Donnerstag, 20. August 2015

69. Tag, Mount Withney

Heute stand Mount Withney auf dem Programm. Um 5:15 Uhr wanderte ich im Dunkeln los. Ich habe nur Wasser, etwas zu essen und warme Kleidung dabei. Es ging leicht aufwärts das Tal rauf. Um kurz nach sechs Uhr ging die Sonne auf. Allerdings erst an den Bergen oben. Ich lief weiterhin im Schatten. Über eine Felsstufe ging es nun hoch zu einem kleinen See. Hier verließ ich den Wald. Die Waldgrenze ist erreicht. Nur vereinzelte Büsche und Blumen und Gras wachsen noch. Durch Geröllhalden wandere ich weiter hoch zum Guitar Lake. Hier stehen einige Zelte. Weiter oben kommen noch kleine Seen. Nun kommt der eigentliche Aufstieg zum Mount Withney. Im Zickzack geht es durch ein Geröllfeld hoch. Der Trail ist sehr gut und nicht zu schmal. Man kann gut mit anderen Leuten kreuzen. Die Steigung ist auch nicht zu steil. Es ist so schön, nur mit einem Tagesrucksack zu wandern. Immer weiter hoch geht es. Nachdem ich etwa Dreiviertel des Aufstieges hinter mir hatte, kam ich zum Abzweig. Hier geht der andere Weg runter zum Withney Portal. Das Gelände ist hier nicht so steil abfallend, wie weiter unten. Es hat sogar 4-5 kleine Zeltplätze. Ich mache hier eine kleine Pause. Viele Wanderer lassen ihre Rucksäcke hier. Die John Muir Trail Wanderer gehen runter zum Portal. Deshalb haben sie den schweren Rucksack dabei. Hier sehe ich aber mindestens fünf Murmeltiere. Gras hat es nicht viel. Diese Tiere leben von den Touristen. Das Problem ist aber nun, die Tiere gehen an die Rucksäcke. Sie holen sich das Essen selber. Ich sah, wie sie in die Rucksäcke reinbissen.
Der Trail ging noch ein paar Kurven hoch. Anschließend folgte der Weg den Bergrücken entlang. Es hat ein paar schwierige Passagen. Ein paar kleine Felsen sind im Trail. Nichts gefährliches, doch es ist anstrengend in dieser Höhe. Das letzte Stück ist dann wieder einfacher. Erneut geht es im Zickzack durch ein Geröllfeld hoch zum Gipfel. Um 10:15 Uhr stehe ich auf dem Gipfel von Mount Withney!! Wow, ich habe es geschafft! Der höchste Gipfel (4439 Meter) von der USA, außer Alaska. Mein Glücksgefühl ist unbeschreiblich. Der Gipfel ist sehr groß und flach. Allerdings ist er voller großer Steinplatten. Es hat auch eine Schutzhütte. Hier schreibe ich mich ins Gipfelbuch ein. Dann mache ich viele Fotos. Auf einer Seite sieht man runter in die Wüste. Dort liegt auch Lone Pine. Auf zwei anderen Seiten sehe ich weitere hohe Berge. Einen großen Teil der Sierra Nevada ist zu sehen. Auf der letzten Seite sehe ich viele Hügel. Der Blick geht sehr weit. Leider ist die Fernsicht nicht so gut. Es hat wieder Rauch in der Luft.










Nach dem fotografieren, machte ich meine Mittagspause. Hinter mir wurde sogar ein Heiratsantrag gemacht! Ich genoss es in vollen Zügen. Ganze zwei Stunden blieb ich oben. Dann hieß es leider abschied nehmen. Auf der selben Strecke stieg ich nun runter. Die Sonne schien wieder sehr warm vom Himmel. Das letzte Stück zurück zum Camp zog sich sehr in die Länge. Die ganze Strecke war 15 Meilen lang. Um 16:30 Uhr kam ich endlich bei meinem Zelt an. Glücklich aber müde. Auf dem ganzen Rückweg hatte ich ein Smiley auf dem Gesicht.
Später am Abend sah ich eine Rehfamilie. Vater, Mutter und Baby. So süß! Als ich gerade ins Bett ging, flog ein Helikopter sehr tief über mein Zelt. Er landete bei der Rangerhütte. Ein Wanderer hatte gesundheitliche Probleme und wurde rausgeflogen.
So geht ein ereignisreicher und langer Tag zu Ende. Er war fantastisch!


—-- Artikel wurde auf meinem iPhone erstellt

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