Montag, 10. August 2020

Via Alpina 2020: 5. Etappe

Heute steht zum Glück eine kürzere Etappe auf dem Programm. Nach der Etappe von gestern bin ich sehr froh darüber. Zu meiner gewohnten Zeit wachte ich wieder auf. Das zusammenpacken geht etwas schneller. Schließlich muss ich keinen Schlafsack oder ein Zelt einpacken. So bin ich schon um 06:30 Uhr abmarschbereit. Im nahen Volg-Laden kaufe ich noch ein paar Kleinigkeiten ein. Der Laden hat zum Glück schon ab 06:00 Uhr offen. Ich gönne mir noch eine Ovi und einen Saft. Anschließend laufe ich weiter zur Talstation von der Standseilbahn, welche hoch nach Braunwald fährt. Hier hole ich die nächsten zwei Stempel. Dann komme ich ins Gespräch mit einem Taxifahrer. Er macht gerade Pause. Scheinbar muss er oft Wanderer auf den Klausenpass hoch oder runter fahren. Er erzählt mir ein paar interessante Anekdoten aus seinem Alltag. Nach einer halben Stunde muss ich mich losreißen. Gleich hinter der Station beginnt für mich der Aufstieg. Steil und im Zickzackkurs geht es etwa 600 Höhenmeter rauf nach Braunwald. Zum Glück geht der Weg vorwiegend im Wald hoch. Die Sonne brennt schon wieder vom Himmel. Schritt für Schritt, unterbrochen von vielen kleinen Pausen, wandere ich aufwärts. Der Weg ist sehr schön. Ein schöner Wald und ein sehr guter Weg. Wäre er nur nicht so steil. Die Aussicht wird auch immer besser. Erschöpft erreiche ich schließlich Braunwald. Hier mache ich erstmal eine Pause. Im Kiosk hole ich mir etwas zu trinken und etwas süßes. 
Nun geht es gemütlich weiter. Auf einer Schotterstraße geht der Weg im leichten auf und ab zuerst durchs Dorf und dann am Berg entlang weiter. Das Panorama hier oben ist einfach traumhaft. Das Dorf ist von Felsen umgeben. 

 
Ich kann mich fast nicht sattsehen. 
Was mir am meisten zu schaffen macht, ist die Hitze. Mir wären 5-10 Grad weniger viel lieber. Meinen Füßen gefällt die Hitze auch nicht. Inzwischen habe ich schon drei kleine Blasen bekommen. 
Am Mittag erreiche ich eine Wirtschaft. Hier mache ich eine lange Pause. Für mich gibt es eine Suppe mit Wienerli und ein Rivella. Von hier geht es anschließend auf einem Wanderweg weiter. So gegen 14:00 Uhr ziehen Wolken auf. Vom nächsten Tal hört man auch schon ein Donnergrollen. In meine Richtung sieht es aber noch gut aus. Noch einmal geht es etwa 100 Höhenmeter rauf. Immerhin nicht so steil. Danach geht es gemütlich langsam abwärts. Der Urnerboden kommt in Sicht. Ein wunderschönes Tal. Sehr flach mit einem Gebirgsbach und auf beiden Seiten ragen Felsen in den Himmel rauf. Die rechte Talseite erinnert ein wenig an die Dolomiten. Leider ziehen nun auch hier immer mehr schwarze Wolken auf. Bald ist die Sonne verschwunden. Ein letzter Abstieg bringt mich runter zum Talboden. 
Urnerboden 
Der Wanderweg folgt dem Bach durchs Tal. Kurz bevor ich den kleinen Ort Urnerboden erreiche, fängt es an zu regnen. Beim Ortseingang hat es eine Grillstelle mit einer Grillhütte. Dort stelle ich mich unter. Nach zehn Minuten hört der Regen wieder auf. Es war etwa 15:30 Uhr als ich Ankam. 
Ich gehe in den Ort und zum Käseladen. Dort hole ich mir den nächsten Stempel. Meine Wasserflaschen fülle ich auch noch auf. Ich telefoniere noch und dann kommt ein zümpftiges Gewitter heran. Schnell begebe ich mich zurück zur Grillhütte. Es donnert und blitzt heftig. Dazu schüttet es aus allen Eimern. Es hat auch rasant abgekühlt. Ich muss trockene Sachen anziehen und auch den Schlafsack nehme ich raus. Sonst kühle ich noch ganz aus. Das Gewitter ist bald weitergezogen. Es regnet aber weiter. Irgendwann beschließe ich, hier über Nacht zu bleiben. Erst gegen 20:00 Uhr hört der Regen auf und der Himmel klart auf. Jetzt noch alles zusammen packen und einen Zeltplatz zu finden und dann das Zelt auf den nassen Boden aufzubauen macht keinen Sinn. Und nun gute Nacht. 



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