Samstag, 29. Juli 2017

42. Tag, Stilfserjoch-Li Arnoga

Heute morgen wurde ich durch einen wunderschönen Sonnenaufgang geweckt. 


Oben strahlend blauen Himmel und unten Nebel. Es blieb auch sonnig. Nur vereinzelt gab es ein paar Wolken. 
Um 7:30 Uhr lief ich gestärkt los. Heute verlasse ich das Südtirol und somit auch den deutschen Sprachraum. Jetzt wird es mit der Verständigung sehr schwer werden. 
Zuerst wanderte ich hoch und zurück zur Dreisprachenspitze. Von hier ging es in vielen Spitzkehren runter zum Umbrailpass. Diese eine Stunde lief ich in der Schweiz! Ich habe das erste mal die Schweiz erreicht. Wenn auch nur kurz. Was für ein Gefühl! Von Graz bin ich bis in die Schweiz gelaufen. Kurz kommt ein wenig Heimweh auf. Beim Pass fand ich noch einen Geocache. 
Anschließend geht es eine Weile gemütlich auf einem guten Pfad hoch zu einem Übergang. Diese Strecke scheint sehr beliebt bei den Bikern zu sein. Viele Mountainbiker begegnen mir. Der Weg ist sehr schön. Hoch geht es durch Wiesen. Viele Bächlein durchziehen die Wiesen. Ein paar Murmeltiere sehe ich. Oben beim Übergang mache ich eine Pause. Hier hat es wieder Überreste vom ersten Weltkrieg. Die Aussicht ist fantastisch!

Da geht es runter. 
Jetzt beginnt ein langer aber gemütlicher Abstieg. Die Landschaft ist einfach toll! Ich komme mir vor, als sei ich in Mittelerde gelandet. Das Gelände erinnert mit sehr an den Film Herr der Ringe. Die Wiesen werden von sehr tief eingegrabenen Bächen durchzogen. 
Später folgt ein sehr steiniger Abschnitt. Dort hat es fast kein Gras mehr. Das Tal wird auch enger. Der Bach verwandelt sich in eine Schlucht. Inzwischen folge ich einer Forststrasse. Am Mittag erreiche ich einen großen Stausee. Dort im Restaurant esse und trinke ich etwas. 


Weiter geht es über die Staumauer und kurz ein wenig hoch. Flach geht es vorbei an einem kleineren See. Hier sind die Leute am Angeln. Danach geht es kurz runter zu einer Asphaltstraße. Nach wenigen Metern verlasse ich diese wieder. Die restliche Strecke ist wieder Schotterstraße angesagt. Auf gleichbleibenden Höhe geht es viele Kilometer dahin. Zuerst noch ungeschützt an der warmen Sonne. Später komme ich zum Glück in den Wald hinein. Hier ist es angenehm schattig. Die letzten Kilometer ziehen sich zäh wie Kaugummi dahin. Schließlich endlich um 17:10 Uhr erreiche ich das Hotel Ali Arnoga. Es befindet sich in einer Strassenkurve. Nur wenige Häuser hat es hier. Die Straße kommt von Bormio und geht nach Livigno. 
Am späteren Abend zieht noch ein heftiges Gewitter vorbei. Kurz gibt es sogar einen Stromausfall. 

Tagesstatistik
Strecke: 30.1km                   Dauer: 6h
Rauf: 480m                          Runter: 1370m
Höchster Punkt: 2840m       Niedrigster Punkt: 1860m

Tourstatistik
Strecke: 766.6km                 Dauer: 171h
Rauf: 29838m                      Runter: 32848m
Höchster Punkt: 2850m       Niedrigster Punkt: 330m



41. Tag, Stilfs-Stilfserjoch

Das Wetter war heute richtig toll! Am Morgen hat es noch viele Wolken gehabt, doch nach dem Mittag riss es auf. Vereinzelte Wolken hatte es zwar noch, aber auch sehr viel blauer Himmel und Sonnenschein. Auch die Berge waren aus den Wolken zum Vorschein gekommen. Durch eine leichte Brise und die Höhe waren auch die Temperaturen angenehm. 
Nun aber zur Wanderung. Um 8:30 Uhr lief ich los. Heute geht es fast nur aufwärts. Gleich der Start war schon recht steil. Durch Wald und Wiesen wanderte ich hoch zu Bauernhöfen. Hier war es noch sehr ruhig. Ich hatte den Wanderweg für mich alleine. Einsam zog ich meine Bahnen im Zickzack aufwärts. Manchmal geht es auf Forststrassen, dann wieder kürzt ein Pfad die Spitzkehren ab. Doch halt, so einsam bin ich ja gar nicht! Vor mir liegt eine Kreuzotter auf dem Wanderweg!

Da schlängelt sie davon. 
Auch Hirsche sehe ich. Allerdings leben die in einem Wildgehege. So langsam wird der Wald lichter. Ich erreiche bald die Waldgrenze. Bei einer Alm treffe ich die ersten anderen Wanderer. Hier komme ich um eine Biegung und plötzlich steht der Ortler in seiner vollen Pracht vor mir! Ich bin überwältigt von diesem Anblick! So ein tolles Panorama wird mich heute begleiten. 
Bald darauf komme ich zur Furkelhütte. Hier ist einiges los. Ein Sessellift kommt vom Tal hoch. Bei einem Stück Kuchen und einem Spezi mache ich es mir gemütlich. So lässt sich die Mittagspause gut aushalten. Dazu das tolle Panorama. 
Nach etwa einer Stunde muss ich langsam weiter gehen. Nun folge ich dem Goldseeweg. Ein sehr schöner Pfad. Der Weg ist breit und einfach zu laufen. Wenn es nur nicht hochgehen würde. Jetzt kommen mir sehr viele Tageswanderer entgegen. Normalerweise läuft man den Weg halt runter. Das super tolle Panorama tröstet mich aber über die Strapazen weg. Immer wieder bleibe ich stehen. Dann schaue ich mir die Aussicht an, trinke etwas und ich atme durch. Diese Wanderung genieße ich trotz der vielen Höhenmeter richtig! 

Ortler
Beim Goldsee mache ich nochmals etwa eine halbe Stunde Pause. Von dem See ist nicht mehr viel übrig. Im Sommer trocknet er aus. 


Weiter geht es ein wenig gemütlicher. Der Weg steigt nicht mehr so stark an. Irgendwann erreiche ich die Dreisprachenspitze. Entlang des Weges hatte es heute viele informative Tafeln. Manche waren über die Natur und manche informierten über die Zeit während des ersten Weltkrieges. Damals gab es hier viele Geschützstellungen. Noch immer sieht man die Überreste von damals. So habe ich heute auch sehr viel gelernt. 


Das letzte Stück ging noch ein wenig abwärts zum Stilfserjochpass. Beim Pass suchte ich noch Geocaches. Mann, war beim Pass viel los. Etwa um 17:00 Uhr kam ich dann beim Gasthof Tibethaus an. Er liegt etwas abseits des ganzen Rummels. Nach dem Einchecken und Frischmachen ging ich noch einen Geocache suchen. Er ist hinter der Hütte bei einigen Felsen. Gerade als ich die Dose wieder versteckt hatte, nahm ich im Augenwinkel eine Bewegung war. Ich schaute auf und da flog ein Bartgeier sehr nahe an mir vorbei! Zuerst dachte ich, ich spinne! Aber er flog noch zweimal vorbei, bevor er hinter einem Felsen verschwand. Leider hatte ich natürlich meine Kamera nicht dabei. Mit dem Handy war es schwer ein Foto zu machen. 

Besser ging es leider nicht. 
Was für ein Tag! Der wird mir in guter Erinnerung bleiben. 

Tagesstatistik
Strecke: 16.7km                   Dauer: 3.5h
Rauf: 1560m                        Runter: 100m
Höchster Punkt: 2850m       Niedrigster Punkt: 1310m

Tourstatistik
Strecke: 736.5km                 Dauer: 165h
Rauf: 29358m                      Runter: 31578m
Höchster Punkt: 2850m       Niedrigster Punkt: 330m


Donnerstag, 27. Juli 2017

40. Tag, Schlanders-Stilfs

Auch heute war es wieder bedeckt. Auf die Sonne warte ich immer noch. Südtirol und schönes Wetter will bei mir nicht zusammen kommen. 
Da ich die nächsten zwei Tage anstrengende Etappen vor mir habe, habe ich beschlossen, diese Etappe ein wenig zu kürzen. Deshalb nahm ich es heute morgen gemütlich. Mit dem Zug ging es von Schlanders nach Spondinig. Verpasst habe ich dabei den Abschnitt auf dem Fahrradweg. Damit kann ich leben. Auch wenn es vermutlich ein schöner Abschnitt gewesen wäre. 
Um 9:30 Uhr lief ich beim Bahnhof los. Es ging noch recht eben vorbei an einem Fischteich. Ganz leicht ansteigend folgte ich dem Fahrradweg hoch nach Prad. nun wurde die Steigung schnell steiler. Bald traf ich ein Ehepaar und wir wanderten eine Weile zusammen weiter. Zuerst ging es in kehren auf Asphalt hoch. Gerade wurden die Bäume mit Wasser besprüht und wir mussten aufpassen, dass wir nicht nass wurden. Nach einer Weile ging es auf der Schotterstraße weiter. Die Aussicht Richtung Stilfserjoch wurde immer besser. Leider verstecken sich die Gipfel in den Wolken. Doch ein Teil der Gletscher sieht man schon. 


Bei einer Weggabelung trennten sich unsere Wege wieder. Ich nahm den Weg, welcher noch weiter Anstieg. Gemütlich ging es auf der Schotterstraße weiter hoch. An einer Stelle hatte es zwei Tische und einen Brunnen. Dort machte ich meine Mittagspause. Den Geocache in der Nähe suchte ich natürlich auch noch. Wieder einmal stehen die Namen von Weltraumaeffchen (Anja), Sucherer (Volker) und mir hintereinander im Logbuch drin. 
Kurz nach diesem Rastplatz endet die Schotterstraße. Es geht auf einem schönen und breiten Wanderweg weiter. Zuerst steigt er noch an. Später geht es im leichten auf und ab weiter. Dieser Abschnitt ist sehr schön. Auch hier erinnert mich die Pflanzenwelt an Kalifornien. 


Es begegnen mir einige Wanderer. Irgendwann komme ich zum steilen aber kurzen Abstieg runter nach Stilfs. Durch enge Gassen gelange ich zum Gasthof Sonne. Etwa um 14:00 Uhr komme ich dort an. So kann ich den Nachmittag noch etwas genießen. 
Jetzt um 18:00 Uhr kommt sogar noch die Sonne ein wenig raus. 

Tagesstatistik
Strecke: 10.1km                   Dauer: 2h
Rauf: 530m                          Runter: 120m
Höchster Punkt: 1420m       Niedrigster Punkt: 880m

Tourstatistik
Strecke: 719.8km                 Dauer: 161.5h
Rauf: 27798m                      Runter: 31478m
Höchster Punkt: 2700m       Niedrigster Punkt: 330m


Mittwoch, 26. Juli 2017

39. Tag, Naturns-Schlanders

Heute war es größtenteils bedeckt. Kurz kam mal die Sonne raus. Am Nachmittag tropfte es vereinzelt. Doch der Regen blieb zum Glück aus. 
Um 8:15 Uhr startete ich zu meiner Tagesetappe. Eine Weile folgte ich der Hauptstraße entlang zum nächsten Ort. Dort ging es steil in Spitzkehren den Hang hoch zum Sonnenberg. Das ist die Sonnenseite des Tales. Hier fällt sehr wenig Regen und die Sonne und der häufige Wind trocknen den Boden aus. Dadurch hat sich eine ganz eigene Landschaft gebildet. Mehrmals habe ich heute ein Dejavue Gefühl. Ich komme mir vor, als sei ich in Südkalifornien gelandet! Die Felsen und Pflanzen, ja sogar der Geruch ist wie in Kalifornien. 
Viele Kastanienbäume wachsen hier. Da hier so wenig Regen fällt, wurde das Wasser wieder mit Waalen zu den Feldern geführt. Entlang eines solchen Waal wandere ich nun auf schmalem Weg gemütlich weiter. Es geht in leichtem auf und ab entlang des Hanges. Entlang von diesen Waalen hat es oft viele Bäume. So läuft man im Schatten. Deshalb sind diese Wanderwege auch bei heißem Wetter sehr beliebt. Zudem hat man auch immer Wasser zum abkühlen neben sich. Auch heute treffe ich viele Wanderer. 
Diese erste Waal hat leider kein Wasser. Vorbei geht es an Weinbergen und Apfelbäumen. Der Weg gefällt mir sehr gut und er ist auch abwechslungsreich. Ich habe auch oft sehr schöne Aussichten ins Tal hinunter. 
Die ersten zwei Geocaches fand ich heute nicht. Danach fand ich einige und die letzten zwei habe ich verpasst. 
Auch heute blies den ganzen Tag lang ein kräftiger Wind. Bei Casterbell muss ich steil ins Dorf absteigen. Der Weg ist hier gesperrt. Vorbei ging es an der Burg und danach wieder steil rauf und zurück zum Waalweg. Hier hat es jetzt auch Wasser. Nun ging es kurz unter Weinreben weiter. 


Es folgt ein felsiger Abschnitt. Hier wird es ein wenig abenteuerlicher. Der Weg ist außen gesichert. Der Waal ist hier am Felsen befestigt und oft mit Brettern zugedeckt. Auf diesen Brettern und somit auf dem Wasser läuft man dann weiter. Ein toller Abschnitt. 


Anschließend folgt nochmals ein kurzer aber steiler Aufstieg. Durch die Felsen führt mich der gute und breite Wanderweg weiter. Hier kommt das Gefühl in Kalifornien zu sein voll durch. Irgendwann erreiche ich den steilen Abstieg. 


Bald komme ich nach Schlanders. Das Hotel zum goldenen Löwen erreiche ich kurz nach 16:00 Uhr. 
Heute wanderte ich recht flüssig. Auch brauchte ich kaum Pausen. 

Tagesstatistik
Strecke: 21.7km                   Dauer: 4.5h
Rauf: 550m                          Runter: 410m
Höchster Punkt: 830m         Niedrigster Punkt: 530m

Tourstatistik
Strecke: 709.7km                 Dauer: 159.5h
Rauf: 27268m                      Runter: 31358m
Höchster Punkt: 2700m       Niedrigster Punkt: 330m


Dienstag, 25. Juli 2017

38. Tag, Oberkaseralm-Naturns

Es wurde gestern noch ein schöner Abend. So gegen 17:00 Uhr hörte der Regen auf und die Wolken verzogen sich ein wenig. Mit zwei Wanderinnen und den Hüttenkindern spielte ich ein paar Runden Ligretto. Es war sehr gemütlich. 
Am heutigen Morgen startete ich ohne Gepäck um 7:45 Uhr meine Wanderung. Ich lief nochmals hoch zum Grünsee. Dort gab es noch einen Geocache und ich wollte wenigstens einen kleinen Ausblick auf die Seen haben. Es hat sich gelohnt. Bei sonnigem Wetter ist es einfach traumhaft schön dort oben! Schade habe ich den Ausblick vom Spronserjoch verpasst. 


Diesen kleinen Spaziergang ohne Gepäck genieße ich richtig! Zurück bei der Alm heißt es nun wieder den Rucksack aufsetzen. Meine Sachen sind noch nicht trocken geworden. Deshalb benütze ich mein langärmeliges Shirt und die Regenhosen zum Wandern. Auch die Schuhe sind noch nass. 
Jetzt beginnt der lange Abstieg ins Tal runter. Der Wanderweg ist mit Steinen ausgelegt. Das macht die Sache für meine Knie auch nicht gerade einfacher. Zum Teil geht es relativ steil runter. Trotz dieser Rumpelgasse kommen mir zwei Motorräder entgegen. Wohl Almwirte. Der Weg folgt dem Wildbach durch ein schönes Tal hinunter. Bald erreiche ich die Bockerhütte. Da niemand zu sehen ist, gehe ich ohne Pause weiter. Nun komme ich langsam in den Wald zurück. Weiter unten fängt dann der Strom der Tageswanderer an. Jede Menge Wanderer kommen mir entgegen. Endlich erreiche ich eine Forststrasse. Der Abstieg ist nun nicht mehr so steil und das laufen wird gemütlicher. Beim Gsathof Tirolerkreuz mache ich meine Mittagspause. Ich trinke etwas und bestelle mir eine Brettljause. 
Als ich wieder aufbrechen möchte, gibt es einen heftigen Regenguss. So warte ich noch kurz. Zum Glück ist der Spuck nach etwa 10 Minuten wieder vorbei und die Sonne kommt wieder raus. Endlich kann ich weiter gehen. Es folgt ein gemütlicher Teil. In leichtem auf und ab geht es dem Hang entlang. Der Wanderweg ist schön breit. Dies scheint ein alter Waalserweg zu sein. Früher wurde das Wasser von den Bergen zu den Obstbäumen und den Weinbergen geleitet. Dafür wurden Kanäle, sogenannte Waale, gebaut. 
Oberhalb vom Dorf Tirol und auch oberhalb von Meran geht es vorbei. Die Aussicht ist einfach immer wieder fantastisch! Einmal geht es noch steil runter zur Burg Tirol. Ein sehr schönes Bauwerk. 


Wieder flacher geht es weiter. Endlich habe ich das typische Südtirol erreicht. Hier ist das ganze Tal voller Obstbäume und an den Hängen hat es Weinberge. Mein Wanderweg führt mich mitten durch die Apfelbäume und Weinreben. Es folgen auch noch mehr Burgen. Bei einem Bauernhof steht ein Tisch mit Apfelsaft und Wein aus eigenem Anbau. Gegen ein kleines Entgelt kann man sich bedienen. Ich mache eine kurze Pause und trinke einen Becher Apfelsaft. Die Äpfel sehen auch schon recht reif aus. 
Auf meiner heutigen Wanderung finde ich recht viele Geocaches. Hier in der Gegend hat es sehr viele Dosen. 
Beim weiterlaufen komme ich nun zu einem noch erhaltenen Waal. Zwischen dem Weg und dem Berg fließt jetzt das Wasser. 


Später folgt ein Abschnitt im Wald. Das Wasser plätschert neben mir und im Wald liegen viele, zum Teil sehr große, Felsbrocken herum. Recht idyllisch ist dieser Platz. Auch hier treffe ich sehr viele Wanderer. 
Stetig geht der Wanderweg nun bergab. Bis ich den Talboden erreiche. Jetzt habe ich das Vinschgau erreicht. Der Rest von der Strecke geht auf dem Fahrradweg weiter. Alles flach aber auf Asphalt. Wow, herrscht hier ein Verkehr! Ein Rad nach dem anderen kommt vorbei. So langsam werde ich müde und deshalb nehme ich von Rabland bis nach Naturns den Bus. Das erspart mir etwa 6 Kilometer. Gegen 17:30 Uhr komme ich zum Hotel Schönblick. 

Tagesstatistik
Strecke: 20.5km                   Dauer: 4.5h
Rauf: 310m                          Runter: 1920m
Höchster Punkt: 2350m       Niedrigster Punkt: 460m

Tourstatistik
Strecke: 688km                    Dauer: 155h
Rauf: 26718m                      Runter: 30948m
Höchster Punkt: 2700m       Niedrigster Punkt: 330m


37. Tag, Pfelders-Oberkaseralm

Nun geht es wieder weiter. Laut Wetterbericht soll es den ganzen Tag lang regnen. Um 8:15 Uhr wandere ich los. Noch ist es trocken, aber es hat viel Nebel. Vorsichtshalber habe ich schon alles regendicht verstaut. Der Pfad geht zuerst etwas steiler durch den Wald aufwärts. Durch die Nebelschwaden wirkt der Wald geheimnisvoll! Irgendwie erwarte ich fast, das ein Kobold oder sonst ein Fabelwesen hinter einem Baum hervorkommt. 
Kurz mache ich eine Pause und ich suche einen alten Geocache. Bald danach komme ich zu einer bewirtschafteten Alm. Da es aber noch früh ist, laufe ich weiter. Es geht kurz auf einer Forststrasse weiter. Hinein geht es in ein einsames Seitental. Ich sehe leider nicht viel. Immer noch hat es viel Nebel. 


Die Steigung ist hier nicht mehr so stark. Gemütlich folge ich dem Bach entlang dem Pfad zum Talende. Viele Steine und Felsbrocken liegen herum. Nur zwei Senner mit Hund, ein paar Murmeltiere und Kühe treffe ich in diesem Tal. 
Anschließend steigt der Pfad wieder stärker an und ich komme hoch zu einem Übergang. Dort wollte ich eine Pause machen. Leider fängt es genau hier an zu regnen. Noch ist es  harmlos. Da ich in der Ferne aber Donner höre, laufe ich lieber weiter. Über Steinstufen geht es gemütlich hoch zum Sponserjoch. 


Dort logge ich schnell den Geocache. Schon bricht ein gewaltiges Gewitter über mir zusammen. Es blitzt und donnert. Der Regen kommt in Sturzfluten vom Himmel runter. Innerhalb von 5 Minuten sind meine Füße nass! Schnell steige ich ab. Kurz hagelt es sogar leicht. Da es so schüttet, kann ich keine Fotos mehr machen. Dabei wäre die Landschaft eigentlich wunderschön. Es hat auf diesem Hochplateau sehr viele Seen. Es sind die Spronser Seen. Beim Grünsee hat es eine winzige Hütte. Dort stelle ich mich kurz unter. Es ist noch eine Frau dort und mehr hätten auch nicht Platz gehabt. Als es aufhört zu blitzen laufe ich weiter. Inzwischen bin ich völlig durchnässt und es wird langsam kalt. Meine Finger spüre ich kaum noch. Zum Glück ist es nicht mehr weit zu meiner Unterkunft. Nochmals geht es ein Stück abwärts. Kurz nach 13:00 Uhr erreiche ich die Oberkaseralm. Leider ist es nur im Gastraum geheizt. Der Schlafsaal ist sehr kalt. Da werden meine Sachen kaum trocken werden. 

Tagesstatistik
Strecke: 10.5km                   Dauer: 2.5h
Rauf: 940m                          Runter: 430m
Höchster Punkt: 2580m       Niedrigster Punkt: 1640m

Tourstatistik
Strecke: 667.5km                 Dauer: 150.5h
Rauf: 26408m                      Runter: 29028m
Höchster Punkt: 2700m       Niedrigster Punkt: 330m


23.7.2017 Pause

Heute musste ich meinem Körper eine Pause gönnen. Relaxen stand auf dem Programm. Ein kurzer Spaziergang machte ich durchs Dorf. Hoffentlich kann ich mich von meiner Erkältung ein wenig erholen. 
Am Nachmittag regnete es kurz. 

Sonntag, 23. Juli 2017

36. Tag, Schneeberghütte-Pfelders

Da Kilometer mäßig eine längere Etappe anstand, wollte ich eigentlich früh starten. Als der Wecker los ging regnete es aber noch. So döste ich ich noch eine Weile weiter. Eine Stunde später stoppte der Regen endlich und ich stand auf. 
Nach einer kurzen Besichtigung des kleinen Museums, wanderte ich um 8:30 Uhr los. Auf einem schönen Wanderweg ging es bergab. Noch war es neblig, doch bald kam die Sonne raus. Bei einem Bach machte ich eine kleine Pause. Dort fand ich einen kleinen Stein mit kleinen Granaten darin. Das wird mein Glücksbringer. 
Bei einem weiteren Überbleibsel des Bergbaus suchte ich noch einen Geocache. 


Diese Gegend ist wirklich sehr interessant. Heute kommt zu meiner laufenden Nase noch ein leichter Husten dazu. Ich glaube eine Pause wäre nicht schlecht. Immer weiter geht es abwärts. Viele Tageswanderer begegnen mir. Irgendwann erreiche ich die Timmelsjochpassstrasse. Nun geht es steiler und rutschiger runter in eine Schlucht. Die Landschaft ist wunderschön! Mit Hilfe zweier Brücken überquere ich den Wildbach. Auf der anderen Seite geht es sehr steil etwa 100 Höhenmeter rauf zum Dorf Rabenstein. In einem Restaurant trinke ich etwas. 
Anschließend folge ich einem neuen Weitwanderweg. Es ist der E5. Dies ist ein weiterer Weg, welcher die Alpen von Nord nach Süd überquert. Zuerst geht es recht eben entlang einer Straße. Schließlich zweigt der Wanderweg von der Straße ab und folgt weiter dem Bach. Ein schöner Abschnitt folgt. 


Weitwanderer treffe ich leider keine. Bei einem schönen Teich, es hat dort Tische und Bänke, mache ich meine verspätete Mittagspause. Außerdem suche ich noch einen Geocache. 
Später sehe ich noch ein Schweizer Auto mit einem berner Nummernschild! Weiter geht es das Tal runter. Kurz führt mich der Weg durch ein Wildgehege. Hier hat es Steinböcke. Ein wenig später gegen 14:30 Uhr erreiche ich das Dorf Moos. Von hier wären es noch etwa 3 Stunden und über 800 Höhenmeter rauf nach Pfelders gegangen. Da ich gesundheitlich angeschlagen bin, beschließe ich, den Bus zu nehmen. Ich habe Glück. Keine 5 Minuten, nachdem ich die Haltestelle erreichte, kam der nächste Bus. Steil und Kurvenreich geht es hoch. Bin ich froh, dass ich hier nicht zu Fuß unterwegs bin! Das Tal ist aber wunderschön! So komme ich bald in Pfelders an. Im Hotel Alpenblick bekomme ich ein schönes Zimmer für zwei Nächte. Morgen lege ich eine Pause ein. 
Heute hat es erst in der Nacht geregnet. 

Tagesstatistik
Strecke: 13.5km                   Dauer: 2.5h
Rauf: 80m                            Runter: 1430m
Höchster Punkt: 2360m       Niedrigster Punkt: 990m

Tourstatistik
Strecke: 657km                    Dauer: 148h
Rauf: 25468m                      Runter: 28598m
Höchster Punkt: 2700m       Niedrigster Punkt: 330m


Freitag, 21. Juli 2017

35. Tag, Maiern-Schneeberghütte

Am Morgen hat es noch Nebel. Mit dem Bus geht es bis zum Bergbaumuseum. Dort starte ich um 8:45 Uhr meine Wanderung. Inzwischen hat sich der Nebel aufgelöst und die Sonne scheint. 
Heute wandere ich auf den Spuren des Bergbaus. In diesem Gebiet wurde über 800 Jahre lang Erz, Silber und anderes abgebaut. Erst 1986 wurde die Anlage entgültig stillgelegt. Seither wurde ein Museum daraus gemacht. Das gewonnene Material wurde über ein raffiniertes System 27 km weit nach Sterzing gebracht. Überall sieht man noch Spuren davon. 
Mein Weg führt mich auf einer Schotterstraße durch den Wald aufwärts. Die ersten Kilometer kann ich so noch im Schatten laufen. 


Auch heute brauche ich viele Pausen. Kurz vor dem Mittag erreiche ich eine Alm. Dort trinke und esse ich etwas. 
Anschließend geht es auf dem Wanderweg weiter. Der Anstieg ist nun etwas steiler. In der Ferne höre ich donnern und der Himmel verdunkelt sich immer mehr. Als die ersten Tropfen zu spüren sind, mache ich alles regendicht. Bald prasselt der Regen auf mich nieder. Der Spuck dauert aber nicht lange. 15 Minuten später ist es vorbei und die Sonne kommt langsam wieder raus. 
Unterwegs sehe ich heute viele Murmeltiere. Endlich erreiche ich die Schneebergscharte. Die Aussicht ist toll! 




Nun folgt noch eine kurzer aber heftiger Abstieg zur Schneeberghütte. Die Hütte erreiche ich um 14:30 Uhr. Eigentlich ist es keine Hütte, sondern ein großes Haus. Hier lebten früher die Bergbauleute. Es hat Strom, duschen und ich kann sogar meine Wäsche waschen lassen. Sie haben ein paar Zimmer, doch die waren schon ausgebucht. Das Massenlager ist aber auch nicht so schlimm. Ich habe ein Bett erwischt, welches alleine steht. Es hat auch eine Steckdose. Für eine Hütte ist es recht komfortabel. 
Um 17:00 Uhr geht das nächste heftige Gewitter los. Es regnet sehr stark. 

Tagesstatistik
Strecke: 11.5km                   Dauer: 2.5h
Rauf: 1240m                        Runter: 290m
Höchster Punkt: 2670m       Niedrigster Punkt: 1410m

Tourstatistik
Strecke: 643.5km                 Dauer: 145.5h
Rauf: 25388m                      Runter: 27168m
Höchster Punkt: 2700m       Niedrigster Punkt: 330m


Donnerstag, 20. Juli 2017

34. Tag, Innerpflersch-Maiern

Nach einem guten Frühstück wanderte ich um 8:15 Uhr los. Es scheint die Sonne. Gleich beginnt der lange Aufstieg. Die Steigung ist nicht zu stark. Es geht auf einer Schotterstraße im Zickzack durch den Wald hoch. Trotzdem habe ich Mühe und brauche viele Pausen. Scheinbar bin ich durch die Erkältung nicht so Fit wie gewünscht. Um kurz nach neun Uhr erreiche ich eine Alm. Leider kann man erst ab 10:00 Uhr etwas konsumieren. 


So wandere ich halt weiter. Kurz oberhalb der Alm überholt mich ein Pärchen. Sie scheinen Tageswanderer zu sein. 
Weiter geht es auf dem Wanderweg. Den Wald lasse ich hinter mir. Es folgt ein schöner Abschnitt durch Almwiesen. Die Kühe lassen sich nicht stören. 


Im Zickzack überwinde ich eine Steilstufe. An einem Bach mache ich eine weitere Pause. Durchs Geröll geht der letzte Aufstieg zum Sattel weiter. Der Weg ist sehr gut und recht breit. Auf dem Sattel mache ich meine Mittagspause. Es windet hier, doch ich finde einen geschützten Platz. 
Schon beim Aufstieg gab es einzelne Wolken, welche die Sonne immer wieder verdeckten. So war es nicht zu heiß. Nun verdunkelt sich der Himmel immer mehr. Die Sonne scheint gar nicht mehr. Deshalb beginne ich den Abstieg. In Kurven geht es einen Wiesenhang runter. Bald erreiche ich eine Schotterstraße. Der Wanderweg würde die Straße immer wieder abkürzen. Da diese Abkürzungen aber recht steil sind, bleibe ich lieber auf der Straße. Es sind zwar so mehr Kilometer zu laufen, doch für meine Knie ist es besser. 
Schon bald fallen die ersten Regentropfen. Noch werde ich aber nicht nass. Irgendwann erreiche ich wieder den Wald. Es folgt ein kurzer Regenguss. 
Gegen 15:30 Uhr komme ich zur Bushaltestelle in Maiern. Endlich ist diese Etappe geschafft! Beim warten auf den Bus, fängt der Regen wieder an. Es blitzt auch und der Regen wird immer stärker. Um 15:50 Uhr kommt endlich der Bus. In Maiern habe ich leider kein Zimmer mehr bekommen. Deshalb fahre ich mit dem Bus nun nach Mareit. Es sind etwa 20 Minuten fahrt. Unterwegs schüttet es kurz aus vollen Kübeln! Man sieht kaum noch die Straße. Als ich aussteige, regnet es zum Glück nicht mehr so stark. Bis zur Pension Sonnseit sind es noch 10 Minuten zu Fuß zum laufen. Das Zimmer ist sehr schön. 

Tagesstatistik
Strecke: 17.4km                   Dauer: 4h
Rauf: 1290m                        Runter: 1140m
Höchster Punkt: 2510m       Niedrigster Punkt: 1220m

Tourstatistik
Strecke: 632km                    Dauer: 143h
Rauf: 24148m                      Runter: 26878m
Höchster Punkt: 2700m       Niedrigster Punkt: 330m


Mittwoch, 19. Juli 2017

33. Tag, österreichische Tribunaulhütte-Innerpflersch

Gegen 8:00 Uhr wanderte ich los. Es war wieder schönes Wetter. Nach kurzem hole ich die Fahrradfahrer wieder ein. Sie müssen das Fahrrad hier auch schieben oder sogar tragen. 


Zusammen liefen wir weiter. Zuerst führte der Wanderweg durch ein Geröllfeld. Stetig geht es bergauf. Anschließend ging es im Zickzack durch eine Wiese steiler rauf. Irgendwann erreichten wir die Scharte. Wir machten eine Pause. Die Aussicht ist spitze! 


Viele Gipfel sehe ich.


Die Radler düsen nun talwärts und ich mache mich auch an den Abstieg. Bald erreiche ich die italienische Tribulaunhütte. Sie steht an einem kleinen See. Dort treffe ich die Radfahrer wieder. Wir trinken etwas zusammen.  
Weiter geht der Abstieg. In vielen kehren führt der Wanderweg steil abwärts. Entlang des Weges hat es wieder viele bunte Blumen. Hier kommen mir sehr viele Tageswanderer entgegen. Langsam ziehen immer dunklere Wolken am Himmel auf. Ich komme vorbei an kleinen Bächen und kleineren und größeren Wasserfällen. Zurück ging es in den Wald hinein. Endlich erreiche ich den Talboden. Bei einer Bank möchte ich meine Mittagspause machen. Kurz darauf fängt es an zu regnen. Schnell packe ich alles wieder ein und ich rüste auf Regen um. Weiter geht mein Weg das Tal runter. Bald erreiche ich eine Straße. Nach etwa 20 Minuten hört der Regen wieder auf und die Sonne ist zurück. Die Wolken verziehen sich fast vollständig. Der Straße folge ich , bis ich Innerpflersch erreiche. Um 14:00 Uhr komme ich beim Hotel Argentum an. 

Tagesstatistik
Strecke: 12.7km                   Dauer: 3h
Rauf: 530m                          Runter: 1350m
Höchster Punkt: 2600m       Niedrigster Punkt: 1220m

Tourstatistik
Strecke: 614.6km                 Dauer: 139h
Rauf: 22858m                      Runter: 25738m
Höchster Punkt: 2700m       Niedrigster Punkt: 330m


32. Tag, Obernberg-Österreichische Tribunalhütte

Start war heute um 8:30 Uhr. Die Etappe ist kurz aber heftig. Nicht viele Kilometer, dafür um so mehr Höhenmeter stehen mir bevor. Es ist wieder sonnig und warm. Nur an den Bergspitzen entlang hat es ein paar Wolken. Landschaftlich komme ich heute voll auf meine Kosten. Hohe, felsige Gipfel umgeben mich. Es sind die aus dolomitgestein bestehenden Tribulaune. Hier, und nicht etwa in den Dolomiten, wurde das Dolomitgestein entdeckt. 
Zunächst lief ich zurück zum Gasthaus Waldesruh. Dort bog ich rechts ab und ich wanderte in ein kurzes Seitental hinein. Hier stieg der Wanderweg schon leicht an. Noch war der Aufstieg aber recht gemütlich. 


Kurz vor dem Ende des Tales kam ich zu einer Wegkreuzung. Dort war ein Geocache versteckt. Ich legte eine kurze Pause ein. Nachdem ich den Geocache wieder versteckt hatte, wollte ich zurück zum Rucksack laufen. Dabei übersah ich im hohen Gras einen Ast am Boden. Mit dem rechten Fuß blieb ich daran hängen und stürzte zu Boden. Mit dem linken Oberschenkel knallte ich auf einen Stein runter. Aua, hat das weh getan! Im ersten Moment dachte ich schon, dass wars mit meiner Wanderung. Doch nach einer Weile verging der Schmerz wieder. Es wird sicher ein großer blauer Fleck zurück bleiben und bei Berührung tut es weh, doch beim laufen spüre ich nichts. Nochmals Glück im Unglück gehabt. Meine linke Seite scheint anfällig zu sein. Immer lande ich bei einem Sturz auf der linken Seite. Keine Ahnung warum. 
Jetzt fing der eigentliche Anstieg erst an. Steil im Zickzack ging es den Berg hoch. Die Neigung des Hanges war hier noch nicht zu stark. Durchs Gebüsch wanderte ich nach oben. 


Der Schweiß floss in Strömen. Viele kleine Pausen brauchte ich, denn meine Nase ist noch nicht besser. Stetig kam ich höher hinauf. Bei einem kleinen Bach konnte ich mich eine wenig erfrischen. Zur Mittagszeit erreichte ich eine Hochebene. Hier machte ich meine Mittagspause. 

Da unten war ich heute morgen noch. 
Ein Pärchen kam mir hier entgegen. Die einzigen Wanderer, welche ich heute treffe. Gespannt fragte ich sie über den Wegverlauf aus. Es soll ein nicht gerade leichter Übergang sein. Auch sie sagten mir, dass man Schwindelfrei sein sollte. Jetzt hatte ich natürlich noch mehr Sorgen, ob ich dem gewachsen war. Schlimmstenfalls würde ich halt wieder absteigen. 
Gestärkt ging der Aufstieg weiter. Immer felsiger wurde das Gelände. Es kamen ein paar ausgesetzte Stellen. Doch der Weg war gut und ich konzentrierte mich ganz auf den Weg. So muss ich nicht runterschauen. Dann kam eine Mulde, wo ich durch ein kleines Altschneefeld laufen muss. 


Bald darauf komme ich zum Übergang. Etwa 20 Meter geht es hier am Grat entlang. Auf beiden Seiten geht es runter. Da der Weg hier breit ist, überwinde ich meine Angst und ich laufe Vorsicht weiter. Die ersten paar Meter runter waren noch recht ausgesetzt, auch hier komme ich mit Vorsicht durch. Ein Stein viel mir nun vom Herzen, dass die schwierigen Stellen durch waren! Es war aber nicht so schlimm, wie ich erst befürchtet hatte. 
Im Zickzack geht es runter zu einem Bach. Nicht weit davon entfernt steht die österreichische Tribulaunhütte. Kurz vor der Hütte suche ich noch einen Geocache. Gegen 14:00 Uhr komme ich bei der Hütte an. Im Massenlager bekomme ich eine Matratze zugeordnet. Da ich die erste bin, kann ich den Schlafplatz noch aussuchen. Die Hütte wird von den Eltern vom Skifahrer Manfred Pranger bewirtschaftet. Es sind sehr nette Leute. Vier Generationen helfen hier tatkräftig mit. 
Langsam ziehen immer dunklere Wolken am Himmel auf. Etwa um 16:00 Uhr erreicht uns das Gewitter mit starkem Regen und einem Hagelschauer. Das Gewitter geht weiter bis in die Nacht hinein. Im Massenlager sind nur noch drei Fahrradfahrer untergebracht. Sie machen die Alpenüberquerung von Nord nach Süd. 

Tagesstatistik
Strecke: 9.6km                     Dauer: 2h
Rauf: 1170m                        Runter: 1010m
Höchster Punkt: 2550m       Niedrigster Punkt: 1370m

Tourstatistik
Strecke: 601.9km                 Dauer: 136h
Rauf: 22728m                      Runter: 24388m
Höchster Punkt: 2700m       Niedrigster Punkt: 330m


Montag, 17. Juli 2017

31. Tag, Sattelbergalm-Obernberg

Heute war Kaiserhaftes Wetter! Sonne pur und keine Wolken. Erst gegen den Abend kamen ein paar Wolken zum Vorschein. 
Gegen 8:30 Uhr wanderte ich los. Vom Schneetreiben bei der Europahütte habe ich mir eine dicke Erkältung eingefangen! Heute lief meine Nase fast ohne Unterbrechung. Dadurch viel mir das hochlaufen noch schwerer als sonst schon. Aber irgendwie ging es. 
Zuerst stieg ich durch den Wald und dann oberhalb der Waldgrenze hoch zum Sattelberg. Dort oben steht ein schönes Kreuz. Die Aussicht ist grandios! Man sieht den Olperer und viele andere Berge und einige Täler. 

Olperer
Nun gab es zwei Varianten weiter zu wandern. Entweder über die Hügelspitzen, mehr und steilere Höhenmeter, oder ich folge einer alten Militärstrasse. Die erste Variante wäre von den Aussichten her sicher die schönere gewesen. Doch ich wählte die Schotterstraße. So machte ich zwar mehr Kilometer, dafür ging sie im leichtem auf und ab gemütlich dahin. So konnte ich mich aufs tolle Panorama und auf die vielen bunten Blumen konzentrieren. Da hier die Grenze durchgeht, hat es sehr viele alte Bunker entlang der Straße. Sie wurden zu Mussolinis Zeit gebaut. Zwei habe ich näher besichtigt. 
Da hier eine Variante der Alpenüberquerung per Bike durchkommt, traf ich viele Biker. Das Panorama änderte sich immer wieder. Irgendwann kamen der Hochfeiler und der Hochferner hinter anderen Bergen hervor. 


In der Ferne sah ich auch Sterzing und Ein paar Gipfel der Dolomiten. Meine Mittagspause machte ich bei einer kleinen Alm. Es war niemand dort, doch im Brunnen waren Getränke kaltgestellt und daneben war eine Kasse.


Ich steckte ein paar Münzen rein und nahm mir ein Apfelsaft. 

Wieso da wohl Graz steht? Komischer Zufall!
So erfrischt lässt es sich wieder viel besser wandern. Weiter ging es auf der Straße bis zum Sandjöchl. Ab hier folgte ich einem Wanderweg runter ins Tal und zwar auf österreichischer Seite. Halb unten kam ich wieder in eine Schotterstraße rein. Die Bauern waren hier überall am Heuen. Es ging jetzt zurück in den Wald. Bald erreichte ich den Obernberger See. Er liegt mitten im Wald und das Wasser war heute richtig Türkis. Ein sehr schöner Platz. Viele Tagesgäste waren hier. Die Kinder waren am Baden. 
Bei der Kapelle machte ich eine Pause. Natürlich besuchte ich auch noch den Geocache. Später finde ich noch einen zweiten Cache. Nochmals geht es s ein Stück abwärts zum Gasthaus Waldesruh. Leider haben sie kein Zimmer mehr frei. Deshalb muss ich noch die ungefähr zwei Kilometer nach Obernberg weiter laufen. Wenigstens hat es nun kaum noch Gefälle. Es sind nur etwa 50 Höhenmeter runter. Im Almis Alpengasthof finde ich noch ein Zimmer. Dort treffe ich gegen 17:30 Uhr ein. 
Heute sah ich drei Murmeltiere und eine Schlange. Leider konnte ich von der Schlange kein Foto machen. Sie war einfach zu schnell für mich. 

Tagesstatistik
Strecke: 21.8km                   Dauer: 4.5h
Rauf: 760m                          Runter: 1010m
Höchster Punkt: 2210m       Niedrigster Punkt: 1380m

Tourstatistik
Strecke: 592.3km                 Dauer: 134h
Rauf: 21558m                      Runter: 23378m
Höchster Punkt: 2700m       Niedrigster Punkt: 330m


Sonntag, 16. Juli 2017

30. Tag, Europahütte-Sattelbergalm

Letzte Nacht hat es heftig gestürmt! Um 7:30 Uhr war ich bereit für die nächste Etappe. Zusammen mit Volker und seinem Neffen suchten wir noch den Geocache neben der Hütte. Es war kein Vergnügen. Es war -1 Grad kalt und der Wind pfeift immer noch ordentlich. Doch schließlich fand Volker die kleine Dose. Nun hieß es Abschied nehmen, denn Volker wandert eine andere Route als ich weiter. 
Durch ein großes Steinfeld ging es nun für mich sehr lange abwärts. 


Zwischendurch hat es auch kleine Wiesen mit Kühen. Am Morgen ist der Himmel noch bedeckt. 


Gegen Mittag kommt dann die Sonne raus und es wird ein herrlicher Nachmittag. Die Berge um mich herum sind atemberaubend schön! Steil geht es runter in den Wald und zum Talboden. Auf einer Schotterstraße laufe ich vorbei an zwei Almen. Die Bauern haben das Gras gemäht. Es duftet sehr gut! 
Kurz vor dem Mittag komme ich beim Brennerpass an. Dort gehe ich ins Outletcenter. So kann ich endlich einmal wieder ins Internet. Im Restaurant esse ich eine Kleinigkeit. Dabei kann ich auch mein Handy aufladen. 
Nach etwa zwei Stunden wandere ich wieder weiter. Der Pfad geht nun sehr steil den Hügel hoch. Wenigstens ist er im Wald und ich kann im Schatten laufen. Es kostet mich einiges an Schweißtropfen hier hoch zu kommen. Obwohl es im Zickzack rauf geht, ist der Weg sehr steil. Das letzte Stück geht noch über eine Metalltreppe hoch. Erschöpft erreiche ich eine Hochebene. Endlich geht es flach weiter. Bald komme ich in eine Forststrasse rein und der folge ich bis zur Sattelbergalm. Die Alm erreiche gegen 15:30 Uhr. Dort kriege ich ein Dreibettzimmer für mich alleine. Eine tolle Unterkunft ist das hier. Schöne einfache Zimmer mit Strom. Es hat Internet und eine Dusche. Das Essen schmeckt super und das Personal ist sehr freundlich! Dazu kommt noch das tolle Panorama! 


Nach der Dusche genieße ich die Sonne auf der Terrasse. Es hätte sogar eine Sauna und einen Whirlpool. 

Tagesstatistik
Strecke: 12km                      Dauer: 3h
Rauf: 390m                          Runter: 1400m
Höchster Punkt: 2700m       Niedrigster Punkt: 1360m

Tourstatistik
Strecke: 570.5km                 Dauer: 129.5h
Rauf: 20898m                      Runter: 22368m
Höchster Punkt: 2700m       Niedrigster Punkt: 330m


29. Tag, Stein-Europahütte

Da heute eine kürzere Etappe auf dem Plan stand, schlief ich mal länger. Erst nach 8:00 Uhr ging ich zum Frühstück runter. Das Wetter war heute richtig mies. Es war eiskalt, dazu wehte immer wieder der Wind. Mehrmals gingen Schneeschauer auf mich nieder! Es ist ar so richtig ungemütlich draußen. 
Um 9:00 Uhr wanderte ich los. Ein Wanderweg führte mich durch den Wald aufsteigend zur 4. Kehre der Schotterstraße. Dort bog mein Wanderweg wieder ab und nun ging es recht steil ansteigendend aufwärts weiter. Die Schuhe waren schnell durchnässt. Der Weg war schmal und ich streife immer wieder das Gras oder Büsche. Vorbei geht es an vielen kleinen Bächen. Irgendwann erreiche ich eine verfallene Alm. Dort mache ich eine kurze Pause. Die Pausen sind heute wegen des Wetters immer recht kurz. Da alles nass ist, kann ich mich auch nirgendwo hinsetzen. Nur kurz, etwa 5 Minuten lang, scheint mal die Sonne. Im Tal unten scheint sie viel mehr. Leider ist das tolle Panorama heute fast nicht zu sehen. Die Berge verstecken sich in den Wolken. 
Weiter geht der Aufstieg. Als ich zu einer Abzweigung komme, hier kommt der Weg vom Pfitscherjoch dazu, verwandelt sich der Weg in eine Autobahn. Schön breit und sehr gut ausgebaut ist der weitere Weg nun.


Ganz kurz sehe ich eine Gams. Leider ist sie zu schnell für ein Foto. Der weg geht nun längere Zeit in leichtem hoch und runter weiter. Das Gelände ist sehr steinig. Oft läuft man über Steinplatten. Nur wenig Gras und Blumen hat es hier oben. Die Etappe zieht sich sehr in die Länge. Aber das ist vermutlich nur ein Gefühl. Wäre das Wetter besser, würde ich diese Wanderung sehr genießen. Denn die Landschaft ist einfach toll und das Panorama wäre auch super! Leider friere ich heute und stapfe durch den Schnee weiter. Inzwischen bleibt ein schäumchen Schnee liegen. 


Das letzte Stück geht nochmals steiler hoch zu einem Übergang. Knapp dahinter kommt die Europahütte aus dem Nebel hervor. Zuerst sah ich sie gar nicht und wollte noch in die falsche Richtung laufen. Kurz nach 13:30 Uhr erreiche ich frierend und durchnässt endlich die Hütte. Ich war noch nie so froh, eine Hütte zu sehen!
Schnell ziehe ich mir trockene Kleider an und nach einer wärmenden Suppe taue ich langsam wieder auf. 
Die Europahütte ist sehr speziell. Die Grenze geht nämlich mitten durch die Hütte. Deshalb wird sie von zwei Sektionen betrieben. Man kam also in Italien schlafen und geht dann nach Österreich essen. 
Am Abend hatten wir dann noch einen Event. Volker und sein Neffe haben ihn Organisiert. Volker startet heute seine Tour zur zweiten Phase. Das Event war sehr spannend. Wir tauschten viele Informationen aus. Es war schön euch getroffen zu haben. Dir Volker wünsche ich viel Glück bei Phase zwei.

Tagesstatistik
Strecke: 9.3km                     Dauer: 2.5h
Rauf: 1120m                        Runter: 40m
Höchster Punkt: 2700m       Niedrigster Punkt: 1550m

Tourstatistik
Strecke: 558.5km                 Dauer: 126.5h
Rauf: 20508m                      Runter: 20968m
Höchster Punkt: 2700m       Niedrigster Punkt: 330m


28. Tag, Pfunders-Stein

Heute machte ich einen fruhen Start. Die Etappe wird als lang und anstrengend angegeben. Zudem soll es nachmittags schlechtes Wetter geben. So wanderte ich bei kühlen Temperaturen um 6:00 Uhr los. Das Frühstück wurde mir bereitgestellt. 
Es war neblig aber trocken. Der Straße folgte ich aufwärts bis Dun. Von dort ging es auf einer Schotterstraße weiter links in ein Seitental hinein. Mächtige Berge umgeben mich. Auch wenn sie sich ein wenig im Nebel verstecken. Zuerst geht die Straße noch durch den Wald, doch schon bald bin ich über der Waldgrenze und ich erreiche Almwiesen. Heute scheint Murmeltiertag zu sein. Bei dieser Tour sah ich bisher kein einziges. Nun sehe ich heute gleich zwanzig von Ihnen! Überall pfeift es. 


Vorbei geht es an einer ersten Alm. Hier scheint niemand zu sein. Steiler geht es hoch zu einer zweiten Alm. Hier trinke ich etwas und ich schwatze ein wenig mit dem Senner. Die Aussicht ist toll!


Obwohl es ein langer Aufstieg ist, kann ich das Wandern heute genießen. Es gibt ja auch immer wieder etwas Neues zu entdecken. Das lenkt mich von den Strapazen ab. Eine Zeitlang sah es aus, als ob es ein schöner Tag wird. Der Nebel löste sich langsam auf und blauer Himmel kam zum Vorschein. Die Berge waren sogar im Sonnenschein zu sehen. Leider war das nur von kurzer Dauer. Bald war der Himmel völlig bedeckt. Ein leichter Wind kam auf und es wurde richtig kalt. So machte ich nur kurze Pausen, sonst wäre ich richtig ausgekühlt. Da ich hochlief, schwitzte ich nämlich trotzdem. 
Hinter der Alm ging es nun auf einem Wanderweg weiter. Durch Wiesen ging es stetig hoch zu einem See. Hier machte ich meine kurze Mittagspause. Es fing nun leicht zu regnen an. So machte ich alles regendicht und ich zog meine Regenjacke und Regenhosen an. Allerdings mehr als Windschutz, denn gegen den Regen. Ich wurde nicht mal richtig nass. Es rieselte mehr. Dieser Regen jeden Nachmittag oder Abend geht mir langsam auf den Wecker! Kann es nicht mal wieder einfach einen ganzen Tag lang schön sein? 
Nach dem See folgte ein steiniger Aufstieg zur Gliederscharte. Hier liegen auch noch einige Schneefelder. Der Wanderweg ist aber Schneefrei. Kurz vor der Scharte kommen mir die ersten Weitwanderer entgegen. Es werden noch ein paar folgen. Am Mittag habe ich die Gliederscharte endlich erreicht! Ein kleines bisschen bin ich stolz, wie leicht mir der Aufstieg fiel. Leider hüllt sich der Hochfeiler mit seinen Gletschern in den Nebel ein. Von hier hätte man eine schöne Sicht auf diesen Zillertaler Gipfel. Der Wind bläst gewaltig auf der Scharte und es ist eisig kalt. Deshalb beginne ich recht schnell den Abstieg. Über ein Geröllfeld geht es im Zickzack runter. Weiter unten lässt der Wind ein wenig nach und ich mache eine Pause. Langsam verschwindet der Nebel beim Hochfeiler und ich warte geduldig bis er fast ganz zu sehen ist. Wunderschön, die Berge und die Gletscher! 

 
Wie klein wir doch sind auf dieser Erde. 
Stetig geht es nun runter ins Tal. Durch bunte Blumenwiesen folge ich dem Weg runter zum Bach. Auf der anderen Bachseite geht es zurück in den Wald. Bald stoße ich auf die Schotterstraße, welche vom Pfitscherjoch runterkommt. Ihr folge ich runter bis nach Stein. Es ist ein winziges Dorf. Nur 3-4 Gebäude. Es hat einen Gasthof. Dort habe ich ein Zimmer reserviert. Gegen 15:30 Uhr erreiche ich viel früher als geplant den Gasthof. So hat mein Körper wenigstens Zeit sich zu erholen. 
Kai, ich habe deine Grüße an Sonja weiter geleitet. Ich soll dich ganz herzlich zurück Grüßen!

Tagesstatistik
Strecke: 19.5km                   Dauer: 4.5h
Rauf: 1470m                        Runter: 1180m
Höchster Punkt: 2640m       Niedrigster Punkt: 1150m

Tourstatistik
Strecke: 549.2km                 Dauer: 124h
Rauf: 19388m                      Runter: 20928m
Höchster Punkt: 2640m       Niedrigster Punkt: 330m



27. Tag, Kiens-Pfunders

Heute ging es nun weiter Richtung Monaco. Mit den neuen Innensohlen in den Wanderschuhen lief ich um 8:30 Uhr los. Die Innensohlen habe ich in Bruneck besorgt. In einem Sportgeschäft wurde ich recht gut beraten. 
Auf dem Radweg ging es weiter das Pustertal entlang. Es ging durch Wiesen und Felder. Nur die berühmten Obstbäume vermisse ich. Der Talboden ist wahrscheinlich zu eng und die Meereshöhe ein wenig zu hoch, für größere Plantagen. 


Kurz vor Niedervintl kamen mir die ersten Weitwanderer entgegen. Sie sind auf dem Weitwanderweg München-Venedig unterwegs. Mit zwei von ihnen kam ich ins Gespräch. Sonst scheinen die Europäer nicht so gesprächig zu sein. In Amerika kam man sofort ins Gespräch und tauschte Erfahrungen aus. Hier muss man schon froh sein, wenn gegrüßt wird. 
In Niedervintl trank ich ein Spezi in einem Café. Anschließend verlasse ich das Pustertal und ich biege ab nach Norden ins Weitental. Eine gemütliche Steigung beginnt jetzt. Auf Schotterstraßen folge ich dem Bach ins Tal hinein. Mal geht es durch den Wald, dann wieder durch malerische Wiesen. Die Landschaft ist einfach wunderschön! Ich genieße die Wanderung richtig. Dadurch dass ich beim hochlaufen langsam unterwegs bin, fallen mir auch die kleinen Dinge am Wegrand auf. Seien das bunte Schmetterlinge, Insekten, Schnecken oder schöne Blumen. Auch Speedy Gonzales traf ich heute. Eine Maus sauste förmlich vor mir über die Straße. 
Nach meiner Mittagspause folgte ein Abschnitt, welcher entlang der Straße führte. Die Sonne schien heute. Es hatte aber auch Wolken am Himmel. So ging es noch von der Hitze her. Der Regen am Nachmittag blieb heute auch mal aus. Das letzte Stück nach Pfunders ging es wieder auf einer Schotterstraße weiter. In Pfunders erklomm ich noch den Hügel zur Kirche rauf. Dort lag der einzige Geocache von heute versteckt. Nach kurzer Suche fand ich ihn. Runter ging es nun zum Hotel Brugger. Dieses erreichte ich um 15:30 Uhr.


Lag es nun an der Pause oder sind es die neuen Innensohlen, meine Füsse haben heute nicht geschmerzt. 

Tagesstatistik
Strecke: 21.5km                   Dauer: 4.5h
Rauf: 460m                          Runter: 110m
Höchster Punkt: 1150m        Niedrigster Punkt: 730m

Tourstatistik
Strecke: 529.7km                 Dauer: 119.5h
Rauf: 17918m                      Runter: 19748m
Höchster Punkt: 2320m       Niedrigster Punkt: 330m


Mittwoch, 12. Juli 2017

12.7.2017 Pause

Heute war Erholung angesagt. Nach dem Wäsche waschen ging ich ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Per Post schicke ich den ersten Reiseführer nach Hause und beim Bankomat hole ich noch Bargeld. Anschließend erledige ich verschiedene Sachen im Internet. Unter anderem reserviere ich die nächsten drei Unterkünfte und ich lade die Geocaches für die nächsten Tage runter. 
Danach faulenze ich ein wenig. 

26. Tag, Welsberg-Kiens

Die heutige Etappe musste ich kürzen. Meine Füße und Knie wollten nicht nochmals 30 Kilometer wandern. Deshalb lief ich zum Bahnhof und nahm den Zug nach Percha/Kronplatz. Vom Hotel hatte ich eine Karte bekommen, mit der ich 7 Tage lang in Südtirol die Züge und Busse gratis benützen kann. So konnte ich die wenigstens ein wenig nutzen. 
So gegen 9:30 Uhr startete ich meinen Spaziergang. Es ging auf dem Fahrradweg durch den Wald und entlang eines Baches. Zwei Tunnels passierte ich unterwegs auch noch. Der Weg hat mir sehr gut gefallen. Einmal ging es kurz runter, sonst waren kaum Gefälle drin. Die letzte Stage der ersten Phase besuchte ich auch noch. 
Schon bald erreichte ich Bruneck. Dort sah ich mir die Altstadt ein wenig an. Bei der Mittagspause rechnete ich nun die Infos vom Multi zusammen. Ich hoffe meine Koordinaten für die Zwischendose stimmen. 
War das Wetter am Morgen noch gut, regnete es am späteren Nachmittag wieder einmal. Von Bruneck nahm ich den Zug nach Ehrenburg. Die letzten fast 2 Kilometer zu meiner Unterkunft, Hotel Elisabeth, in Kiens ging es wieder zu Fuß. 
Das Hotel erreichte ich so gegen 15:00 Uhr. Mein Zimmer hat sogar eine Badewanne! Seit genau einem Monat kann ich wieder einmal baden! Das koste ich auch genüsslich aus. Der Internetempfang ist auch super. Hier bleibe ich zwei Nächte. Morgen mache ich eine Pause. 

Tagesstatistik
Strecke: 9km                        Dauer: 2h
Rauf: 40m                            Runter: 150m
Höchster Punkt: 910m         Niedrigster Punkt: 890m

Tourstatistik
Strecke: 508.2km                 Dauer: 115h
Rauf: 17458m                      Runter: 19638m
Höchster Punkt: 2320m       Niedrigster Punkt: 330m


Dienstag, 11. Juli 2017

25. Tag, Sillian-Welsberg

Gestern Abend hat es noch ein heftiges Gewitter gegeben. Auch in der Nacht regnete es weiter. Heute morgen war es teilweise bewölkt, doch die Sonne schien. Zu heiß wurde es aber zum Glück nicht. Ich bin ja auch immer noch auf über 1000 Meter über Meer. Das Pustertal gefällt mir sehr gut. 
Nach einem guten Frühstück startete ich um 8:30 Uhr meine Wanderung. Da es heute auf dem asphaltierten Fahrradweg durchs Tal ging, habe ich meine Crocs angezogen. 
Höhenunterschiede gab es heute fast keine, dafür sehr viele Kilometer. Der Weg ging durch Wiesen und lange entlang der Drau. Vorbei ging es an vielen kleinen und größeren Dörfern. Innichen durchquerte ich und Toblach wurde gestreift. Heute sah ich drei Autos aus der Schweiz. Eines von Luzern, eines von Zug und ein Swiss Skibus von Bern. Da kam gleich ein wenig Heimweh auf. Doch das war schnell vorüber. 
Auf dem Radweg war sehr viel los. Es ist eine beliebte Strecke. Die Temperatur war heute angenehm, es hat auch immer wieder Schatten. Auch Bänke hat es hier. 


Ich habe heute Österreich verlassen und bin nach Italien reingelaufen. Nun werde ich im Südtirol weiter wandern. 


Einen Geocache und eine Stage fand ich heute auch noch. Am Nachmittag verdunkelte sich der Himmel dann langsam. 
Plötzlich hielt ein von hinten kommendes Fahrrad neben mir. Es war der Frank! Er ist mit dem Fahrrad unterwegs und versucht auch den ersten Teil des Multis zu finden. Jetzt hat er mich also eingeholt. Wir machen eine Pause zusammen. Dabei werden Erfahrungen ausgetauscht. Und wir vergleichen unsere Zahlen von den Stages. Irgendwann müssen wir leider wieder weiter. So verabschieden wir uns voneinander. Es war ein interessantes Treffen. Danke Frank für den Plausch mit dir. 
Als ich dann weiterlief, regnete es immer wieder leicht und kurz. Mit schmerzenden Füßen erreichte ich um 17:30 Uhr das Hotel Christof in Welsberg. Es ist ein schönes Hotel. 

Tagesstatistik
Strecke: 29.3km                   Dauer: 6h
Rauf: 220m                          Runter: 210m
Höchster Punkt: 1220m       Niedrigster Punkt: 1060m

Tourstatistik
Strecke: 499.2km                 Dauer: 113h
Rauf: 17418m                      Runter: 19488m
Höchster Punkt: 2320m       Niedrigster Punkt: 330m



 

Sonntag, 9. Juli 2017

24. Tag, Obertilliach-Sillian

Heute konnte ich mal ein wenig länger schlafen. Die Seilbahn fährt erst ab 9:00 Uhr. Gemütlich frühstückte ich. Es gab ein sehr reichhaltiges Buffet. Der einzige negative Punkt an dieser Unterkunft ist das Internet. Es geht gar nicht oder sehr langsam. 
Um kurz nach neun Uhr bin ich dann bei der Seilbahn. Sie ist etwa 100 Meter vom Hotel entfernt. Gemütlich lasse ich mich nach oben bringen. Das Wetter ist wieder traumhaft schön! Nur ein paar wenige Wolken sind zu sehen. 
Etwa um 9:30 Uhr wandere ich los. Von der Connyalm geht es durch Wiesen rauf zum Golzentip. Das Wandern ist heute ein richtiger Genuss! So könnte es von mir aus weiter gehen. Schöne Aussichten, einfache Wege durch die Wiesen und keine große Steigungen. 
Die Aussicht auf dem Gipfel ist super! Sogar den Großglockner sieht man in der Ferne. 


Nach einer Pause such ich noch die Info für die Stage. Auch einen Geocache fand ich heute. 

Dieser Gipfel ist mein höchster Punkt bisher. 
Durch Wiesen geht mein Weg weiter. Im sanftem auf und ab kann ich die Aussichten richtig genießen. 


Da ein leichter Wind weht, ist es auch nicht zu heiß. Bald erreiche ich einen zweiten Gipfel, den Dorfberg. Dort mache ich meine Mittagspause. Ich traf heute einige Tageswanderer. Ein Pärchen wollte genau wissen, was ich hier so mache. Was mir bisher auffiel war der Unterschied von den Unterhaltungen hier in Europa oder in der USA. In Amerika wollen die Leute alles über deine Wanderung erfahren. Wo ich gestartet bin, wie weit ich noch gehe, was für andere Touren ich schon gemacht habe... Solche Sachen eben. In Europa kommt sehr schnell die Frage nach dem Beruf, wie kannst du eine so lange Auszeit nehmen, wieviel kostet diese Reise. Das Thema Geld interessiert die Amis gar nicht. 
Inzwischen ziehen erste Wolken auf. Nun beginnt der lange Abstieg. Steil geht es runter zur Waldgrenze. Es folgt ein flacher Teil durch einen schönen Wald. Nun geht der Weg auf Forststrassen weiter. Irgendwann geht es dann sehr steil runter. Das geht ganz schön in die Knie. Deshalb mache ich hier ein paar Pausen. Nach einer Weile erreiche ich das Dorf Sankt Oswald. Es hat dort schöne alte Häuser. 
Nochmals geht es runter, bis ich endlich den Talboden erreiche. In den Bergen hört man nun immer wieder den Donner krachen. Ein paar mal regnet es auch kurz und nur sehr leicht. Ich werde nicht mal richtig nass. Auf einem Radweg laufend, folge ich einem Bach bis nach Sillian. Meine Unterkunft erreiche ich um 16:30 Uhr. Kurz danach geht ein stärkerer Regen nieder. Wieder einmal hatte ich Glück. Ich fand ein Zimmer im Hotel zum schwarzen Adler. Die Zimmer sind sehr einfach. Stockbetten und kein Fernseher. Dafür ein eigenes Bad. 

Tagesstatistik
Strecke: 19.8km                   Dauer: 4h
Rauf: 330m                          Runter: 1340m
Höchster Punkt: 2320m       Niedrigster Punkt: 1070m

Tourstatistik
Strecke: 469.9km                 Dauer: 107h
Rauf: 17198m                      Runter: 19278m
Höchster Punkt: 2320m       Niedrigster Punkt: 330m