Das Wetter war wieder super! Heute hat es aber ganz dünne Schleierwolken. Dadurch scheint die Sonne zwischendurch nicht so kräftig. Um 7:45 Uhr wanderte ich noch im Schatten los. Die Bergspitzen werden aber schon von der Sonne angestrahlt. Auf der Straße geht es weiter Richtung Talende. Als ich um eine Kurve komme, sehe ich, dass die Sonne am Talende schon bis zum Boden runter scheint. Bei einem kleinen Dorf endet die Asphaltierte Straße. Auf einer Schotterpiste geht es weiter. Nun sticht ein riesiger Felsen am Berghang ins Auge. Wow, ist der riesig! Rocca Senghi ist sein Name. Es gibt viele Geschichten über diesen Felsen. Angeblich soll Gott persönlich den Felsen, bei einem Streit mit dem Teufel, hierher geworfen haben.
Weiter geht es langsam den Berg hoch. Bei einer Alm endet die Straße und es geht auf einem Pfad weiter. Durch gelbe Almwiesen laufe ich zu einer Geländestufe. Der Bach hat hier eine Schlucht geformt. Etwas steiler geht es hier hoch zur nächsten Ebene. Wieder erstrecken sich weite Almwiesen. Die Landschaft erinnert mich stark an Herr der Ringe. Es ist traumhaft schön!
Hier auf 2400 Metern hat es immer noch Kühe. Heute lasse ich mir Zeit beim Wandern. Immer wieder mache ich Fotopausen oder ich bestaune einfach nur die Landschaft.
Es fasziniert mich immer wieder beim Wandern, wie schnell sich eine Landschaft verändern kann. Man biegt um eine Ecke und schon sieht alles total anders aus.
Hier sehe ich auch die ersten Murmeltiere. Bei manchen kann ich recht nahe ran gehen.
Zunächst zähle ich sie noch. Doch bei vierzig Tieren gebe ich das Zählen auf! Sie springen von allen Seiten davon. Auf einer kleinen Wiese, etwa 20 mal 30 Meter groß, habe ich allein 17 Murmeltiere gesehen! Es wimmelte nur so von ihnen.
Ein paar wenige Wanderer sah ich heute. Gemütlich laufe ich weiter Richtung Pass hoch. Das letzte Stück ist nochmals etwas steiler und anstrengender. Hier hat es auch noch ganz wenig Schnee. Endlich, pünktlich zur Mittagspause, bin ich auf dem Pass oben. Die Aussicht ist toll! In der Ferne sehe ich sogar den Monviso.
Da hier mal nur ein leichter Wind weht, mache ich meine Mittagspause hier oben. Im Krieg gab es hier auch Bunker. Ein paar Überreste sieht man noch.
Gemütlich beginne ich anschließend meinen Abstieg. In Serpentinen geht es nicht zu steil runter. Beim Abstieg wimmelt es nur so vor Murmeltieren. Wo ich hinsehe, sitzen oder rennen welche herum. Deshalb habe ich das Tal in Murmeltiertal umgetauft. Die Landschaft ist auch hier einfach bombastisch!
Tolle Felsen und sehr viele gelbe Wiesen. Auch viele Bäche fliesen ins Tal. Über Schutthaufen geht es runter zu den ersten Almen. Markierungen sind hier richtig rar. Der Weg ist aber meistens gut erkennbar. Sonst hilft das GPS bei der Wegsuche.
Bei drei kleinen Seen oder eher Tümpeln, treffe ich auf eine Schotterstraße. Dieser folge ich nun. In Serpentinen geht es weiter runter. Inzwischen komme ich langsam zurück in den Wald. Weiter im Tal unten geht es zurück in den Schatten. Die Sonne erreicht den Boden hier schon nicht mehr. Im Tal unten wird die Straße flacher. Gemütlich geht es vorbei an einem großen Naturcampingplatz. Am anderen Ende steht Campo Base. Dort treffe ich um 16:15 Uhr ein. Hier hat es auch einen kleinen Campingplatz und ein Rifugio. Ich bekomme ein Vierbettzimmer. Ich bin der einzige Gast. Ein Wohnmobil hat es noch. Mit dem deutschen Ehepaar zusammen esse ich das Abendessen. Im Gastraum ist es auch schön eingeheizt. Dort habe ich auch Internet. Im Zimmer geht das Internet nicht. Die Heizung im Zimmer ist auch wieder einmal aus. Es ist aber nicht so kalt, wie in den letzten Unterkünften.
Tagesstatistik
Strecke: 18.1km Dauer: 4h
Rauf: 1090m Runter: 1190m
Höchster Punkt: 2830m Niedrigster Punkt: 1630m
Tourstatistik
Strecke: 1460.9km Dauer: 365.5h
Rauf: 70838m Runter: 76608m
Höchster Punkt: 2850m Niedrigster Punkt: 210m
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