Ich schaue nur noch vor meine Füße. Ein paar Stellen gibt es, wo ich verschnaufen kann. Hier ist ein kleines Plateau. Immer wieder mache ich Fotos von dem tollen Panorama! Zwei Gletscher und einige Berge sind zu sehen. Dazu kommen zwei Sees und auch die Ebene und ein Teil der Strecke von gestern sehe ich. Der Wind ist heute einiges angenehmer. Er bläst weniger stark. Scheinbar ist es auch wärmer als gestern. Der steile Aufstieg geht weiter. Völlig erschöpft komme ich endlich auf dem Pass an. Er heißt passenderweise Windpass. Der Wind pfeift hier eiskalt durch. Schließlich kommt er vom großen Gletscher hoch. Schnell ziehe ich meine Regenjacke an. Dann folge ich den Spuren durch ein kleines Schneefeld. In einer Senke hat es zwei kleine Seen. Dahinter ist ein kleiner Hügel. Darauf klettere ich nun. Voller Staunen bleibe ich stehen! Vor und unter mir erstreckt sich ein riesiges Eisfeld! Einen so großen Gletscher habe ich noch nie gesehen. Es ist links der Viedmagletscher, rechts und geradeaus sehe ich Teile des Inlandeisfeldes. Und das ist nur ein winziger Ausschnitt vom ganzen Inlandeisfeld. 



Leider windet es hier stark und es ist eiskalt. Schnell mache ich ein paar Fotos. Dann suche ich mir einen windgeschützten Platz für meine Mittagspause. Von hier sehe ich aber das Eisfeld leider nicht. Dafür kann ich mich an der Sonne ein wenig aufwärmen. 
Nach der Pause gehe ich nochmals kurz zum Aussichtspunkt. Ich kann mich kaum sattsehen. Langsam muss ich mich von diesem grandiosen Panorama losreißen. Es folgt ein sehr steiler Abstieg. Halb unten folge ich dem Hang entlang. Noch immer sehe ich einen Teil des Eisfeldes. Schließlich komme ich zum Talboden. Nun liegt eine hohe Moräne zwischen mir und dem Gletscher. Ich sehe das Eisfeld nicht mehr. Entlang der Moräne geht es gemütlich leicht abwärts weiter. Das letzte Stück folge ich einem Bach runter zu einem See. Am oberen Ende des Sees, direkt an der Moräne, liegt ein einfaches Camp. Hier hat es zwar einen Raum zum Kochen, dafür keine Toilette. Wasser hat es vom Bach. Ein paar Plätze hat es in Steinkreisen. Diese schützen ein wenig vor dem Wind. Am Abend stehen zwanzig Zelte auf der Wiese. Hier kann ich immerhin mal meine Heringe richtig in den Boden stecken. 
Um 14:30 Uhr kam ich im Camp an. Nach dem Zelt aufstellen und einrichten genieße ich die Sonne. Zur Zeit weht auch kaum Wind. Am Abend wird der Wind leider stärker. Er rüttelt heftig an meinem Zelt. Das wird eine lustige Nacht werden. 



16.12.2018

Wow, was für ein Glück habe ich heute mit dem Wetter! Die Sonne scheint und die letzten Wolken verziehen sich langsam. Noch sind die Berge aber in den Wolken versteckt. Dafür ist es sehr kalt geworden. Die höheren Berge, welche sichtbar sind, haben weiße Hauben bekommen! Dabei ist es doch Sommer! Nach dem Frühstück gebe ich mein übriges Gepäck in Gewahrsam und um 07:15 Uhr starte ich meine Wanderung auf dem Huemul-Circuit. 
Zuerst laufe ich zum Nationalparkgebäude. Dahinter beginnt der Wanderweg. Durch eine Wiese mit vielen Büschen geht es flach bis zu einer Weggabelung. Links geht es hoch zu einem Aussichtspunkt. Ich nehme den rechten Weg. Es folgt ein kurzer aber steiler Aufstieg. Durch die Hügel geht es weiter. Hier sehe ich zwei Hasen. Es fallen noch ein paar Schneeflocken! Danach ist es aber trocken. Steigungen und flache Abschnitte wechseln sich ab. Zwischendurch geht es immer wieder durch einen Wald. Sehr schöne Bäume stehen hier. Nach etwa zwei Stunden komme ich auf eine Kuppe. Hier habe ich ein tolles Panorama auf die Berge. Vergletscherte Bergspitzen sehe ich. Hier mache ich eine kurze Pause. Langsam kommt der Torres aus den Wolken heraus. Leider hüllt sich der Mount Fitz Roy noch störrisch in die Wolken. Entweder sehe ich nur den unteren Teil oder nur die Spitze von ihm. 
Da es windet und dadurch eiskalt ist, muss ich wohl weiter laufen. Bald komme ich zur nächsten Weggabelung. Rechts geht der Weg hoch zu einem tollen Aussichtspunkt! Einige Leute sind auf dem Weg dorthin. Sie bekommen heute ein traumhaftes Panorama zu sehen. Ich laufe links weiter in den Wald hinein. Es folgt ein sehr sumpfiger Abschnitt. Zum Glück hat es oft Äste am Boden, über die man balancieren kann. Kontinuierlich geht es weiter rauf. Weiter oben komme ich aus dem Wald heraus und auf eine sehr feuchte Wiese. Links sehe ich den großen Lago Viedma. Was für eine Aussicht! Vor mir erhebt sich der Mount Huemul mit seinen Gletschern. Ihn werde ich die nächsten Tage umrunden. Rechts reihen sich viele vergletscherte Berge aneinander. Darunter sehe ich auch den Torres und nun auch den Mount Fitz Roy. Die Wolken haben sich vollständig aufgelöst. So ein tolles 360 Grad Panorama! Ich weiß gar nicht, wo ich zuerst hinschauen soll. Ein zwar eiskalter, aber prachtvoller Tag. 
Zwei Wanderer überholen mich hier. Ein paar Meter weiter sehe ich drei mittelgroße Vögel. Sie haben lange gebogene Schnäbel, ähnlich wie der Kiwi. Damit stochern sie im Boden herum. Sicher auf der Suche nach Insekten oder Würmern. Es folgt nochmals ein kurzer Aufstieg durch denn Wald. Nun habe ich den höchsten Punkt von heute erreicht. Der Weg biegt nun in ein Tal ein. Als ich aus dem Wald komme, eröffnet sich ein toller Ausblick vor und unter mir. Das ganze Tal liegt mir zu Füßen. Durch das grüne Tal fließt ein großer Gletscherbach. Er hat ein sehr breites Steiniges Flussbett. Scheinbar fließt er nicht immer an der selben Stelle. Weiter hinten sehe ich einen kleinen See. Davor liegt in einem Wald mein heutiges Camp. Hinter dem See folgt eine Felsstufe und darauf liegt ein Gletscher. Hinter dem Gletscher ist das Tal zu Ende. Mein Weg morgen führt auf den Pass hoch. 
Nun beginne ich den Abstieg ins Tal runter. Der Weg ist nun nicht mehr immer gut zu sehen. Manchmal weisen Pfosten oder Steinmänner den Weg. Schließlich erreiche ich den Talboden. Ein paar Bäche folgen. Einige kann ich über Baumstämme überqueren, andere über Steine. Geschützt in einem kleinen Wald, mache ich meine Mittagspause. 
Weiter geht es. Es folgt ein weiterer Bach. Hier hat es nichts, dass als Hilfe zum überqueren dienlich sein könnte. Also heißt es Schuhe aus und in meinen Crocs laufe ich durch das nicht ganz knietiefe Wasser. Brr, war das Wasser kalt! Es kommt auch von einem Gletscher runter. Etwas fünfzehn Minuten später folgt der nächste Bach. Wieder Schuhe aus und durch. Der letzte Abschnitt verläuft im breiten Flussbett. Steinmänner weisen mir den Weg. Um 14:00 Uhr erreiche ich das Camp Laguna Toro. Es stehen schon etwa fünf Zelte. Zum Glück liegt es in einem kleinen Wald. Da es kein Unterholz hat, wurden mit Ästen halbrunde Campstellen geschaffen. So ist das Zelt ein wenig vor dem Wind geschützt. Hier treffe ich ein Pärchen, dass ich schon kenne! Sie wanderten gleichzeitig wie ich den O-Circuit! Wie klein doch manchmal die Welt ist. Leider sprechen sie nicht gut englisch. Eine Unterhaltung ist sehr schwer. Schade! 
In diesem Camp hat es nur ein Plumpsklo. Wasser müssen wir aus dem Gletscherbach holen. Da es durch den Wind so kalt ist, gehe ich für eine Weile ins Zelt. Kurz nicke ich ein. Zwischenzeitlich kommen immer mehr Wanderer. Ich stehe schließlich wieder auf. Ich finde einen einigermaßen geschützten Platz, der auch noch Sonne hat. Hier ist es recht angenehm zum sitzen. Nun schaue ich den Leuten zu, wie sie ihre Zelte aufbauen. Am Ende ist der Platz sehr voll. Auch zwischen den geschützten Stellen stehen nun Zelte.  Schließlich koche ich mein Abendessen. Danach geht die Sonne schon bald hinter den Bergen unter. Da es nun schnell kühl wird, verziehe ich mich wieder ins Zelt. 

Sonntag, 16. Dezember 2018

15.12.2018

Heute ist ein Tag um zu Hause zu bleiben. Es stürmt extrem. Am Morgen regnet es immer wieder. So gegen 10:00 Uhr ist es kurz trocken. Schnell gehe ich die Lebensmittel für meine Wanderung einkaufen. Im Outdoorladen kaufe ich noch Zeltheringe, eine Karte (Vorschrift fürs Permit) und Gas für den Kocher. Das alles bringe ich zurück ins Hotel. Nach dem Mittagessen kommt ein wenig die Sonne raus. Der Sturm tobt aber weiterhin. Immerhin ist es trocken. Die Berge sehe ich heute den ganzen Tag lang nicht. Schnell packe ich alles, was ich fürs Permit brauche zusammen und gehe zum Nationalparkgebäude. Der Ranger kontrolliert meinen Kocher, meine Karte, den Klettergurt, die Bandschlinge, 2 Karabiner (einer Stahl) und die 30 Meter lange Schnur. Das alles braucht man für die zwei Tryolinen, welche über einen Bach führen. Mit etwas Glück, kann ich auch zu Fuss durch den Bach laufen.
Danach muss ich ein Formular ausfüllen. Einen Zettel muss ich nach der Wanderung wieder zurück bringen. Sonst kommen sie mich suchen. Zum Schluss muss ich noch ein Video ansehen. Darin gibt es tipps zur Strecke. Ich mache Fotos von dem Video. So kann ich unterwegs nachschauen, wenn ich den Weg verliere.
Danach gehe ich zurück zum Hotel. Das Wetter ist zu ungemütlich, um lange draussen zu bleiben. Am späteren Nachmittag fängt es auch wieder an zu regnen. Der Ranger sagte mir, dass das Wetter in den nächsten Tagen gut sein soll. Hoffentlich hat er recht.

14.12.2018

Meine Reise geht wieder weiter. Nach dem Frühstück bringt das Taxi mich zum Busbahnhof. Mit etwas Verspätung fahren wir um 08:20 Uhr ab.  Die Fahrt geht Richtung Norden. Durch die endlose Pampa und entlang des Lago Argentino geniesse ich die Fahrt. Immer wieder sehe ich Guanakos. Zwischendurch döse ich auch ein wenig. Schliesslich biegen wir von der Hauptstrasse ab. Entlang des Lago Viedma fahren wir auf die Berge zu. Das Panorama ist fantastisch! Schade, dass wir nicht anhalten und ein Foto machen können. Man sieht den Monte Fitz Roy und viele andere Berge. Aus den Wolken kommt auch der Torre kurz heraus.
Endlich um 11:00 Uhr erreichen wir den kleinen Ort el Chalten. Wir halten beim Nationalparkgebäude. Dort bekommen wir ein paar Infos zu den Wanderungen. Kurz darauf sind wir am Busbahnhof angekommen. Mit dem Gepäck laufe ich die fünf Minuten zu meinem Hotel. Der Ort ist sehr klein. Von einem Ende zum anderen braucht man nur 15 Minuten zu Fuss. Alles ist sehr gut zu Fuss zu erreichen. Es ist der jüngste Ort von Argentinien. Erst 1985 wurde der Ort gegründet. Der Grund war, dass immer mehr Bergsteiger und Touristen hierher kamen. Die meisten Häuser sind daher auch Unterkünfte.
Im Hotel beziehe ich mein Zimmer. Das Internet ist konstant, aber langsam. Immerhin habe ich wieder einmal ein eigenes Bad und sogar eine Heizung im Zimmer. Leider sind die Berge in den Wolken verschwunden. Es windet auch recht stark. Die Sonne scheint aber. Zunächst ruhe ich mich ein wenig aus. Ich hoffe, dass die Berge wieder aus den Wolken hervor kommen. Leider geschieht dies nicht. Daher gehe ich zum Nationalparkgebäude. Dort informiere ich mich über meine geplante Wanderung, den Huemul Circuit. Im Internet habe ich gelesen, dass man diese Wanderung nicht alleine machen darf. Der Ranger sagt mir nun, dass sei kein Problem! Eine Hürde weniger. Ich notiere mir, was ich alles mitbringen muss, damit ich das Permit kriege. Mit den Infos vollgepackt gehe ich zurück ins Dorf. Den geplanten Spaziergang zum Aussichtspunkt rauf, verschiebe ich. Es wäre nichts zu sehen. Statt dessen gehe ich zu einem Wasserfall. Das sind hin und zurück etwa 7 Kilometer. Ein schöner Spaziergang. Es geht über einen kleinen Hügel runter zu einem Fluss und durch Wiesen, Wald und Sumpf zum Wasserfall. Ein kurzes Stück muss ich an der Strasse entlang gehen. Der Wasserfall ist sehr schön. In der Nähe finde ich auch einen Geocache. Gemütlich laufe ich wieder zurück. Auf dem Weg durchs Dorf schaue ich mir die Geschäfte an. Drei Supermärkte finde ich. Keiner hat aber was gescheites fürs Wandern. Nicht mal Couscous haben sie. Erst im letzten Laden, eigentlich ein Souveniershop, finde ich, was ich brauche. Er hat eine kleine Ecke mit Lebensmitteln. Dieser Laden hat vieles was Wanderer brauchen. Couscous und Nudeln, welche man nicht lange kochen muss. Verschiedene Riegel, einzeln Kaufbar. Klein abgepackte Mischungen von gedörrten Früchten und Nüssen. Schokolade und einzelne Tütchen Ketchup, Mayonnaise, Senf, Honig, Konfitüre... Von allem hat es einzelne Portionen. So kann man genau zusammenstellen, was man braucht. Hervorragend! Fast alles was das Wanderherz braucht.
In einem Restaurant esse ich einen Hamburger. Danach gehe ich zurück ins Hotel und schlafen.

Freitag, 14. Dezember 2018

13.12.2018

Gut, bin ich nicht gestern zum Gletscher gefahren. Gestern war es bewölkt und die Sonne schien fast gar nicht. Heute ist dafür ein Traumtag! Sonnenschein pur und nur einzelne Wolken am Himmel. Manche Berge haben aber einen Wolkenhut an, sprich, die Bergspitzen sind nicht zu sehen. 
Die Agentur sagte mir, dass ich zwischen 08:00 und 08:30 Uhr abgeholt werde. Um 08:04 Uhr klopfte es schon an meine Unterkunft. Wow, so früh habe ich nicht mit dem Kleinbus gerechnet! Ich bin der erste Gast im Fahrzeug. Nun bekomme ich eine kleine Stadtrundfahrt. Wir holen einen Gast nach dem nächsten ab. Der Bus füllt sich langsam. Eine halbe Stunde später ist der letzte Gast eingestiegen. Nun geht es zum Busbahnhof. Hier steigen wir in den großen Bus um. Etwa um 09:00 Uhr geht die Fahrt los. Zunächst geht es durch die Pampa. Ich sehe drei Kondore ihre Kreise ziehen. Weiter geht es zur Magellan Halbinsel. Beim Parkeingang gibt es einen Stopp. Eine Rangerin kommt in den Bus. Jeder zahlt den Eintritt (700 Pesos). Die Rangerin verlässt den Bus wieder. Nach kurzer Zeit kommt sie wieder und verteilt die Tickets und Prospekte. So geht es viel schneller, als wenn alle aussteigen müssen. 
Unsere Reise kann weiter gehen. Das Ziel liegt auf der anderen Seite der Halbinsel. Um 11:00 Uhr kommen wir dort an. Endlich haben wir den Perito Moreno Gletscher erreicht! Was für ein Anblick! Am Seeufer entlang führen Metallstege. So kann man von verschiedenen Ebenen den sehr Nahen Gletscher bestaunen. Die Abbruchkante ist bis zu 70 Meter hoch und zum Teil nur etwa 100 Meter oder weniger entfernt. Dieser Gletscher gehört zu den wenigen, welche noch wachsen. Mit lautem Getöse lösen sich immer wieder Eisbrocken und poltern ins Wasser. Auch dieser Gletscher ist mit dem großen Inlandeisfeld verbunden. 



Ich folge dem Metallsteg. So kriege ich immer wieder andere Perspektiven vom Gletscher zu sehen. Mal schaue ich von unten hoch, dann wieder von oben herab. Oder auch frontal an die Kante heran. Einfach atemberaubend schön! Das Eis ist an manchen Stellen tiefblau! An anderen Stellen funkelt es in der Sonne. Im Wasser schwimmen Eisbrocken. Man könnte auch eine Bootsfahrt machen. Das Schiff darf aber nicht zu nahe ran fahren. Bei einem größeren Abbruch wäre die Gefahr zu groß. Ich lasse dass aus. Lieber genieße ich das alles vom Land aus. Ausgiebig mache ich Fotos und lausche dem poltern und stöhnen des Gletschers zu. Einfach magisch, dieser Platz! An einem solchen Ort kann ich stundenlang bleiben und nur genießen. 
Irgendwann heißt es aber doch Abschied nehmen. Vom oberen Parkplatz nehme ich den gratis Shuttlebus. Nach einer kurzen Fahrt, bin ich zurück bei meinem Bus. Um 16:00 Uhr fahren wir ab. Bei einem letzten Aussichtspunkt halten wir noch kurz. Ein letztes Foto und wir setzen die Rückfahrt fort. Um 17:30 Uhr kommen wir im Zentrum der Stadt an. Zu Fuß laufe ich zurück zum Hostel. So geht ein toller Tag zu Ende!

Donnerstag, 13. Dezember 2018

12.12.2018

Heute mache ich noch einen Tag Pause. Zum einen sind meine Kleider noch am trocknen, zum anderen muss ich meine Fotos wieder einmal auf die zwei externen Festplatten speichern. Meine SD Karten sind langsam voll. Das dauert ein paar Stunden. Das Tagebuch aktualisiere ich auch endlich wieder einmal. Es ist mühsam, auch wenn ich nur 2-3 Tage hinterherhinke. Endlich bin ich wieder auf dem neuesten Stand. 
Für morgen habe ich nur den Bus zum Gletscher und zurück gebucht. Vor Ort schaue ich mir alles alleine an. Ob ich die Bootstour mache, weiß ich noch nicht. 
So geht der Tag viel zu schnell herum. 

Mittwoch, 12. Dezember 2018

11.12.2018

Meine Reise geht weiter. Ein Taxi bringt mich zum Busbahnhof. Um 07:45 Uhr fährt der Bus los. Ich sehe unterwegs Guanakos und 3 Kondore. Schon nach etwa einer Stunde kommen wir zur Grenze von Argentinien. Chile verlasse ich nun endgültig. Die Kontrolle ist unproblematisch. Wir müssen nicht einmal unser Gepäck zeigen. Einmal machen wir eine halbe Stunde Pause. Es hat hier ein Café. So können wir und die zwei Fahrer etwas essen. Dann geht die Fahrt weiter durch die endlose Pampa. So gegen 14:00 Uhr kommen wir in El Calafate an. Mit dem Taxi geht es ins Hostel. Hier ist das Frühstück inbegriffen. Ich gebe meine Kleider fürs Waschen ab. Alle Akkus werden aufgeladen. Anschließend gehe ich ins Zentrum. Es hat eine Hauptstraße. Die meisten Läden findet man dort oder in den abgehenden Seitenstraßen. Ich kaufe mir essen für die nächsten Tage. Außerdem vergleiche ich die Angebote von den Touranbietern miteinander. Ich möchte eine Tour zum Perito Moreno Gletscher machen. 
Nach dem Abendessen nutze ich das einigermaßen gute Internet. Fotos hochladen ist aber immer noch schwierig. Immerhin kann ich die nächsten Busse und Unterkünfte buchen. 

10.12.2018

Heute schlafe ich aus. Nach dem Frühstück packe ich alles zusammen. Im Refugio warte ich auf den Bus. Nun muss ich Abschied nehmen von diesem wunderschönen Park. Ich habe ihn sehr ins Herzen geschlossen. Auch wenn er auf dem W-Trail Überlaufen ist, kann ich diese Wanderung nur weiter empfehlen. Hinten herum hat es nicht viele Wanderer. Die Landschaft kann man auch mit den vielen Leuten genießen. Wenn man früh am Tag losläuft, sind auch noch nicht so viele Wanderer unterwegs. Die Südamerikaner wandern eher nachmittags und abends. Beim Abstieg von den Torres kamen mir immer noch viele Wanderer entgegen. Mit denen kreuzt man und dann war ich wieder alleine. 
Um 13:00 Uhr bringt der Shuttlebus mich zum Eingang. Der nächste Bus bringt mich zurück nach Puerto Natales. Vom Bus aus sehe ich noch einige Guanakos. Endlich weiß ich, wie diese Alpakaart heißt. 
Ein Spaziergang bringt mich zurück zum Hostel. Nach der Dusche gehe ich Essen einkaufen. Bevor ich schlafen gehe, packe ich alles zusammen. Und nun gute Nacht. Endlich wieder ein Bett!

09.12.2018

Der Wetterbericht für heute war nicht so toll. 90 Prozent Wolken. Deshalb war mein Plan eigentlich, heute eine kurze Wanderung zu machen. Dort wollte ich dann mit etwas Glück Kondore beobachten. Aber wie so oft ändern sich Pläne recht schnell. 
Als ich um 07:00 Uhr aufstehe, ist es scheint die Sonne von einem wolkenlosen Himmel! Auch die Berge sind wolkenlos. Wieder einmal wird bestätigt, eine Wettervorhersage ist hier nicht möglich. Hätte ich das gewusst, wäre ich nochmals zum Sonnenaufgang rauf zu den Türmen gewandert. Heute wäre es perfekt gewesen. Sehr ärgerlich! Trotzdem frühstücke ich schnell und packe alles nötige zusammen. Diese Türme will ich noch im Sonnenschein sehen. 
Um 08:00 Uhr laufe ich los. Den Weg kenne ich nun langsam. Beschreiben muss ich ihn euch auch nicht mehr groß. Beim ersten Anstieg überhole ich noch zwei große Gruppen. Die sind recht langsam unterwegs. Ein paarmal mache ich eine Trinkpause. Einmal setze ich mich etwas länger hin. Nach einem Snack geht es weiter. Um 11:00 Uhr komme ich beim See an. Wow, mit Sonne sehen sie noch fantastischer aus! Ich mache viele Fotos. Von verschiedenen Positionen aus , mache ich Bilder und Videos. Auch eine Timelapse (Zeitraffervideo) mache ich mit meiner GoPro. Ich genieße das tolle Wetter in vollen Zügen. Es fliegt sogar noch ein Kondor vorbei! Wow, was für ein Tag! 
Schweren Herzens verabschiede ich mich um 14:300 Uhr von den Torres. Der Abstieg beginnt. Im Wald unten habe ich dann noch eine Begegnung mit einem Magellanspecht. Es ist ein Weibchen. Diesmal habe ich das große Glück, dass es nur etwas über meinem Kopf am Baum ist. So kann ich super Fotos machen. 
Um 17:00 Uhr bin ich zurück im Camp. Dieser zweite Aufstieg hat sich wirklich gelohnt! 

08.12.2018

Meine Wanderung, den O-Circuit, habe ich nun erfolgreich beendet! Ein tolles Gefühl, es geschafft zu haben! Mit dem Wetter hatte ich riesiges Glück. Richtig geregnet hat es nur eine Nacht lang. Während des Tages wurde ich nie nass. 

Heute mache ich einen Ausflug. Um 08:30 Uhr fuhr der Shuttlebus zum Parkeingang. Dort musste ich umsteigen in einen anderen Bus. Dieser fuhr bis zum Lago Poheo. Dort fährt der Catamaran zum Refugio Paine Grande ab. Nochmals muss ich in einen anderen Bus umsteigen. Vom Bus aus hatte ich schon eine sehr schöne Aussicht auf die Seen und Berge. Noch sind die Berge frei von den Wolken. Ein herrlicher Anblick! Gegen 11:00 Uhr komme ich bei der Administration und dem Endpunkt der Busroute an. Es folgt der schwierige Teil meines Ausfluges. Von hier fährt kein Bus mehr zu meinem Ziel. Das liegt aber noch 18km entfernt. Der Wind bläst heute sehr stark. 
Ich laufe langsam entlang der Straße. Hoffentlich kommt bald ein Auto vorbei. Es dauert einige Zeit, bis endlich das erste Auto kommt. Schnell halte ich den Daumen hoch. Nichts. Auch die nächsten vier Fahrzeuge fahren vorbei. Erst nach etwa 45 Minuten hält ein Auto an. Ein nettes, canadisches Ehepaar nimmt mich mit. Am Mittag komme ich am Lago Grey an. Dass ist das Ende von dem See, in welchen der Gletscher fließt. Von hier kann man zwei schöne, kurze Wanderungen machen. Zunächst mache ich die Wanderung hoch zum Aussichtspunkt Ferrier. Etwa 1.5-2 Stunden dauert der Aufstieg. Zu Beginn laufe ich recht flach in ein Tal hinein. Dann beginnt der eigentliche Aufstieg. Recht steil geht es rauf. Mal durch den Wald, dann hat man wieder einen freien Blick. Je höher ich komme, desto besser wird die Aussicht. Erschöpft erreiche ich schließlich den Gipfel. Hier oben hat es keine Bäume mehr und ich muss regelrecht gegen den Wind ankämpfen! Fast Orkanartig fegt er über das Gipfelplateau. Hinter einem Felsen setze ich mich in den Windschatten. Leider kommt auch hier der Wind nicht immer von der selben Seite. 
Das Panorama ist unglaublich! Man überblickt einen großen Teil des Parkes. Viele Seen sind zu sehen. Der Greygletscher in seiner ganzen Pracht. Nur mit den Bergen habe ich diesmal Pech. Auch sie könnte man alle von hier aus sehen. Leider haben sich aber Wolken und Nebel davor geschoben. Ich mache erst mal meine Mittagspause. 
Auch eine halbe Stunde später, hat sich nichts verändert. Schade, gibt es halt kein Panoramafoto von hier oben. Es ist zu ungemütlich, um noch länger hier zu bleiben. So beginne ich den Abstieg. Als ich halb unten aus dem Wald heraus komme, sehe ich, dass die Berge nun wieder sichtbar sind. Der Nebel hat sich aufgelöst und die Wolken verziehen sich immer mehr. So fies! Um nochmals hochzusteigen ist es mir aber zu steil und inzwischen auch zu spät. So mache ich von hier aus noch ein paar Fotos. Bald bin ich wieder unten. Diese Wanderung kann ich nur weiter empfehlen! Die Aussicht ist einmalig!
Die zweite Wanderung kürze ich massiv ab. Ich gehe nur schnell zum Geocache. Der Weg würde weiter zum See führen. Von dort sieht man den Gletscher. Da ich das schon alles gesehen habe, lasse ich den Teil aus. 
Nun gehe ich wieder zur Straße und warte auf ein Auto. Diesmal habe ich großes Glück. Kaum stehe ich dort, hält auch schon ein Auto neben mir. Zwei Ehepaare aus Belgien nehmen mich mit. So komme ich viel früher als geplant, bei der Administration an. Deshalb laufe ich nochmals ein Stück die Straße zurück. Von hier hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Berge. Ich sehe die Cuernos und die Torre Türme. Davor eine goldgelbe Wiese mit einzelnen grünen Büschen. Einfach nur schön! Ich setze mich in die Wiese und genieße eine Stunde lang diese tolle Landschaft. 
Um 18:00 Uhr fahre ich mit dem Bus, diesmal ohne umzusteigen, zurück zum Parkeingang. Vom Bus aus sehe ich noch Alpakas. Der Shuttlebus bringt mich dann zurück zum Camp. Etwa um 21:00 Uhr komme ich dort an. 

Dienstag, 11. Dezember 2018

07.12.2018

Nach einer kurzen Nacht, stand ich sehr früh auf. Alles was ich heute benötige, packte ich gestern Abend zusammen. Schnell esse ich einen Riegel. Dann gehe ich noch zur Toilette. Dort treffe ich das eine deutsche Pärchen. Um 01:00 Uhr wandern wir los. Die Stirnlampen sind montiert. Über uns breitet sich der wunderschöne Sternenhimmel aus. Zunächst geht es ein Stück auf dem Weg von gestern zurück. Im Licht der Lampen sehen wir einige Hasen davon hoppeln. In kurzen Abständen wurden Pflöcke in den Boden gerammt. Daran befestigt sind Leuchtstreifen. Sie weisen uns den Weg. Manche Leuchtstreifen sind auch an Bäumen oder Steinen befestigt. Das ist sehr hilfreich. Sehr viele Leute laufen diesen Abschnitt nämlich im Dunkeln hoch. Jeder will den Sonnenaufgang an den Torres sehen. Die Strecke wird mit 4-4.5 Stunden angegeben. 
Die Nacht ist recht mild. Es weht aber ein wenig Wind. So laufen wir mit Pullover und Regenjacke los. Das erste Stück ist relativ flach. Ab der Abzweigung wird es steiler. Nun ziehen wir die warmen Sachen aus. Nur im langärmeligen Shirt laufe ich weiter. Da es hoch geht, habe ich warm genug. Es folgt ein erster recht steiler Aufstieg. Als wir ins Tal einbiegen, geht es am Hang entlang weiter. Nach einem kurzen Abstieg folgt ein stetes auf und ab. Wir machen nur kurze Stopps um etwas zu trinken. 
Anhand der Lichter sehen wir, dass noch viele andere Leute unterwegs sind. Ich habe übrigens nur meinen leichten Rucksack dabei. Darin habe ich den Pullover, die Regenjacke, Regenhose,eine Weste, etwas zu trinken und zu essen und natürlich meine Fotoausrüstung und das Geld und meine Dokumente. Meine Stöcke sind auch dabei. Auch die Handschuhe und als Mütze meinen Buff. Da die Luft recht trocken ist, trinken wir recht viel. Bei den Bächen füllen wir regelmäßig unsere Flaschen mit gutem Wasser auf. 
Unter uns hören wir einen Wildbach rauschen. Ein kurzer Abstieg bringt uns runter zum Bach. Eine Brücke bringt uns ans andere Ufer. Schneller als geplant erreichen wir das Camp und Refugio Chileno am anderen Ufer. Es liegt nur ein wenig erhöht vom Bach und in einem Wald. Hier herrscht noch Stille. Wir laufen am Bach entlang weiter. Der nächste lange Abschnitt verläuft im Wald. Ein schöner Lengawald. 
Schon bald müssen wir wieder auf die andere Bachseite wechseln. Da mehrere Gletscher diesen Bach mit Wasser beliefern, ist es ein mächtiges Wildwasser. Es folgt wieder ein Anstieg. Dann geht es angenehm auf und ab weiter. An den matschigen Stellen hat es immer Bretter auf dem Boden. Da viele Tagestouristen diese Tour machen, ist der Wanderweg in einem sehr guten Zustand. Im Wald haben wir ein kleines Problem. Die Mücken und Nachtfalter werden vom Licht angezogen. Sie schwirren uns vor den Augen herum. Sehr mühsam. Der nächste Anstieg bringt uns zum ehemaligen Camp Torres Base. Leider ist dieses nun schon die zweite Saison geschlossen. Nur die Toilette darf man noch benützten. Ein Ranger ist hier stationiert. 
Von hier aus folgt der letzte richtig steile Aufstieg. Über viele hohe Steinstufen geht es rauf. Eine riesige Steinmoräne müssen wir erklimmen. Keuchend schleppen wir uns hoch. Bald verlassen wir den Wald und nun sind wir schutzlos dem Wind ausgeliefert. Er ist unberechenbar. Die Windrichtung ändert sich ständig. Mal bläst er nur mäßig und plötzlich kommen starke Windböen und blasen uns fast zu Boden. Auch gefährlich sind der ganze Sand und kleinen Steinchen, welche der Wind uns entgegen schleudert. Da heißt es sofort, sich vom Wind abwenden, das Gesicht schützen und mit Hilfe der Stöcke das Gleichgewicht behalten. 
Im Zickzack geht es immer weiter hoch. Schließlich müssen wir das Blocksteinfeld queren. Kurz geht es runter. Langsam wird es auch immer heller. Dann folgt der letzte kurze Anstieg hoch auf die Moräne. Überwältigt bleiben wir stehen! Vor uns ragen die berühmten Torres Türme in den Himmel hoch. Es sind drei spitze, senkrechte Felszacken. Mehrere hundert Meter ragen sie in den Himmel hinauf. Beeindruckend!! 

Mehr Sonne gab es leider nicht. 

Wir steigen runter und können nun auch den See sehen. Als wir hier ankommen, ist es 4:30 Uhr. So haben wir nur 3.5 Stunden für den Aufstieg benötigt. Wow! Schnell suchen wir uns einen einigermaßen windgeschützten Platz. Wir ziehen alle Schichten von Kleidern an und machen es uns gemütlich. Da der Wind aber von allen Seiten kommt, werden wir regelmäßig von Sand und Steinchen besprüht. Sehr unangenehm. Etwa um 05:30 Uhr ist Sonnenaufgang. Leider spielen uns die Wolken einen Streich. Die Türme sind Wolkenfrei. Aber scheinbar hat es bei der Sonne einige Wolken. Erst später kommen ein paar Sonnenstrahlen auf die Türme. Die Rosaverfärbung bleibt aus und die Türme kommen auch nicht vollständig ins Sonnenlicht. Sehr schade! Kurz darauf Hüllen sich die Spitzen in den Nebel ein. 
Die Deutschen brechen auf. Sie müssen noch den Bus am Nachmittag erreichen. In der Hoffnung, das die Türme sich nochmals zeigen, bleibe ich noch oben. In der Zwischenzeit suche ich noch den Geocache. Hier hat es tatsächlich eine Box. Der vorletzte Eintrag war im letzten März. Und Zufälle gibt es, der letzte Eintrag hat das Datum von Heute! 
Nun kommt die Sonne endlich auch hier zum Vorschein. Leider bleiben die Spitzen im Nebel. Es sieht auch nich danach aus, dass sich das ändern wird. Deshalb beschließe ich um etwa 08:30 Uhr meinen Abstieg zu Beginnen. Alle anderen, welche den Sonnenaufgang verfolgt haben, sind schon längst verschwunden. Nun kommt langsam die nächste Gruppe von Leuten herauf. Beim Absteigen kommen mir sehr viele Wanderer entgegen. Es ist richtig mühsam. Nicht immer kann man kreuzen und dann muss ich warten. Auf dem gleichen Weg geht es wieder runter. Nur dass ich jetzt die Umgebung sehen kann. Eine wunderschöne Landschaft ist das hier. Beim Abstieg lasse ich mir Zeit. Ich mache viele Fotos und genieße die Natur. Kurz vor dem Refugio Chileno kommt mir das deutsche Ehepaar von gestern entgegen. Sie sind erst bei Tageslicht losgelaufen. Nach einem kurzen Wortwechsel geht es weiter. Beim Refugio sind gerade die Packpferde angekommen. Sie transportieren alles zu Refugio hoch. Beim letzten Aufstieg fliegt noch ein Kondor über mir vorbei. Leider kam er von hinten und bis ich die Kamera zur Hand habe, ist er zu weit entfernt. Hier treffe ich ein anderes deutsches Pärchen. Mit ihnen zusammen laufe ich zurück zum Camp. Etwa um 13:30 Uhr komme ich dort an. Das Wetter hat sich geändert. Es ist sehr warm, die Sonne scheint und die Wolken haben sich aufgelöst. Die Türme sind nun auch zu sehen. Die Leute, welche später hochkamen, sehen sie nun im Sonnenlicht. Das ist Schicksal! Das Wetter in Patagonien ist unberechenbar. 
Zuerst suche ich mir einen besseren Zeltplatz. Tatsächlich finde ich einen, wo ich nachmittags Schatten habe. Zudem ist er auch besser vor dem Wind geschützt. Dann gehe ich duschen und esse etwas. Danach gehe ich zum Eingang, wo die Busse abfahren. Ich erfahre, dass mein geplanter Abstecher morgen möglich ist. Näheres dazu dann morgen. 
Zurück im Camp versuche ich etwas zu schlafen. Schon nach einer Stunde muss ich es aufgegeben. Es ist einfach zu warm im Zelt. So gehe ich zum Refugio rüber. Dort lade ich mein iPhone auf. Dann lese ich ein wenig. Gegen sechs Uhr sehe ich dann das deutsche Ehepaar eintreffen. Wir verabreden uns für später zum Abendessen. 
Das Essen ist sehr unterhaltsam. Anschließend verabschiede ich mich vom Ehepaar. Sie reisen morgen ab. Sehr müde gehe ich schlafen. 

06.12.2018

Irgendwie habe ich die Nacht überstanden. Mehrmals wachte ich auf und dann rutschte ich wieder nach oben. 
Heute Morgen ist es bewölkt. Dafür fast windstill. Etwa um 08:30 Uhr wanderte ich los. Die Strecke wird mit 6 Stunden angegeben. Bald verlasse ich den Wald. Nach einem kurzen Aufstieg, geht es lange und steil runter. Ein kurzes Stück geht der Wanderweg am Ufer des Sees entlang. Kurz geht es hoch und nach einer Stunde komme ich zum Camp und Refugio los Cuernos. 
Dahinter folgt ein Aufstieg. Hier oben habe ich ein schönes Panorama vor mir. Unter mir liegt der See und dahinter sehe ich Hügel und Berge. Durch eine hügelige Landschaft geht es auf und ab weiter. Zweimal sehe ich einen Adler vorbei fliegen. An einem Bach mache ich meine Mittagspause. 
Als ich gerade weiter gehen möchte, kommt ein deutsches Ehepaar zum Bach. Sie sind etwa sechzig Jahre alt. Wir kommen ins Gespräch und laufen nun zusammen weiter. Auf und ab bleibt die Devise. Immer noch laufen wir am See entlang. Einfach ein wenig erhöht. Bei einem großen Felsen machen wir eine lange Pause. Inzwischen ist ein wenig Wind aufgekommen. Dafür scheint nun auch die Sonne. Die Wolken verziehen sich immer mehr. Während der Pause sahen wir etwa 20 Kondore vorbei gleiten! Manche weit oben und andere relativ nahe. Leider kamen die Kondore, welche tiefer flogen, meist von hinten. Bis ich sie sah und den Fotoapparat zur Hand hatte, waren sie schon wieder weiter weg. Es ist schwer ein gutes Foto von diesen Tieren zu machen. Wow, was für eine Show! Ich könnte Ihnen Stundenlang beim Segeln zusehen. Sie gleiten so mühelos durch die Luft. 
Irgendwann müssen wir leider weiter gehen. Über die Hügel geht es weiter. Langsam verlassen wir den See. Plötzlich stehen wir an einem Bach. Hier hat es keine Brücke. Über Steine hüpfen geht auch nicht. Da gibt es nichts anderes, als Schuhe ausziehen und in den Crocs durchs kalte Wasser laufen. Das Wasser ist zum Glück nicht mal knietief. Schuhe anziehen und weiter geht es. Die nächsten Bäche haben dann wieder eine Brücke. Das Hotel kommt langsam näher. Wir treffen eine Gruppe hoch zu Pferde. Vorbei geht es am Hotel und neben der Straße entlang zum Campingplatz. Das letzte Stück hat sich sehr in die Länge gezogen. Um 17:30 Uhr kommen wir im Campingplatz las Torres Central an. Wir registrieren uns beim Office und ich gehe nun einen Zeltplatz suchen. Gar nicht so einfach. Es stehen schon viele Zelte und die besten Plätze sind schon vergeben. Daher stelle ich mein Zelt nicht gerade am besten Platz auf. Es ist nicht windgeschützt und die Heringe kriege ich nicht richtig in den Bode rein.  Schnell richte ich das Zelt ein. Eigentlich wollte ich nun duschen gehen. Leider hat es eine lange Warteschlange. Da lasse ich es lieber bleiben. Kochen darf man auf den Tischen im Camp oder im sehr kleinen Kochzelt. Da es aber stark windet, hat es auch beim Kochen eine Warteschlange. So gehe ich zusammen mit den Deutschen im Refugio essen. Das Menü schmeckt gut. Hier hat es auch einen kleinen Laden. Außer Süßigkeiten, Chips und Nudeln, gibt es aber nichts essbares. Das iPhone kann man hier auch aufladen. Nach dem Essen gehe ich müde schlafen. Der Wind beruhigt sich erst nach Sonnenuntergang. 

05.12.2018

Um 05:30 Uhr klingelte mein Wecker. Ich stand auf und aß einen Riegel. Dann packte ich alles zusammen. Was für ein Wetter. Wolkenloser und knallblauer Himmel! Die Berge wurden schon von der Sonne angestrahlt. Wow, was für ein Panorama! Schon um 06:30 Uhr wanderte ich los. Es stand ein langer Tag auf dem Programm. 
Durch hügeliges Land lief ich auf und ab. Einmal sehe ich einen Hasen und einen kleinen Greifvogel. Da es windstill ist, ist es angenehm warm. Viele Bäche kreuzen meinen Weg. An sumpfigen Stellen sind Holzstege angebracht. Bald entfernt sich der Weg vom großen See. Dafür komme ich an einem sehr schönen kleinem See vorbei. Nach einer kurzen Pause geht es weiter. Wieder einmal geht es gemütlich hoch. Das Bergpanorama wird immer besser. Ich komme nun in den Wald hinein. Bald folgt ein großer Bach. Eine Hängebrücke führt mich ans andere Ufer. Dort befindet sich das Camp Italiano. Kurz nach neun Uhr komme ich dort an. Den großen Rucksack lasse ich hier. Nur den kleinen mit meinem Mittagessen, etwas zu trinken und warme Kleider nehme ich mit mir mit. Natürlich auch meine Fotoausrüstungen und meine Dokumente und das Geld. 
Etwa 20 Minuten später wandere ich los. Es geht rauf ins Valle de Frances. Steil geht es los. Über viele Steine muss ich steigen. Bin ich froh, nur leichtes Gepäck dabei zu haben! Auf der linken Seite sehe ich immer wieder einen Berg, welcher mit großen Gletschern bestückt ist. Ein traumhafter Anblick. Ich höre auch öfters ein rumpeln. Dann kommen Lawinen runter. Sehr beeindruckend! Zum Glück bin ich auf der anderen Talseite. Rechts von, oder besser gesagt über, mir, erheben sich die Cuernos. Das Wort bedeutet übrigens Hörner. 
Weiter geht es hoch zu einem Aussichtspunkt. Von hier sehe ich den Berg mit seinen Gletschern, die Cuernos, das Valle de Frances mit seinen spitzen Felsen und wenn ich zurück schaue, den See mit vielen Inseln. Wow, ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus! Was für eine Aussicht! Irgendwie finde ich nicht die richtigen Worte dafür. Irgendwann reiße ich mich von dem Anblick los. Es folgt ein gemütlicher Teil der Wanderung. Durch den Wald geht es auf und ab weiter. Allerdings hat es immer wieder Hindernisse in Form von Wurzeln und Steinen. Mehrmals geht es runter zu einem Bach und dann wieder hoch. Immer folgen wir dem rauschendem Wildbach. Auf dieser Strecke sind sehr viele Wanderer unterwegs. Endlich erreiche ich das ehemalige Camp Britanico. Nun folgt das letzte, sehr steile Stück, hoch zum Aussichtspunkt. Einige Male muss ich meine Hände zur Hilfe nehmen. Richtig steil geht es hier rauf. Endlich um 12:15 Uhr stehe ich am Aussichtspunkt. Wow, was für ein 360 Grad Panorama. So viele Berge sind zu sehen. Hohe und spitze Felstürme ragen in den Himmel. Das Tal ist hier zu Ende. Nach den ersten Fotos und Filmen, esse ich mein Mittagessen. Danach lasse ich die Eindrücke auf mich wirken. Ich bin überwältigt von so viel Schönheit! Der Mensch kann niemals so etwas schönes kreieren, wie es die Natur schafft. 
Ich mache noch viele Fotos. Ein paar meiner Mitwanderer kommen auch zum Aussichtspunkt. Wir plaudern ein wenig zusammen. Um 14:00 Uhr muss ich mich von dem tollen Panorama losreißen. Der Abstieg seht an. Fast ein wenig zu schnell steige ich runter. Für meine Knie ist das nicht so gut. Zum Glück habe ich meine Stöcke dabei. Halb unten treffe ich zwei Mitwanderer von mir. Zusammen mit dem Pärchen laufe ich weiter. Zurück im Camp packen wir alles wieder in den großen Rucksack rein. Diesen Schultern wir wieder und weiter geht es. Kurz geht es runter und dann wieder hoch. Von hier haben wir nochmals einen schönen Ausblick auf den See. Das letzte Stück geht wieder runter und ein wenig flach weiter. Im Wald erreichen wir um 17:00 Uhr das Camp Frances. Inzwischen ist der Himmel bewölkt. Hier hat es nur Plattformen für die Zelte. Mein Zelt ist aber nicht freistehend und ich habe keine lange Zeltleinen. Mir wird ein Platz am Boden zugewiesen. Leider ist der nicht gerade ideal, um ein Zelt aufzubauen. Er ist sehr schief, hat viele kleine Steinchen  und Wurzeln am Boden. Die Heringe kriege ich nicht einmal zur Hälfte in den Boden rein. Immerhin bläst der Wind nicht so stark , hier im Wald. In der Zwischenzeit wehen richtig starke Windböen über die Baumwipfel. Mehr schlecht als recht, steht am Ende mein Zelt da. Hoffentlich kommt kein Regen. 
In diesem Camp hat es ein Gebäude mit Toiletten und Duschen. Fürs Kochen gibt es nur ein kleines Zelt. Man darf auch auf den Plattformen Kochen. Das ist alles, was vorhanden ist. Ich koche und esse mein Abendessen. Dann erledige ich meine Abendtoilette. Da es windet und somit wieder kalt ist, gehe ich recht früh ins Zelt. Das wird eine lustige Nacht werden. Ich Rutsche zum Fussende runter. Ein paar heftige Windböen schütteln mein Zelt durch. Noch halten die Heringe. Später legt sich der Wind ein wenig. Hoffentlich bleibt es trocken. Und nun gute Nacht. 

04.12.2018

Da heute auch eine kurze Etappe auf dem Programm stand, schlief ich so gut es geht aus. Um acht Uhr stand ich aber auf. Langsam bekam ich nämlich Rückenschmerzen. Gemütlich frühstücke ich erst mal. Danach hole ich mir im Restaurant ein Lunchpaket. Mein Essen ist ein wenig knapp bemessen. Ich kann aber oft noch etwas dazu kaufen. Nun packe ich alles zusammen. 
Heute ist es bewölkt und sehr windig. Zwischendurch scheint auch immer wieder kurz die Sonne. 
Etwa um 10:00 Uhr starte ich schließlich meine Wanderung. Zuerst geht es durch ein kleine Schlucht. Hier hat es noch den schützenden Wald. Auf und ab geht es weiter. Der Wald lichtet sich immer mehr. Erste Blicke auf den Lago Grey werden mir gewährt. Langsam geht es ein wenig hoch. Dann folgt ein kurzer, dafür sehr steiler Aufstieg. Erste Blicke zurück zeigen mir das Gletscherende und das Refugio. Nun sehe ich das Ausmaß eines ehemaligen Waldbrandes. Eine riesige Fläche von toten und verkohlten Bäumen. Ein trauriger Anblick. Gemütlich geht es weiter. Ich mache wieder viele Fotos. Der nächste Anstieg rauf zum höchsten Punkt für heute, geht zum Glück weniger steil vonstatten. Je höher ich komme, desto besser wird das Panorama. Hinter dem Lago Grey sieht man nun einen großen Teil des Gletschers. Der Wind pfeift mir hier stark um die Ohren. Im Windschatten mache ich meine Mittagspause. Gerade als ich mich hinsetze, fliegt ein Kondor über mir durch. Schnell mache ich ein paar Fotos. Er ist aber weit oben. Beim Essen beobachte ich weiter den Himmel. Tatsächlich fliegt er nochmals weit über mir vorbei. Danach ist er weg. 
Weiter geht es. Vorbei an einem kleinen Tümpel. An einem Aussichtspunkt sehe ich das letzte mal den Gletscher. Mir begegnen heute viele Wanderer. Tageswanderer und Wanderer vom W-Trek. Hier treffe ich ein deutsches Pärchen. Ich kenne sie von den anderen Camps. Zusammen laufen wir weiter. Es geht rauf und runter, weiter zu einem schönen, kleinen See. Jetzt beginnt der gemütliche Abstieg. Unten geht es durch ein enges Tal weiter. So gegen 15:00 Uhr erreichen wir den Lago Pehoe. Hier stehen das Refugio und das Camp Paine Grande. Das Pärchen geht noch weiter zum nächsten Camp. 
Auch hier hat es alles was ich schon gestern hatte. Ein Schiff fährt hier täglich her. Deshalb hat es sehr viele Leute hier. Tagesgäste, aber auch viele Zelte. Das Camp ist nicht so toll, was die Lage betrifft. Der Untergrund ist sehr uneben. Man findet kaum einen flachen Platz fürs Zelt. Dazu hat es auch noch viele Vertiefungen. Windschutz fehlt hier vollkommen. Keine Bäume oder Sträucher weit und breit. Ich finde einen nur leicht schiefen Platz für mein Zelt. Der Aufbau gelingt mir heute nicht so gut. 
Nach dem einrichten schaue ich mir die Gegend ein wenig an. Der See hat eine wunderschöne, azurblaue Farbe. Hinter dem Camp kommen langsam die Berge aus dem Nebel hervor. Ein tolles Panorama! Die sogenannten Cuernos leuchten in der Sonne. Diese Felsgipfel sind unten dunkel, in der Mitte sehr hell und oben wieder fast schwarz. Eine eigenartige Steinkombination. Wieder mache ich viele Fotos. Schon bald verschwinden sie wieder im Nebel. Erst nach dem Abendessen kommen sie wieder raus. Ein herrlicher Anblick. 
So geht ein schöner Tag zu Ende. 

03.12.2018

Letzte Nacht hat es von 01.30 Uhr bis nach dem Frühstück geregnet. Alles ist nass oder feucht. Nach dem Frühstück packe ich alles zusammen. Es ist kein Vergnügen, dass nasse und dreckige Zelt einzupacken. Zudem wiegt es durch das Wasser auch noch mehr. Kurz vor acht Uhr laufe ich los. Langsam hört auch der Regen auf. Beim Aussichtspunkt mache ich kurz halt. Ich sehe nicht viel vom Gletscher. Unter mir hat es Nebel. So laufe ich weiter. Etwa eine Viertelstunde später stoppt der Regen endgültig. Nun kam ich zu einem tollen Aussichtspunkt! Von hier sah man d n ganzen Gletscher, auch das Ende und den See. Leider lag noch immer einiger Nebel über dem Gletscher. Langsam fing es aber an zu winden. Ich wartete einfach mal, was passiert. Eine halbe Stunde später war der Nebel fast weg! Was für ein Panorama! Weit über mir flog sogar ein Kondor vorbei. Auf dem Foto sieht man aber nur die Silhouette. Endlich wanderte ich weiter. Der Weg ging zunächst durch den Wald runter und dann wieder ein wenig hoch. Nun folgt ein stetes auf und ab. Mit der Tendenz mehr runter als rauf. Am steilen Hang entlang folgen wir dem Gletscher. Dieser liegt mir immer zu Füßen. Nach etwa einer Stunde erreiche ich die erste Hängebrücke. Sie geht hoch über einen Bach durch. Die Brücke wackelt sehr stark. Als ich etwa in der Mitte der Brücke stehe, fliegt direkt vor mir ein Kondor um den Felsen herum! Er fliegt auf mich zu und macht dann eine Kurve. Nun fliegt er raus zum Gletscher. Wow, so nahe habe ich noch nie einen Kondor gesehen!! Nicht mal im Zoo. Leider, leider hatte ich keine freie Hand und konnte kein Foto machen! Schließlich musste ich mich an der wackelnden Brücke festhalten. Hätte der Kondor nicht ein paar Minuten früher kommen können?! Es war eine tolle Erfahrung!
Weiter ging es. Immer wieder boten sich tolle Ausblicke auf den Gletscher. Das Wetter wurde auch immer besser. Der Wind vertrieb die Wolken. Es folgte ein sonniger Tag. Dafür gab es starke Windböen. Nochmals ging es ein Stück steil hinauf. Und bald wieder runter. Kurz vor der zweiten Hängebrücke ging ich noch zu einem Aussichtspunkt hinauf. Hier sah ich zum letzten Mal den ganzen Gletscher. Nach der Brücke ging der Weg in den Wald hinein und führte ein wenig runter. Nun begegneten mir viele Wanderer. Meistens Tageswanderer. Oder solche, die den W-Trek starten. Im Refugio und Camp Grey startet der W-Trek. Dorthin kann man auch mit einem teuren Boot fahren. Deshalb hat es s auch Tagesgäste. Bald erreiche ich nun das Camp. Es ist kurz vor 13:00 Uhr. Dieses Camp ist wieder sehr luxuriös ausgestattet. Es hat einen Küchenraum, Toiletten, Duschen, einen kleinen Laden. Man kann auch sein iPhone aufladen. Den Abfall kann man auch entsorgen. Zudem hat es auch ein Restaurant. Nur die Preise sind ein wenig höher, als in der Stadt. 
Ich stelle mein Zelt auf. So kann es trocknen. Dann esse ich mein Mittagessen. Nach dem einrichten von meinem Zelt, gehe ich noch zum Aussichtspunkt. Von hier sieht man das Gletscherende. Ein schöner, aber windiger Platz. Im See treiben auch kleine Eisbrocken. Weit entfernt sehe ich noch drei Kondore vorbeifliegen. 
So geht ein toller Tag zu Ende. 

02.12.2018

Der Wecker klingelte heute um 05:00 Uhr. Da war ich allerdings schon 15 Minuten lang wach. Schnell gehe ich frühstücken. Dann wird alles zusammen gepackt. Kurz nach sechs Uhr wandere ich los. Mir steht eine kurze, aber anstrengende Wanderung bevor. Zunächst geht es circa drei Stunden hoch zum Pass. Danach etwa zwei Stunden runter zum nächsten Camp. 
Los geht es. Heute windet es stärker als gestern. Im Moment ist der Himmel mit Wolken bedeckt. Durch den Wald geht es mal steil und dann wieder flacher aufwärts. Da hier viele kleine Bäche fließen, ist es sehr matschig. Zum Glück wurden viele Äste hingelegt. So kann man meistens um den Dreck herum balancieren. Ein mühseliges Vorwärtskommen. Endlich erreiche ich den Waldrand. Nun wird der Untergrund besser. Hier sehe ich auch den Pass vor mir. Er sieht so nahe aus und doch ist er noch fern. Auf der rechten Seite sehe ich einen Gletscher. 
Der nächste Abschnitt ist auch mühsam. Zuerst geht es durch ein Geröllfeld runter zu einem Bach, dann kurz durch einen kleinen Wald. Auf der anderen Seite geht es das nächste Geröllfeld hoch und wieder runter. Das wiederholte sich einige Male. Wieso konnten die nicht den Weg auf einer Höhe bleibend gestalten!?! 
Anschließend kamen wir noch einmal nahe an den Wildbach heran. Er fließt hier durch eine Schlucht. Denn Wald lasse ich nun endgültig unter mir zurück. Es folgt der letzte recht steile Aufstieg zum Pass hoch. Durch den Wind fallen heute immer wieder ein paar Regentropfen vom Himmel. Ich werde aber nie nass. Durch Geröllfelder und über Schneefelder wandere ich mühsam hoch. Die Aussicht zurück ins Tal wird immer besser. Irgendwann erreiche ich erschöpft den Pass. Wow, was für ein Ausblick bietet sich mir hier! Ein riesiger Gletscher ist im Tal unten zu sehen. Ich laufe noch ein Stück runter. Von hier ist die Aussicht noch viel besser. Links sieht man den Grey Gletscher in den Lago Grey fließen. Er wird durch zwei große Felsen in drei Arme geteilt. Alle fließen aber in den gleichen See. Rechts kann man den Gletscher um einen Berg herum verschwinden sehen. Er kommt vom großen Inlandeisfeld heraus. Er ist mehrere Kilometer breit. Auf der anderen Seite sieht man hohe Berge. Ein Gletscher fließt runter zum Greygletscher. Der Gletscher selber hat auf der ganzen sichtbaren Fläche riesige Gletscherspalten. Langsam kommt auch die Sonne ein wenig raus. An vielen Stellen schimmert das Eis tiefblau. Für diesen Anblick haben sich all die Strapazen gelohnt! Leider bläst hier der Wind so kalt und stark, dass man es nicht lange aushält, stehen zu bleiben. Es hat auch keinen Windschatten. So mache ich ein paar Fotos und setze dann ungern meine Wanderung fort. 



In Serpentinen geht es runter und zurück in den Wald hinein. Nun sieht man nicht mehr viel vom Gletscher. Sehr steil geht es nun runter. Zum Glück hat es Treppenstufen. Sonst wäre dass eine große Rutschparty. An manchen Stellen hat es auch Seile zum festhalten. Bin ich froh, Stöcke dabei zu haben! Der Abstieg geht ganz schön auf die Knie. Zum Glück musste ich hier nicht mit dem Rucksack hoch laufen. Das wäre die Hölle! Jetzt verstehe ich auch, dass man diese Wanderung nur in eine Richtung machen darf. 
Die Kilometer ziehen sich arg in die Länge. Einen größeren Bach überquere ich dank einer Brücke Problemlos. Von hier sieht man wieder ein Stück des Gletschers. Kurz geht es nochmals hoch und dann stehe ich endlich im Camp Paso. Gerade ist es 11:30 Uhr. Ich bin froh hier zu sein und nicht weiter laufen zu müssen. Einige gehen weiter zum nächsten Camp. Das sind nochmals über vier Stunden zu laufen. Ich erhole mich lieber hier im Camp. 
Dieses einfache Camp liegt mitten im Wald. So ist es immerhin windgeschützt. Das Camp ist gratis. Dafür hat es nur ein Plumpsklo. Wasser hat es aus einem Bach. Die Kochhütte hat nur drei Wände. Das ganze ist sehr einfach gehalten. Es hat auch nicht so viele Plätze. Das schöne ist, nur zwei Minuten entfernt gibt es auf einem Felsen einen Aussichtspunkt! Von hier kann ich den Gletscher super sehen. Nur das Ende mit dem See ist leider nicht sichtbar. Bäume versperren in die Richtung die Sicht. Sonst ist das Panorama aber überwältigend schön! Trotz Wind bleibe ich lange hier sitzen. Zwischendurch mache ich auch noch einen Mittagsschlaf. So vergeht der Nachmittag recht schnell. 

01.12.2018

Die heutige Etappe ist wieder eine kurze. Nur vier Stunden muss ich laufen. So startete ich erst um etwa 08:15 Uhr. Eigentlich wollte ich später starten. Aber ich wachte einiges von dem Wecker auf. Dann bekam ich vom langen liegen Rückenschmerzen. So stand ich früher als geplant auf. Zum länger rumsitzen war es mir zu kalt. Da ist es besser loszulaufen. Im Camp blies auch ein leichter Wind. Schnell kam ich in den Wald hinein. Raus aus dem Wind. Zugleich ein Segen, aber auch ein Fluch. In dieser Gegend hat es sehr viele Mücken. Sobald man stehen bleibt, umschwirren hunderte dein Gesicht! Eine echte Plage! Nur der Wind kann diese Viecher stoppen. Dann doch lieber Wind. 
Heute war ein sehr schöner Tag. Bis zum Mittag blieb es zwar bewölkt. Doch die Wolken waren so hoch, dass man alle Bergspitzen sehen konnte! Wow, was für ein Panorama! Am Mittag kam dann die Sonne raus und es wurde ein sonniger Nachmittag. Nur noch wenige Wolken waren zu sehen. Hoffentlich ist das Wetter morgen auch so gut. 
Nach einem kurzen flachen Abschnitt, folgte bald der erste, kurze aber steile Aufstieg. Oben angekommen hatte ich eine fantastische Aussicht zurück zum Lago Dickson und den Bergen dahinter. Auch die Gletscher waren zu sehen. Der Dickson Gletscher, er mündet in den See, kommt vom großen Inlandeisfeld runter. Es folgt nun ein Abschnitt mit wenig Aufstieg. Es geht entlang eines Baches. Diesen höre ich aber nur. Er ist weit unten in einer Schlucht. Der Dichte Wald verhindert die Sicht nach unten. Schließlich nach einem weiteren kurzen Aufstieg erreiche ich einen Aussichtspunkt. Von hier aus sieht man ein letztes Mal zurück zum Lago Dickson. Vor mir sehe ich in ein Tal hinein. Am Ende ist ein Berg mit einem Gletscher zu sehen. Diesem Tal folgt auch mein Wanderweg. Überwältigend schön ist auch heute wieder die Landschaft! So viele Berge, Wälder und Wildbäche. Ich kann mich kaum sattsehen! So komme ich kaum vom Fleck. 
Zurück geht es in den Wald hinein. Zunächst muss ich runter zum Bach. Eine Brücke bringt mich ans andere Ufer. Gemütlich und im steten auf und ab geht es das Tal entlang. Hier sehe ich einen Magelanspecht. Es ist das Weibchen. Die Männchen haben einen feuerroten Kopf. Sonst sehe ich heute nur kleine Vögel. Irgendwann erreiche ich eine Gletschermoräne. Steil geht es auf diesen Schotterhügel hoch. Oben angekommen stehe ich direkt vor einem See. Dahinter ragt ein Berg auf und ein Gletscher fließt in den See runter. Im Wasser schwimmen ein paar Eisbrocken. Unbeschreiblich schön ist dieser Anblick! Und genau jetzt kommt langsam die Sonne raus. Ich staune nur noch. 
Es geht nun wieder runter von der Moräne zum Talboden. Ein Stück weiter kann ich noch zu einem Aussichtspunkt gehen. Hier stehe ich direkt am Seeufer und recht nahe am Gletscher. Da hier ein leichter Wind weht, hat es fast keine Mücken. Deshalb mache ich an diesem tollen Platz meine Mittagspause. Welch ein Panorama kann ich während des Essens genießen! Das Tal hinauf sehe ich schon den Pass, welcher ich morgen überqueren muss. 
Nach der Pause geht es flach am Bach entlang weiter zum nächsten Camp. Das Los Perros Camp liegt neben dem Fluss in einem Wald. Um 13:30 Uhr treffe ich dort ein. Hier hat es kein Refugio. Nur einen kleinen Kiosk, eine kalte Dusche, Toiletten und einen Raum zum Kochen. Ich suche mir einen Platz für mein Zelt. Gar nicht so einfach. Überall hat es Wurzeln. Schließlich finde ich einen Platz und nun baue ich mein Zelt auf. Das Camp ist sehr windgeschützt doch auch schattig. Im Schatten ist es aber auch kühl. Sobald mein Zelt eingerichtet ist, gehe ich zurück zum Flussbett. Hier scheint die Sonne und es ist angenehm warm. Ich lege mich auf eine Sandbank und mache ein kurzes nickerchen. Gelegentlich kommt eine Windböe. Sonst ist es sehr idyllisch. Immer mehr Leute kommen zum Wildbach. Zwei Enten schwimmen an mir vorbei. Später fliegen sie zurück. Lange genieße ich die Sonne. Etwa um 17:00 Uhr gehe ich zurück ins Camp. Im Kochraum treffe ich zwei Schweizer! Schön, wieder einmal Schweizerdeutsch zu sprechen. Mit ihnen, einem Deutschen und einer Polin unterhalte ich mich während dem Abendessen. Etwa gegen 20:00 Uhr gehe ich nochmals kurz zum Bach ein wenig Sonne und Wärme tanken. Dann gehe ich ins Zelt. Draußen ist es wieder sehr kühl geworden. Und nun gute Nacht.