Freitag, 25. Juli 2014

36. Tag, Candanchu

Gestartet bin ich um 8:30 Uhr in voller Regenmontur. Der Himmel sah sehr schwarz aus. Auf einer Schotterstraße ging es aufwärts. Schon bald fing es an zu regnen. So nahm ich auch noch den Schirm hervor. Erst gegen elf Uhr hörte der Regen wieder auf. Vorbei ging es an einem kleinen Ort. Kurz darauf passierte mir ein Fehler. Da es regnete, schaute ich nicht auf die Karte, sondern nur auf das GPS und die Markierungen. Es gibt aber zwei Varianten ans heutige Ziel zu gelangen. Die nördliche, gut markierte Normalroute und die südliche, schlecht markierte Route. Da die südlich Route zuerst kam, bog ich fälschlicherweise in diese Route ein. Zudem waren weiter oben noch andere Wanderer unterwegs. So dachte ich mir nichts dabei. Leider.
Hier befindet sich ein riesengroßes Skigebiet. Über 20 Lifte hat es. Auf einer Schotterpiste laufe ich nun zwischen Skipisten hoch. Nach einer Pause, der Regen hat endlich aufgehört, wandere ich weiterhin nicht zu steil aufwärts. Noch immer zwischen den Skipisten. Langsam kommt die Sonne wieder raus. So sehen die Berge doch gleich viel schöner aus. Endlich erreiche ich den Pass. Irgend etwas stimmt aber nicht! Eigentlich sollte hier ein See sein. Nun schaue ich mir die Karte an und endlich bemerke ich meinen Irrtum! Zum zurück gehen ist es nun aber zu spät. Erstmal mache ich aber meine Mittagspause.
Eine lange Zeit geht es nun abwärts. Kurz unterhalb des Passes geht der Weg in eine Wiese rein. Nun hat es keinen sichtbaren Weg mehr. Markierungen hat es sporadisch auf Steinen. Leider sieht man diese Markierungen sehr schlecht. Eine Weile gelingt es mir den Weg zu finden. Doch dann gehe ich zu weit rechts weiter. Zum Glück Habe ich das GPS. So sehe ich, wo der Weg weitergeht. Schnell zurück auf den Trail und weiter geht es. Hier hat es endlich wieder einen richtigen Weg. Gemütlich geht es weiter. Zwischen Wiesen und Felsbrocken schlängelt sich der Weg entlang eines Baches. Einmal laufe ich durch eine Kuhherde durch. Plötzlich höre ich komische Geräusche hinter mir. Ich bleibe stehen und drehe mich um. Da rennen 10 Kühe auf mich zu! Und sie haben Hörner! Mir rutscht vor Schreck das Herz in die Hose! Was tun? Kurz bevor die erste Kuh mich erreicht, halte ich meine Stöcke in die Luft und wedle damit herum. Es wirkt. Die Kühe Bleiben stehen. Noch zweimal muss ich das wiederholen. Erst dann lassen mich die Kühe in Ruhe. Puh, schlimmer als die Bären in Amerika. Die gehen wenigstens Weg.
Als ich wieder aufs GPS schaue, sehe ich, dass der Weg auf der anderen Seite des Baches weiter geht. Ohne Probleme überquere ich den Bach. Die Wiesen sind hier wieder voller Irisblumen. Wunderschön sieht das aus. Langsam Rücken die Berge näher heranzudürfen das Tal wird enger. Der Trail geht in kurzen Serpentinen durch ein Geröllfeld runter. Inzwischen geht es rein in den Wald. Irgendwann komme ich zu einer Schotterstraße. Ihr folge ich nun. Kurz vor Canfranc wechsle ich die Richtung. Das letzte Stück geht wieder auf einem Wanderweg aufwärts. Mal gemütlich, dann kurz wieder steiler. Endlich um 18:30 Uhr komme ich nach Candanchu. Auch dies ist ein Ort im Sommerschlaf. Viele Hotels sind geschlossen. Im Refugio finde ich ein günstiges Bett. Diesmal habe ich großes Glück. Noch keine fünf Minuten bin ich im Haus, da Regnet es wie aus Kübeln! Schon bald hört es jedoch wieder auf.
28km, 1200m hoch, 900m runter


—-- Artikel wurde auf meinem iPhone erstellt

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