Sonntag, 6. Juli 2014

19. Tag, Areu

Heute war ungeplant ein sehr langer Tag. Aber von vorne.
Gestartet war ich um 8:00 Uhr bei herrlichem Wetter. Zuerst ging es etwa 500 Meter hoch. Zum Glück nicht zu steil. Bei diesem Wetter genoss ich es sogar sehr. Ergaben sich doch immer wieder wunderbare Ausblicke. Weit ins Tal runter und rauf oder rüber zu verschiedenen Gipfeln. Nun kam ich zu einem großen Schneefeld. Seitlich am Hang musste ich es durchqueren und danach aufwärts steigen. Ich zog meine Steigeisen an und nun war das kein Problem mehr. Trotz des Gewichts, möchte ich nicht auf diese Teile verzichten. Weiter oben kam ich zu einem See. Er ist zugefroren. Weiterhin im Schnee laufe ich rechts am See entlang und noch ein kurzes Stück rauf. Das letzte Stück hoch zum Pass war wieder ohne Schnee. Von hier wäre es nicht mehr weit zum höchsten Berg von Andorra. Viele Wanderer sind dorthin unterwegs. Noch etwa 200 Meter weiter hoch, allerdings sehr steil!
Wow, vom Pass habe ich einen fantastischen Blick auf das Tal runter! Dort werde ich die nächsten Stunden entlang laufen. Steil fällt diese Seite des Passes über die Kannte ab. Unter mir sehe ich mehrere Bergseen, eine kleine Blechhütte und sehr viel Schnee. Das Gelände IST sehr Alpin. Fast nur Felsen und Steine. Ab und zu ein wenig Gras. Ich mache mich nun bereit für den Abstieg. Über loses Gestein rutsche ich mehr, als das ich laufe, steil runter. Zum Glück muss ich hier nicht hochlaufen. Bei solchem Gelände laufe ich lieber runter. Bald erreiche ich flacheres Gelände. Hier fängt der Schnee an. Der Trail ist mit großen Steinmännchen zusätzlich markiert. So sehe ich, wo ich hin muss. Über den Schnee rutsche ich weiter runter. Das macht sogar Spaß! Kurz vor dem Mittag erreiche ich die Hütte. Hier mache ich eine längere Pause.
Den Schnee habe ich nun hinter mir gelassen. Weiter führt der Trail über Bäche und vorbei an großen Felsen und Steinen. Das Tal geht stetig aber nicht sehr steil abwärts. Ich genieße einfach die Landschaft. Viele Seen folgen. Dabei treffe ich Kühe und Pferde. Leider sehe ich heute keine wilden Tiere. Es sind wohl zu viele Leute unterwegs. Langsam hat es wieder mehr Grasflächen und weniger Felsen. Dazu kommen die ersten Bäume. Ganz Plötzlich stehe ich auf einer Schotterstrasse. Nun ist es nicht mehr weit zur Hütte, wo ich schlafen möchte. Mitten im Wald liegt sie. Etwa um 15:30 Uhr treffe ich dort ein. Leider teilt mir der Wirt mit, dass die Hütte voll ist! Was nun? Ich schaue in meinen Unterlagen nach und beschließe bis zum nächsten Dorf weiter zu laufen. Das sind zwar nochmals 10 km, doch alles abwärts.
Fast die ganze Strecke lief ich auf der Schotterpiste weiter. Immer im Wald drin. Zu sehen war nicht viel und so hörte ich Musik und ich wanderte weiter. Endlich gegen 19:00 Uhr erreichte ich Areu. Im Campingplatz stellte ich mein Zelt auf. Ich aß noch eine Pizza und fiel müde in den Schlafsack.
Heute waren es 19km, 700m hoch, 1800m runter.


—-- Artikel wurde auf meinem iPhone erstellt

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