Samstag, 5. Januar 2013

2.1.2013

Die Nacht war recht kalt. Meine Füße fühlten sich wie Eiszapfen an. Der Rest des Körpers war schön warm. Als ich Aufstand war es bewölkt. Das Zelt musste ich nass einpacken. Die Luft ist sehr feucht und sobald die Sonne weg ist, wird das Zelt innen und außen nass.
Für heute wurde starker Wind vorhergesagt. Deshalb lief ich schon um 7:00 Uhr los. Über Lavafelder ging es aufwärts. Der Trail ist meistens in einem sehr guten Zustand. Wo es hochgeht hat es meist Treppen. Unterwegs sammle ich noch ein paar Geocaches ein. Langsam setzte Wind ein. Bei einer Infotafel sah ich dann den Ngauruhoe Vulkan das erste Mal ganz kurz. Er versteckt sich heute hartknäckig hinter den Wolken. Kurz vor dem Südkrater geht ein Weg hoch. Ich versuche ihn zu besteigen. Den Stangen entlang geht es steil gerade hoch. Der Hang besteht aus losem Schutt und Sand. Sehr mühsam das ganze. Wenige Felsen hat es. Hier geht es einfacher hoch. Ab und zu sehe ich den Gipfel. Oft Rutsche ich im Sand. Den schweren Rucksack habe ich natürlich unten gelassen. Etwa 200 Höhenmeter unterhalb des Gipfels ( es sind 600 Meter) wird der Wind zu stürmisch. Ich kann nicht mehr aufrecht stehen, so heftig bläst es. Deshalb gehe ich wieder hinunter. Schade, ich hätte gerne in den Krater reingesehen! Runter war ich sehr schnell. Im Sand rutscht man einfach runter. Ein wenig wie im Schnee. Nur auf die größeren Steine muss ich aufpassen. Wieder beim Rucksack mache ich erst mal Pause. Nun kommen die Tageswanderer, welche das Tongariro Crossing machen. Allerdings nur die Hälfte, dann müssen sie umdrehen. Der andere Teil ist geschlossen. Der Vulkan war ein wenig aktiv.
Nun folge ich dem Weg durch den Südkrater. Eine große und ebene Fläche. Der Wind wird immer stärker. Trotzdem kommen Mädels in kurzen Hosen und Strickjäckchen vorbei! Was denken die nur. Ich bin in Fleece, Windjacke, Regenhosen, Hanschuhe, Kopftuch und Mütze eingehüllt. Nun geht es etwa 200 Meter hoch zum Redkrater. Recht steil und sandig. Der Wind bläst hier sehr heftig. 100 km/h wurden vorhergesagt. Etwa 60-80 sind es sicher. Ich muss manchmal richtig gegensteuern. Auf der Fläche oben angekommen esse ich erst Mal etwas. Noch ein wenig geht es hoch zum höchsten Punkt dieser Wanderung. Hier sehe ich in den Redkrater rein. Durch Eisenoxyd ist das Gestein ganz rot. Auf den Tongariro verzichte ich. Zu viel Wind. Um die Ecke rum und ich sehe runter zu den Emerald Lakes. Drei Seee, welche Türkis schimmern. Wunderschön! Die Tageswanderer müssen hier umdrehen. In der Ferne sieht man auch den Blue Lake. Auf der anderen Seite sehe ich eine große Ebene, welche von Lava überflutet wurde. Eine Lavawüste. Dort irgendwo ist die Hütte und mein Tagesziel.
Ich laufe oder vielmehr rutsche ich hinunter zum ersten See. Auch hier steil im Sand. Runter macht es großen Spass. Der zweite See ist gleich daneben. Weiter unten komme ich zum dritten See. Hier stinkt es richtig. Neben dem See kommt Rauch und Schwefel aus dem Boden. Nun kommt nochmals ein steiler Abstieg runter in die Ebene. Diesmal geht es über Lavafelsen. Dann folge ich dem Weg durch ein wahres Felsenlabyrinth. Dazwischen hat es schwarzen Sand. Es wachsen nur ein paar Grasbüschel, Blumen und weiße Flechten. Plötzlich um 15:30 Uhr stehe ich vor der Hütte. Ich stelle mein Zelt auf, damit es trocknet. Dann mache ich noch einen kurzen Abstecher zu einem Wasserfall. Er ist gleich neben der Hütte. Es windet immer noch stark.
Abends spiele ich mit einer Gruppe aus Australien ein Kartenspiel. Das Spiel kannte ich noch nicht. Es macht sehr viel Spass und ist einfach zu lernen. Der Wind bläst immer stärker. Als ich ins Zelt komme, merke ich, dass alles mit Sand überzogen ist. Der Boden ist hier sandig und jede Windböe bläst neuen Sand ins Zelt. So kann ich nicht schlafen. Ich beschließe in die Hütte zu gehen. Auf dem Boden hat es noch ein Plätzchen frei. auch die anderen Zeltler kommen rein. In der Nacht stürmt es sehr heftig. Die Hütte wird richtig durchgerüttelt!

—-- Artikel wurde auf meinem iPhone erstellt

Position:Tongariro Nationalpark, Otutere Hut

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