Freitag, 29. September 2017

101. Tag, La Bolline-St. Martin Vesubie

Heute Morgen war wieder ein wolkenloser Himmel zu sehen. Am Nachmittag war es dann ein wenig überzogen. Die Sonne schien nicht mehr so kräftig. Auf dem Programm stand eine sehr kurze Etappe. 
Um 8:00 Uhr wanderten wir los. Der Pfad ging so weiter, wie er gestern aufgehört hatte. Sehr steil ging es hoch. Immerhin war die Strecke in einem wunderschönen Wald. Vorbei ging es an einem schönen alten Dorf. Wir machten einen kleinen Abstecher durch den Dorfkern. 


Wieder stieg der Weg steil hoch zu einem Pass. Auch die Straße geht hier vorbei. Es hat einige Gebäude hier oben. Im Winter ist es ein Skigebiet. 


Nun folgt der Abstieg ins Tal runter. Ein sehr schöner Weg führt uns durch einen bezaubernden Wald hinab. 


Das Gefälle ist sehr gemütlich. Wir lassen uns Zeit und genießen die Aussicht. Eine kleine Pause gönnen wir uns auch noch. 


Heute sehe ich nur Vögel und ein Eichhörnchen. Bald erreichen wir die ersten Häuser im Tal unten. Kurz geht es durch das Dorf St. Martin Versubie runter zum Hotel la Chataigneraie. Um 11:15 Uhr kommen wir schon dort an. Wir haben Glück und dürfen schon auf unsere Zimmer. Nach dem Zimmerbezug gehen wir einkaufen. Das Mittagessen genießen wir dann auf dem großzügigen Balkon. Danach heißt es entspannen und später besichtige ich noch das Dorf. 

Tagesstatistik
Strecke: 10.1km                   Dauer: 2.5h
Rauf: 480m                          Runter: 520m
Höchster Punkt: 1500m       Niedrigster Punkt: 970m

Tourstatistik
Strecke: 1578km                  Dauer: 394h
Rauf: 77258m                      Runter: 83568m
Höchster Punkt: 2850m       Niedrigster Punkt: 210m


Donnerstag, 28. September 2017

100. Tag, Refugio Longon-La Bolline

Heute war es trocken aber bewölkt. Ab und zu zeigte sich die Sonne kurz. Um 8:45 Uhr liefen wir los. Es war noch recht kalt. Ich hatte Windjacke, Handschuhe und Mütze an. Der Pfad führte zurück in den Wald hinein. 

Morgenstimmung
In Serpentinen ging es kurz recht steil runter. Anschließend war das Gefälle angenehm und der Weg ging entlang des Hanges weiter das Tal hinaus. Dabei wurden wir wieder von lautem Röhren begleitet. Im Tal unten hatte es hörbar, sehr viele Hirsche. Auf der anderen Talseite sah ich auch einen Hirsch. Leider sehr weit weg. Gemütlich wandern wir dahin. Irgendwann ging es um einen Bergrücken herum ins nächste Tal. Auch hier hat es viele Bäche. Auf einer Wiese hat es einige Häuser. Von hier haben wir eine schöne Aussicht ins Tal und auf unseren weiteren Weg. 

Blick zurück 


Weiter geht es auf einer Schotterstraße. Lange bleibt sie auf gleicher Höhe. Der Wald ist wunderschön! Langsam wird es auch wärmer. Mütze, Handschuhe und Jacke landen wieder in den Rucksack zurück. Schließlich zweigt ein Pfad von der Straße ab. Dieser bringt uns in Serpentinen runter nach Roure. Ein paarmal kreuzen wir auch die Straße. Roure ist ein schönes kleines Dorf, welches in mehreren Etagen an den Berg geschmiegt ist. Wir machen dort eine kleine Pause. 


In vielen weiteren Serpentinen geht es nun weiter runter. Dabei wird es immer wärmer. Im Tal unten angekommen geht es ins nächste Dorf rein. Hier machen wir Mittagspause. 
Nach der Pause beginnt der beschwerliche Aufstieg. Inzwischen ist es fast schon zu warm zum Laufen. Ich quäle mich von Schatten zu Schatten. Der Schweiß rinnt in Bächen runter. Mal auf einer Schotterstraße, mal auf einem Pfad geht es stetig rauf. Zum Teil ist der Anstieg auch recht steil. Die Felsen sind mal rötlich, mal weiß. Die Pflanzen scheinen sich zu ändern. Schließlich bin ich schon recht nahe am Mittelmeer. Es hat wieder viele Kastanienbäume. 
Vorbei geht es an einem Dorf. Dort suche ich noch einen Geocache. Obwohl unser Tagesziel etwa auf gleicher Höhe liegt, geht es nun, sehr fies, zuerst auf einem Pfad wieder etwas runter. Nur um dann wieder steil hoch zu gehen! Manchmal würde ich die Wegebauer am liebsten zur Hölle schicken! 
Um 15:15 Uhr kommen wir beim Hotel Valdeblore in la Bolline an. Ein rustikales und altes Gebäude. Es ist aber sehr liebevoll eingerichtet. Es hat sogar eine Badewanne! So ein Luxus! Die wird natürlich ausgiebig getestet. 
Heute war mein einhundertster Tag auf dem Weg! Ein rundes Jubiläum! 

Tagesstatistik
Strecke: 21.7km                   Dauer: 5h
Rauf: 730m                          Runter: 1620m
Höchster Punkt: 1910m       Niedrigster Punkt: 490m

Tourstatistik
Strecke: 1567.9km               Dauer: 391.5h
Rauf: 76778m                      Runter: 83048m
Höchster Punkt: 2850m       Niedrigster Punkt: 210m


99. Tag, Roya-Refugio Longon

Heute morgen war traumhaftes Wetter. Um 7:30 Uhr lief ich los. Auf einem Pfad ging es in den Wald hinein. Zuerst führte der Weg runter zu einem Bach. Anschließend fing der lange Anstieg an. In Serpentinen ging es hoch und dann folgte der Weg, immer noch ansteigend, dem Bach in ein Tal hinein. Dabei wurd ich die ganze Zeit von einem lauten Röhren begleitet. Scheinbar hat die Brunftzeit der Hirsche begonnen. Recht weit weg sehe ich dann auch drei Hirsche stehen. 
Weiter ging es durch die Schlucht. Langsam komme ich aus dem Wald raus. Auf der anderen Bachseite sehe ich eine Gams beim fressen. 


Bald darauf überquere ich den Bach und so gelange ich zu einer kleinen Ebene. Dort suche ich einen Geocache. Oder ich versuche es. Einer von zwei Eseln will mich daran hindern. Er stupst mich die ganze Zeit an. Es gelingt mir aber doch noch, den Eintrag zu erledigen. 


Die Esel folgen mir noch eine Weile. Wieder geht es etwas steiler hoch zur nächsten Ebene. Dort warten drei Hunde auf mich. Sie bellen zweimal, dann folgen sie mir noch etwa 50 Meter. Weiter oben am Berg sind viele Schafe zu sehen. 
Der Aufstieg geht weiter. Auf einem Felsen sehe ich die nächsten zwei Gemsen. Sie sind aber sehr weit entfernt. Bei der nächsten Ebene komme ich endlich an die Sonne. 


Auf dem nächsten Hügel sehe ich schon etwas näher zwei weitere Gemsen. Außerdem fliegen fünf Geier davon. Sie sind aber weit oben. Vermutlich sind es aber Bartgeier. In diesem Gebiet werden Bartgeier ausgewildert. Langsam komme ich dem Pass nun näher. Oben auf einem Berg sehe ich drei weitere Gemsen. Endlich erreiche ich den Pass. Die Aussicht ist super!

Blick zurück 

Blick voraus 
Nun ziehen leider immer mehr Wolken und Nebel am Himmel auf. Der Aufstieg geht noch weiter. Dieser Abschnitt mag ich nicht so. Es geht am Hang entlang und manchmal ist der Weg recht schmal oder leicht schräg. Bald komme ich zu einem breiteren Bergrücken. Dort suche ich noch einen Geocache. Endlich fängt nun der Abstieg an. Dieser ist zum Glück breiter und bringt mich bald zu einer Wiese. Hier treffe ich Adrien, den Franzosen, wieder. Zusammen machen wir an der Sonne unsere Mittagspause. Er geht die gleiche Route wie ich und wir treffen uns beim Wandern immer wieder einmal oder manchmal laufen wir auch zusammen. Auch hier sehen wir wieder Geier umher segeln. 
Die Sonne verschwindet langsam hinter den Wolken. Es wird kühler und wir laufen wieder weiter. Durch eine Fels- und Wiesenlandschaft wandern wir weiter runter. Viele Bäche liegen heute am Weg. Nochmals sehe ich zwei Gemsen. Auch die Geier sehe ich noch mehrmals. Leider sind sie immer zu weit weg und Fotos machen keinen Sinn. 
Auf dem Talboden angekommen geht es kurz gemütlich weiter. 


Es geht oberhalb eines kleinen Dorfes vorbei. Uns kommen hier zwei Gruppen von Wanderer entgegen. Nun folgt ein zweiter aber kleiner Anstieg. Er ist angenehm breit. Bald darauf stehen wir im Longontal. Ein breites und grasbewachsenes Tal. Hier weiden Kühe. Gemütlich geht es nun leicht absteigend runter zum Rifugio Longon. Es tropft kurz aber der Regen bleibt aus. Um 15:30 Uhr erreiche ich das Rifugio. Das Rifugio war früher ein Stall. Dieser wurde dann umgebaut. Leider ist nur der Speiseraum beheizt. Wir sind drei Gäste. Jeder hat einen halb abgetrennten Schlafraum für sich. Am Abend regnet es. 


Heute war vermutlich der letzte alpine Wandertag. Nun geht es nicht mehr so hoch rauf. Die kalten Temperaturen werde ich nicht vermissen. 

Tagesstatistik
Strecke: 19.4km                   Dauer: 4.5h
Rauf: 1300m                        Runter: 900m
Höchster Punkt: 2590m       Niedrigster Punkt: 1470m

Tourstatistik
Strecke: 1546.2km               Dauer: 386.5h
Rauf: 76048m                      Runter: 81428m
Höchster Punkt: 2850m       Niedrigster Punkt: 210m


98. Tag, St. Étienne de Tinée-Roya

Letzte Nacht hat es geregnet. Am Morgen ist es zwar bewölkt, jedoch trocken. Um 7:45 Uhr laufen wir los. Zuerst geht es ein Weile entlang der Straße. Kurz runter und dann fängt der Anstieg an. Schließlich zweigt ein Weg ab. Dieser führt uns sehr steil und ohne Serpentinen nach oben. Der Wald ist zwar wunderschön, ich kann ihn aber bei diesem Anstieg nicht genießen. 


Zwischendurch gibt es einen flachen Abschnitt. Er ist aber nur etwa 300 Meter lang. Danach geht es weiter steil hoch. Endlich erreichen wir Auron. Hier suche ich einen Geocache und dann gibt es für mich ein Gipfeli (Croissant) und eine heisse Schokolade. Die Schokolade ist sehr gut und wieder richtig trinkbar. Im Piemont war es mehr wie Pudding und man musste sie mit dem Löffel essen. 
Nach der kurzen Pause geht es wieder den Berg hoch. Nun hielt es ein großes Skigebiet zu durchqueren. Immer wieder kreuzt unser Pfad die Skipisten oder Skilifte und Bergbahnen. 


Immerhin ist der Aufstieg nicht mehr so steil. Der Aufstieg zieht sich aber sehr in die Länge. 


Zum Glück sind heute keine Mountainbiker unterwegs. Ihre Piste kreuzt unseren Pfad immer wieder. Erschöpft erreiche ich endlich den Sattel. Hier oben weiden noch Schafe. Wir machen hier eine kurze Mittagspause. Obwohl die Sonne immer wieder kurz scheint, ist gerade am Mittag keine Sonne zu sehen. Dadurch ist es recht kühl. Die Aussicht ist aber sehr schön. 


Anschließend Beginnen wir den Abstieg. In Serpentinen geht es durch gelbe Wiesen runter. Der Weg führt vorbei an Almen und an einer verfallenen Kirche. Weit oben sehen wir zwei große Vögel Kreisen. Es könnten Geier oder Adler sein. Die Größe spricht eher für Geier. Sie sind aber zu weit oben, um genaueres zu erkennen. 
Weiter geht es runter zu einem sehr kleinen Dorf. Es liegt am Ende einer Straße. Um 13:30 Uhr erreichen wir Roya. Im Gite d'etape, einer ehemaligen Schule, bekomme ich gegen Aufpreis ein Einzelzimmer. Allerdings müssen wir zuerst eine Stunde warten, bis jemand kommt. Es war auch kein Zettel mit einem Hinweis dort. Telefonieren ist ohne Empfang auch schwierig. Bisher sind wir zu dritt hier. Später kommen noch zwei Wanderer dazu. 

Tagesstatistik
Strecke: 13.6km                   Dauer: 3.5h
Rauf: 1000m                        Runter: 590m
Höchster Punkt: 2010m       Niedrigster Punkt: 1120m

Tourstatistik
Strecke: 1526.8km               Dauer: 382h
Rauf: 74748m                      Runter: 80528m
Höchster Punkt: 2850m       Niedrigster Punkt: 210m


Montag, 25. September 2017

97. Tag, Bousieyas-St. Étienne de Tinée

Kurz vor dem Abendessen kam gestern Abend noch ein Wanderer an. Leider hat dieser auch geschnarcht. Das Essen war sowohl gestern Abend, wie auch heute morgen ausgezeichnet! Frühstück gab es heute schon um 6:45 Uhr. Die Besitzer mussten danach ihren Sohn ins Internat zurück bringen. 

Der Tag erwacht. 
Gut gestärkt ging es schon um 7:10 Uhr los. Es war heute recht bewölkt. Zwischendurch schien auch schwach die Sonne. Eine Kehre folgten wir der Passstrasse runter. Dann zweigte eine Schotterstraße ab. Hier sahen wir auf der anderen Bachseite eine Wildschweinmutter mit ihren Sprösslingen davon rennen. 


Die Straße geht kurz darauf über den Bach und steigt nun langsam an. Durch den Wald folgen wir ihr bergwärts. Ein oder zwei Serpentinen werden abgekürzt. Bei einer Alm verlassen wir den Wald. Nun haben wir einen schönen Ausblick auf die gestrige Etappe und die umliegenden Berge. 


Bald darauf erreichen wir den Pass. Weiter oben auf einem Felsen stehen zwei Gemsen. Außerdem suche ich noch den Geocache. 


Nach kurzer Stärkung geht es weiter. Auf einem Pfad steigen wir in vielen Serpentinen ab. Nicht weit unterhalb des Passes sehe ich noch drei Gemsen. Durch die Büsche geht es weiter runter ins Tal. 


Noch vor dem Mittag erreichen wir ein kleines Dorf. Es hat einige Sonnenuhren. Wir trinken etwas im einzigen Restaurant. 
Zwei Wanderer verabschieden sich nun, sie laufen heute zwei Etappen auf einmal. Zu zweit geht es noch kurz runter zu einem Bach. Auf einer Schotterstraße steigt der Weg wieder an. Auch hier kürzen wir die Serpentinen manchmal ab. Wieder wandern wir durch den Wald einen Hügel hoch. 
Irgendwie kommen mir die Berge hier kleiner vor. Es hat oft bis weit nach oben Gras und auch der Wald reicht recht hoch. Trotzdem hat es noch einige 3000er. 
Nach einer schönen Lichtung kommen wir zum zweiten Übergang. Trotzdem geht es noch kurz weiter leicht aufwärts weiter. Endlich fängt der letzte Abstieg an. Auf einem Pfad geht es nun runter. Geschützt vor dem Wind machen wir bei einem Haus unsere Mittagspause. Von hier überblicken wir das halbe Tal. 
Wieder gestärkt geht es weiter runter. Hier bin ich froh, meine Stöcke dabei zu haben. Der Pfad ist sandig und darauf liegen kleine Steinchen. Das macht die Wanderung zu einer Rutschpartie! Nur dank den Stöcken bin ich nicht auf dem Hintern gelandet. 

St. Étienne de Tinée
Schließlich erreichen wir St. Étienne de Tinée. Am anderen Ende des etwas größeren Dorfes liegt das Gites d'etape. Um 13.15 Uhr sind wir dort. Wir duschen und waschen die Kleidung. Anschließend besichtigen wir das Dorf und gehen einkaufen. Es hat einen Bankomat und einen kleinen Lebensmittelladen. Für die Größe des Dorfes ist die Kirche riesig. Nun erholen wir uns und später geht es ins Dorf zum Abendessen. In dieser Unterkunft gibt es nur Frühstück. 

Tagesstatistik
Strecke: 17.1km                   Dauer: 4h
Rauf: 650m                          Runter: 1370m
Höchster Punkt: 2230m       Niedrigster Punkt: 1150m

Tourstatistik
Strecke: 1513.2km               Dauer: 378.5h
Rauf: 73748m                      Runter: 79938m
Höchster Punkt: 2850m       Niedrigster Punkt: 210m


Sonntag, 24. September 2017

96. Tag, Larche-Bousieyas

Die letzte Nacht war tatsächlich recht kurz. Zunächst konnte ich gut schlafen. Etwa um ein Uhr nachts wachte ich aber auf. Die Person neben mir schnarchte extrem laut. An Schlaf war nicht mehr zu denken. Nach einer Stunde gab ich es auf und ich ging entnervt in den Speiseraum. Dort schlief ich etwa eine Stunde auf der Bank weiter. Dann wurde es mir zu hart auf der Bank. Zum Glück war es im Zimmer nun auch wieder ruhig. So konnte ich noch ein paar Stunden schlafen. Erholsam war die Nacht aber nicht gerade. 
Heute stand eine lange Etappe auf dem Plan. Auf dem Wegweiser stand etwas von acht Stunden. Um 7:45 Uhr ging es los. Es war bewölkt. Später lockerten sich die Wolken langsam auf und zwischendurch schien die Sonne immer wieder kurz. Die ersten Kilometer gehen gemütlich ansteigend auf der asphaltierten Straße entlang. Die Straße führt aber nur zu einem Parkplatz. Deshalb ist nicht viel Verkehr. 
Nach dem Parkplatz geht es auf einem Wanderweg weiter. Ich befinde mich nun im Nationalpark Mercantour. Nur leicht ansteigend geht es in ein sehr schönes Tal hinein. Die Herbstfarben leuchten hier sogar ohne Sonne. 


Immer wieder treffe ich die anderen drei Wanderer. Schließlich fängt der Weg an hochzusteigen. Vor mir erhebt sich eine Geländestufe. Hier wird gerade eine große Herde Schafe runter geholt. Eine Hirtin treibt die Schafe mit Hilfe mehrerer Hunden den Berg runter. Da ist was los. 

Blick zurück 
In Serpentinen laufe ich hoch zur nächsten Hochebene. Hier komme ich zum schönen Lauzaniersee. 


Entlang des Sees geht es weiter. Danach steigt der Pfad wieder steiler hoch zur nächsten Ebene. Auf einem Felsen oben sehe ich hier einen jungen Steinbock sitzen. Leider ist er recht weit oben. 

Mehr konnte ich nicht rausholen. 
Beim nächsten fast schon ausgetrockneten See sehe ich die ersten von vielen Murmeltieren. Nun folgt das letzte steilere Stück hoch zum Pass. Es geht durch ein Schotterfeld. Nicht gerade mein liebstes Terrain. Es hat aber nur ganz kurze heikle Stellen. Sonst ist der Weg angenehm breit. Kurz vor dem Mittag bin ich auf dem windigen Pass. Schnell mache ich Fotos und dann suche ich noch einen Geocache. Es ist der erste seit recht langer Zeit. Hier in der Gegend hat es nicht viele Geocaches. 


Nun beginne ich den Abstieg. In Serpentinen geht es runter. Weiter unten treffe ich zwei der drei Wanderer wieder. Einem war es zu anstrengend und er ist nach hause gegangen. Im Windschatten eines großen Felsens machen wir Mittagspause. Ich habe von der letzten Unterkunft ein ausgiebiges Picknick erhalten. Wirklich lecker! 
Die Landschaft ist auch hier wieder toll! Gelbe Ebenen werden von Bächen Durchschnitten. 

Mittelerde lässt grüßen. 
Nun laufe ich mit den zwei Franzosen zusammen weiter. Die Unterhaltung ist schwierig. Aus einem Mix von englisch und deutsch geht es irgendwie. Aber halt nur das nötigste. Runter geht es zum Bach. Dort wird gerade eine große Schafherde durchgetrieben. Auch wir müssen den Bach durchqueren. Das ist aber kein Problem. Es fließt kein Wasser darin. Auf der anderen Seite beginnt der zweite Aufstieg. Recht steil geht es hoch zum Cole de Fourches. Erschöpft komme ich oben an. Hier hat es noch alte Bunker. Sie wurden im ersten Weltkrieg erstellt. 


Der weitere Weg bringt uns zu einer Passstrasse. Es stehen hier noch viele alte Häuser vom Militär herum. Die Tour de France fährt manchmal auch hier durch. Unser Weg kürzt die Serpentinen der Straße immer ab und führt uns direkt runter. Im winzigen Dorf, eine Kirche und etwa sieben Häuser, Bousieyas kommen wir um 15:15 Uhr an. Im kleinen Restaurant wird auch ein Massenlager angeboten. Hoffentlich wird diese Nacht ruhiger. Es ist sonst recht schön eingerichtet und auch sehr sauber. 

Tagesstatistik
Strecke: 20.2km                   Dauer: 5h
Rauf: 1180m                        Runter: 920m
Höchster Punkt: 2670m       Niedrigster Punkt: 1670m

Tourstatistik
Strecke: 1496.1km               Dauer: 374.5h
Rauf: 73098m                      Runter: 78568m
Höchster Punkt: 2850m       Niedrigster Punkt: 210m






95. Tag, Campo Base-Larche

Heute morgen ist es bewölkt. Da kaum Wind weht, ist es aber nich so kalt. Um 8:30 Uhr wandere ich los. Es geht an der Straße entlang und vorbei an einem kleinen Dorf. Kurz geht es runter und bald darauf zweigt mein Wanderweg rechts ab. Die GTA verlasse ich nun und ich folge ab jetzt der blauen Via Alpina. Der Pfad führt mich in den Wald hinein und geht aufsteigend am Hang entlang weiter. Etwas weiter oben kommt eine Abzweigung. Von hier an folgt der Weg einem alten Maultierweg. Im Zickzack geht es rauf. Kurz sehe ich ein Wiesel davon rennen. Es startet einen tierischen Tag. 
Kurz darauf sehe ich einen Adler seine Kreise ziehen. Leider ist er sehr weit oben. Der Maultierweg geht in eine Schotterstraße rein. Nun folge ich dieser in weiteren Serpentinen den Berg hoch. Bei einer Quelle fülle ich meine Wasserflasche auf. Hier sehe ich das erste von unzähligen Murmeltieren. Die Wolken haben sich nun gelichtet und die Sonne zeigt sich. Auch heute ist die Landschaft wieder wunderschön. 


Bei einer Alm sehe ich noch ein paar Pferde. In einem Hochtal wechsle ich wieder auf einen Pfad. Steiler geht es nun weiter Richtung Pass hoch. Es folgt ein Hügel nach dem anderen. Bei einem Biwak mache ich meine Mittagspause. 
Weiter geht es. Kurz darauf sehe ich recht nahe zwei Gemsen stehen. Leider rennen sie gleich davon. Ich kann nur noch vom Spurt ein Foto machen. 


Genau hier sehe ich auf der Wiese einige Edelweiße stehen. 


Als ich auf den nächsten Hügel komme, sehe ich am Berghang noch mehr Gemsen. Sie sind aber weiter entfernt. Über 30 Tiere zähle ich hier!


Von allen Seiten rennen sie davon. Auch auf dem Bergspitz steht eine Gams. 


Auf der anderen Seite des Weges stehen unter mir auch noch Gemsen. 


Recht lange beobachte ich die Tiere. Nur schwer kann ich mich von diesem Anblick losreißen. 
Langsam komme ich nun dem Pass näher. Auch hier hat es alte Bunker. Weiter vorne sehe ich einen Fuchs vorbei rennen. 


Nun folgt der letzte recht steile Aufstieg zum Pass. Zwei Wanderer, für heute die einzigen, kommen mir entgegen. Zweimal höre ich ein gewaltiges Donnergrollen. Danach ist es wieder ruhig. Es kommen aber von Italien immer mehr Wolken auf mich zu. Deshalb gibt es nur einen kurzen Stopp auf dem Pass. Hier verlasse ich nun Italien und es geht nach Frankreich weiter! Ciao bella Italia, viva la France! 


Schnell steige ich jetzt runter. Durch die Wiesen geht es weiter. Auch hier sehe ich Gemsen und viele Murmeltiere. 


Nach einer Alm folgt der Pfad einem Bach weiter. Kurz tropft es mal. Das Wetter hält sich aber gut. Die schwarzen Wolken folgen mir aber weiterhin. Die Landschaft scheint aus einem Fantasyfilm zu kommen. So schön kann es real fast nicht sein. Nochmals sehe ich weit oben einen Adler rumsegeln. 
Immer weiter runter geht es nun. Schließlich folge ich einer Straße zum Dorf Larche. Um 16:15 Uhr komme ich beim Gite d'etape an. Eine Stunde später fängt es an zu regnen. Glück gehabt!
Das Haus ist vollständig besetzt. Drei Wanderer werden morgen ins selbe Dorf wie ich weiter ziehen. Dann ist noch ein russischer Fahrradfahrer und eine große Gruppe im Haus. Die Gruppe sind 17 oder 18 Leute. Leider bin ich im großen Lager untergebracht. Das wird vermutlich eine kurze Nacht werden. Das Essen ist lecker, aber nicht mehr so umfangreich, wie in Italien. 

Tagesstatistik
Strecke: 15km                      Dauer: 4h
Rauf: 1080m                        Runter: 1040m
Höchster Punkt: 2690m       Niedrigster Punkt: 1590m

Tourstatistik
Strecke: 1475.9km               Dauer: 369.5h
Rauf: 71918m                      Runter: 77648m
Höchster Punkt: 2850m       Niedrigster Punkt: 210m


Samstag, 23. September 2017

94. Tag, Chiazale-Campo Base

Heute war nun der erste Tag, wo ich wieder ganz alleine unterwegs bin. Irgendwie ist es seltsam. Dabei war ich am Anfang ja immer alleine unterwegs. Man gewöhnt sich aber sehr schnell an Gesellschaft. Ich habe Katrin sehr vermisst. Auch Heidi und Martin und Franz und Christa fehlen mir. Ich denke noch oft an sie. 
Das Wetter war wieder super! Heute hat es aber ganz dünne Schleierwolken. Dadurch scheint die Sonne zwischendurch nicht so kräftig. Um 7:45 Uhr wanderte ich noch im Schatten los. Die Bergspitzen werden aber schon von der Sonne angestrahlt. Auf der Straße geht es weiter Richtung Talende. Als ich um eine Kurve komme, sehe ich, dass die Sonne am Talende schon bis zum Boden runter scheint. Bei einem kleinen Dorf endet die Asphaltierte Straße. Auf einer Schotterpiste geht es weiter. Nun sticht ein riesiger Felsen am Berghang ins Auge. Wow, ist der riesig! Rocca Senghi ist sein Name. Es gibt viele Geschichten über diesen Felsen. Angeblich soll Gott persönlich den Felsen, bei einem Streit mit dem Teufel, hierher geworfen haben. 


Weiter geht es langsam den Berg hoch. Bei einer Alm endet die Straße und es geht auf einem Pfad weiter. Durch gelbe Almwiesen laufe ich zu einer Geländestufe. Der Bach hat hier eine Schlucht geformt. Etwas steiler geht es hier hoch zur nächsten Ebene. Wieder erstrecken sich weite Almwiesen. Die Landschaft erinnert mich stark an Herr der Ringe. Es ist traumhaft schön! 


Hier auf 2400 Metern hat es immer noch Kühe. Heute lasse ich mir Zeit beim Wandern. Immer wieder mache ich Fotopausen oder ich bestaune einfach nur die Landschaft. 


Es fasziniert mich immer wieder beim Wandern, wie schnell sich eine Landschaft verändern kann. Man biegt um eine Ecke und schon sieht alles total anders aus. 
Hier sehe ich auch die ersten Murmeltiere. Bei manchen kann ich recht nahe ran gehen. 


Zunächst zähle ich sie noch. Doch bei vierzig Tieren gebe ich das Zählen auf! Sie springen von allen Seiten davon. Auf einer kleinen Wiese, etwa 20 mal 30 Meter groß, habe ich allein 17 Murmeltiere gesehen! Es wimmelte nur so von ihnen. 
Ein paar wenige Wanderer sah ich heute. Gemütlich laufe ich weiter Richtung Pass hoch. Das letzte Stück ist nochmals etwas steiler und anstrengender. Hier hat es auch noch ganz wenig Schnee. Endlich, pünktlich zur Mittagspause, bin ich auf dem Pass oben. Die Aussicht ist toll! In der Ferne sehe ich sogar den Monviso. 


Da hier mal nur ein leichter Wind weht, mache ich meine Mittagspause hier oben. Im Krieg gab es hier auch Bunker. Ein paar Überreste sieht man noch. 


Gemütlich beginne ich anschließend meinen Abstieg. In Serpentinen geht es nicht zu steil runter. Beim Abstieg wimmelt es nur so vor Murmeltieren. Wo ich hinsehe, sitzen oder rennen welche herum. Deshalb habe ich das Tal in Murmeltiertal umgetauft. Die Landschaft ist auch hier einfach bombastisch!


Tolle Felsen und sehr viele gelbe Wiesen. Auch viele Bäche fliesen ins Tal. Über Schutthaufen geht es runter zu den ersten Almen. Markierungen sind hier richtig rar. Der Weg ist aber meistens gut erkennbar. Sonst hilft das GPS bei der Wegsuche. 
Bei drei kleinen Seen oder eher Tümpeln, treffe ich auf eine Schotterstraße. Dieser folge ich nun. In Serpentinen geht es weiter runter. Inzwischen komme ich langsam zurück in den Wald. Weiter im Tal unten geht es zurück in den Schatten. Die Sonne erreicht den Boden hier schon nicht mehr. Im Tal unten wird die Straße flacher. Gemütlich geht es vorbei an einem großen Naturcampingplatz. Am anderen Ende steht Campo Base. Dort treffe ich um 16:15 Uhr ein. Hier hat es auch einen kleinen Campingplatz und ein Rifugio. Ich bekomme ein Vierbettzimmer. Ich bin der einzige Gast. Ein Wohnmobil hat es noch. Mit dem deutschen Ehepaar zusammen esse ich das Abendessen. Im Gastraum ist es auch schön eingeheizt. Dort habe ich auch Internet. Im Zimmer geht das Internet nicht. Die Heizung im Zimmer ist auch wieder einmal aus. Es ist aber nicht so kalt, wie in den letzten Unterkünften. 

Tagesstatistik
Strecke: 18.1km                   Dauer: 4h
Rauf: 1090m                        Runter: 1190m
Höchster Punkt: 2830m       Niedrigster Punkt: 1630m

Tourstatistik
Strecke: 1460.9km               Dauer: 365.5h
Rauf: 70838m                      Runter: 76608m
Höchster Punkt: 2850m       Niedrigster Punkt: 210m


Donnerstag, 21. September 2017

93. Tag, Rifugio Aleve-Chiazale

Auch heute war wieder perfektes Wanderwetter. Keine einzige Wolke war zu sehen. Um 8:45 Uhr wanderten wir gemütlich los. Der Straße entlang ging es kurz hoch nach Castello. Nach dem schönen Dorf führte der Weg zum nur noch halbvollen Stausee. Über die Staumauer ging es zum anderen Ufer. Auf einem schönen und fast ebenen Weg ging es am See entlang weiter. Am anderen Ende machten wir einen kurzen Abstecher ins Dorf Maddalena. Dort hat es einen Laden. Leider war der heute geschlossen. Bei der Bäckerei kriegten wir immerhin ein Brötchen. 
Zurück ging es zum Wanderweg. Nun folgte ein recht anstrengender, steiler Aufstieg. Durch den Wald ging es hoch. Zwar in Serpentinen, doch auch die waren recht steil. Schon recht weit oben war ein toller Aussichtspunkt. Der See und unsere letzte Unterkunft sind zu sehen. 


Außerdem ist auch der Monviso von hinten zu bestaunen. 


Ein kurzer Anstieg bringt uns dann endgültig auf den Pass. Den Wald haben wir schon wieder verlassen. 


Auf der anderen Seite sind große Wiesen mit einzelnen Bäumen zu sehen. Hier geht eine Schotterstraße ins Tal hinunter. Es stehen auch einzelne Häuser an der Strass. Im Tal unten sieht man Chiesa. Gemütlich starten wir unseren Abstieg. Weiter unten, bei einem Haus, machen wir Mittagspause. Sehr schön, der Ausblick von hier oben. 
Weiter geht es auf der Straße und zurück in den Wald. Die Straße geht nun das Tal nach hinten. Kurz vor Pleyne ist das Tal erreicht. Im Dorf hat es einen kleinen Tante Emma Laden. Eine alte Frau bedient uns. Katrin und ich trinken noch etwas zusammen. Dann heißt es leider Abschied nehmen. Hier trennen sich unsere Wege wortwörtlich. Sie macht nun eine Variante der GTA. Schweren Herzens mache ich mich nun wieder alleine auf den Weg. Ich werde sie vermissen. 
Der Straße entlang geht es nach Celle. Diese Dorf schaue ich mir noch ein wenig an. Es hat hier Bilder an einem Haus und recht viele Sonnenuhren. Ein schönes Dorf. 


Dann geht es weiter ins nächste Dorf. In Chiazale muss ich noch kurz meine Unterkunft suchen. Um 16:00 Uhr finde ich schließlich das Agriturismo Lou Saret. Das Steingebäude wurde sehr schön renoviert. Ich bin zusammen mit einer deutschen Wanderin in einem Vierbettzimmer untergebracht. Im zweiten Zimmer sind ein bayerisches Ehepaar und im dritten Zimmer ist ein deutsches Ehepaar untergebracht. Mehr Zimmer hat es hier nicht. Das Internet geht recht gut. 

Tagesstatistik
Strecke: 15.1km                   Dauer: 4h
Rauf: 850m                          Runter: 730m
Höchster Punkt: 2280m       Niedrigster Punkt: 1580m

Tourstatistik
Strecke: 1442.8km               Dauer: 361.5h
Rauf: 69748m                      Runter: 75418m
Höchster Punkt: 2850m       Niedrigster Punkt: 210m