Heute hatten wir eine frühe Tagwache. Die nächsten drei Tage werden sehr heiß. Es hat nur wenig Schatten und fast kein Wasser. Um 5:00 Uhr ging es los. Gerade wurde es hell genug, damit wir ohne Stirnlampe wandern können. Wir sahen ein Reh davon springen. Der Trail ging zuerst noch durch Bäume und Wiesen. Mal hoch und dann wieder eben. Später sahen wir etwa sechs Geier herum fliegen. Zwei saßen auf einem Strommasten. Ich wusste nicht, das es in Kalifornien Geier gibt. Auch meine Wanderpartnerin, sie ist Lehrerin in San Diego, wusste nicht, dass hier Geier Leben. Der rote und nackte Kopf ist aber ein eindeutiges Zeichen.
Etwa um 9:00 Uhr kamen wir zu einer weiteren Schotterstrasse. Hier wartete die beste Trailmagic auf uns, die ich bisher gesehen habe. Drei sehr nette Trailangel haben hier mitten im Busch ein Paradies geschaffen. Ein Picknicktisch mit Sonnenschirmen und Campingstühle standen dort. Ein Großer Kanister mit Wasser, eine Kühlbox mit verschiedenen Getränken, ein Schrank voll mit Lebensmitteln, eine Kiste mit erste Hilfe Zubehör, ein Gaskocher und Pfannen, eine Solarladestation fürs Telefon und eine Dusche ergänzen das gute Sortiment. Für die Dusche hat es Handtücher und Shampoo. Dazu sind schwarze Beutel mit Wasser aufgehängt. So hat man sogar warmes Wasser.
Das ist richtiger Luxus.
Auch heute treffen wir andere Wanderer. Leider müssen wir noch weiter laufen. Langsam geht es aufwärts. Dann wieder runter zu einem kleinen See. Der ist wunderschön. Es hat viele Enten, Gänse, Pelikane und andere Vögel auf dem See. Am anderen Ende hat es ein paar Häuser und eine Fischzucht. Kurz darauf kommen wir zu einem kleinen Bach. Hier machen wir unsere Mittagspause und eine sehr lange Siesta im Schatten. Dies ist für die nächsten 35 Kilometer offiziell das letzte Wasser! Wir füllen alle Flaschen auf. Um 18:00 Uhr geht es weiter. Der Nachmittag ist einfach zu heiß zum laufen. Nun geht es wieder bergauf. Oben erreichen wir ein Hochplateau. Hier hat es ein altes Lavafeld. Das durchqueren wir nun. Es geht auf und ab. Oft auch eben weiter. Die Landschaft erinnert eher an Südkalifornien. Viele Straßen kreuzen heute unseren Weg. Kurz vor neun Uhr geht die Sonne unter. Das Camp erreichen wir etwa um 21:15 Uhr. Im letzten Licht wird alles eingerichtet. Und nun gute Nacht.
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