Heute morgen habe ich alles zusammengepackt und dann ging ich Frühstücken. Heute war es lange bewölkt und angenehm von der Temperatur her. Erst am Nachmittag kam die Sonne richtig raus.
Um neun Uhr kam mich der Trailangel, den ich gestern anrief, abholen. Er hat noch zwei Hiker dabei. Jack und Barb ( Trailnamen), sie laufen die Hälfte von Oregon und Washington. Vor fünf Jahren haben sie die ganze Strecke am Stück gemacht. Einen sogenannten Thruhike.
Der Trailangel fährt uns zurück zum Trail. Dort treffen wir zwei Männer, welche ihre zwei Hunde suchen. Sie haben die Hunde vor zwei Tagen verloren. Wir drei laufen los. Nach zehn Minuten laufen, kommen uns die Hunde entgegen! Wir rufen den Männern zu und sie kommen die Hunde holen.
Der Weg geht zuerst im Wald aufwärts. Erst leicht und plötzlich sehr steil. Als ob man die Kurven vergessen hätte. Nach etwa 700 Höhenmetern sind wir oben. Nun geht es lange recht flach. Nur noch selten geht der Weg im Wald. Viel geht es durch Wiesen, an zwei Seen vorbei und durch viele Bäche. Überall hat es wunderbare Blumen in allen Farben. Die Ausblicke sind unbeschreiblich. Immer wieder sehr nahe Mount Adams. Wir laufen am Fuße des Berges. Dann sieht man auch immer wieder Mount St. Helens. Auch schon sehr nahe ist Mount Rainier zu sehen. Dort vorbei geht der Trail. Immer wieder treffen wir andere Wanderer. Jack und Barb laufen das selbe Tempo wie ich. Schön nicht alleine zu laufen. Nach fast jeder Kurve kommt ein neuer Ausblick. Wunderbar!!
Genau deshalb mache ich diese Wanderung. Vergessen sind die Strapazen und Schmerzen. Auch die Schneefelder stören nicht. Ja, es hat wieder kleine Schneefelder. Zum Glück keine gefährlichen. Beim überqueren der Bäche sind sie sogar hilfreich. Nur muss man aufpassen, dass der Schnee nicht einbricht. Die Schneefelder sind inzwischen sehr dünn geworden. Nicht mehr lange und der Schnee ist weg.
Der Adams Creek ist der größte Bach, den wir ohne Brücke überqueren müssen. Er kommt vom Gletscher runter und führt sehr viel Wasser. Die eine Hälfte können wir mit Hilfe des Schnees einfach überqueren. Dann geht es über ein paar Steine und einen Baumstamm weiter. Nicht so einfach. Auch das schaffen wir. Etwa um 17:30 Uhr kommen wir zum Killer Creek. Ein wunderbarer Ort. Eine flache Wiese mit vielen Blumen und einem Bach. Das Wasser ist sehr sauber. Kein milchiges Gletscherwasser. Im Hintergrund ragt Mount Adams auf und dazwischen ein paar Bäume.
Jack und Barb kochen hier und laufen noch ein paar Meilen. Leider, für mich ist hier Feierabend. Meine Füße würden sonst wieder Protestieren. Es war schön Gesellschaft zu haben. Sie laufen mein Tempo, machen aber mehr Meilen am Tag. Die Pausen sind kürzer und das ist nicht gut für meine Füße.
Ich stelle mein Zelt an diesem wunderbaren Ort auf. Dies ist mein bisher schönstes Camp. Einziger Nachteil, bis die Sonne weg ist, Mücken!! Zu Hunderten kommen sie. Schnell ins Zelt rein. Vom Zelt sehe ich direkt auf Mount Adams. Was für ein Luxus. Und dann noch gratis! Plötzlich rumpelt es. Eis, welches vom Gletscher abbricht. Zu sehen ist nichts. Nach dem Nachtessen genieße ich die herrliche Abendstimmung am Berg. Er färbt sich langsam rötlich.
Die Tage werden wieder kürzer und die Nächte kälter. Es soll auch mehr Regen geben. Ich hoffe nicht zu viel.
Gute Nacht Wünsche ich euch.
Tagesfazit: 15 Meilen (24km)
—-- Artikel wurde auf meinem iPhone erstellt