Mittwoch, 26. Dezember 2018

19.12.2018

Heute stand ich früh auf. Der Sonnenaufgang soll hier sehr schön sein. Der Himmel und die Wolken färbten sich auch ein wenig rot. Doch leider hatte es dort, wo die Sonne aufgeht, zu viele Wolken. Trotzdem genoss ich die morgendliche Stimmung. Ich machte mir warmes Wasser für mein Müsli und zum trinken. Anschließend packte ich alles zusammen. Um 07:30 Uhr lief ich los. Das Wetter wurde immer besser. Die Wolken lösten sich auf und es wurde ein strahlend schöner und sonniger Tag. Am Nachmittag wurde es zudem richtig warm. Sicher über 20 Grad. 
Ein kurzer Aufstieg brachte mich vom Camp zurück zum Wanderweg. Nun ging es erst mal recht flach weiter durch die Pampa. Ich sah einige Hasen davon hoppeln. Nach einer Weile komme ich ans Ufer des Lago Viedmas. Der Weg folgt nun dem Kiesstrand. Einen Bach muss ich hier überqueren. Schließlich geht der Weg ins Hinterland. Ich komme in hügeliges Gelände. Langsam wandere ich einen Hügel hoch. Die Aussicht zurück wird immer besser. Der See liegt vor mir und dahinter sehe ich das Ende des Gletschers. Hinter dem Gletscher ragen schöne vergletscherte Berge in den Himmel hoch. Jetzt geht es rauf und runter weiter. Ein Stück vor mir wandert ein Pärchen. Immer weiter folge ich dem Wanderweg. Kurz sehe ich einen Kondor vorbei fliegen. Es folgen ein paar sumpfige Abschnitte. Irgendwann kommt es mir aber seltsam vor, dass der Weg immer weiter vom See weg geht. Ich schaue auf mein GPS und tatsächlich habe ich den richtigen Wanderweg verlassen! Ich habe keine Ahnung, wo ich den Fehler gemacht habe. Der Weg war immer gut sichtbar. Ich rufe dem Pärchen zu, dass sie warten sollen. Zusammen suchen wir nun einen Weg durchs Gelände und zurück zum Weg. Weiter rechts sehen wir fünf Leute hochkommen. Schnell folgen wir Ihnen. Wir finden wieder auf den Weg zurück. Irgendwann kämpfen wir uns aber wieder durchs Gestrüpp. Ein Blick aufs GPS bestätigt meine Vermutung. Wieder haben wir den Weg verloren. Die Richtung stimmt aber. Das Vorwärtskommen ist recht mühsam. Die Büsche haben oft Dornen. Weiter geht es hoch und runter. Endlich finden wir den Weg wieder. Bei einem Bach mache ich eine Pause. Meine Füße schmerzen langsam. Das Tempo ist mir ein wenig zu schnell gewesen. Da es hier viele Spuren von Kühen hat, filtere ich das Wasser. Nachdem der Durst gelöscht ist, esse ich etwas. Auch hier sehe ich kurz einen Kondor vorbeigleiten. Als meine Pause fast vorbei ist, kommt ein schweizer Ehepaar vorbei. Sie machen auch eine Pause. Ich gehe nun langsam weiter. Gerade als ich ein paar Fotos mache, holen die Schweizer mich ein. Wir kommen ins Gespräch. Sie heißen Martin und Marion. Die zwei sind gerade in den Flitterwochen. Zusammen laufen wir weiter. Es geht runter in die Ebene. Bald sind wir beim großen Fluss angekommen. Es ist der Rio Tunel. Den selben Fluss haben wir am zweiten Tag, weiter oben, schon einmal überquert. Nun müssen wir hier, wo der Fluss in den See fließt, wieder auf die andere Seite gelangen. Der Fluss führt hier viel mehr Wasser. Zu Fuß möchte ich ihn lieber nicht durchwaten. So bleibt mir nur die Zipline. Martin und Marion helfen mir zum Glück. So gelange ich sicher ans andere Ufer. Beim Pier angekommen, können wir leider kein Autostop machen. Die Schifffahrt wurde eingestellt und so kommen keine Autos mehr hierher. So bleibt uns nichts anderes mehr übrig, als weiter zu laufen. Ein Weg geht zu einem Hotel. Dort, so hoffen wir, können wir ein Taxi anrufen. Es geht rauf und runter durch die Pampa. Einige Kühe Weiden hier. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommen wir zum Hotel. Leider ist es uns aber nicht möglich, das Hotel zu erreichen. Es ist umgeben von einem hohen Zaun. Die zwei einzigen Tore sind mit einer Kette und Schlössern gesichert. Deshalb müssen wir auch die letzten Kilometer nach El Chalten zu Fuß zurück legen. Kurz geht es nochmals rauf. Dann erreichen wir eine Ebene. Hier werden wir für unsere Strapazen entschädigt. Das Panorama ist überwältigend schön. Die Torrestürme und Mount Fitz Roy erheben sich vor uns! Wow, und das mit blauem Himmel und fast ohne Wolken! Unbeschreiblich ist dieser Anblick. 


Nun geht es runter zum Dorf. Kurz nach 16:00 Uhr kommen wir beim Nationalparkgebäude an. Wir stecken den Zettel in den Kasten. So wissen die Ranger, dass wir zurück sind. Wow, das waren heute fast 30 Kilometer! Auf dem Weg ins Dorf sehen wir noch drei Kondore am Himmel kreisen. Einer kommt relativ nahe und ich mache ein paar Fotos. Im Dorf steuern wir zuerst einen Laden an. Ich kaufe eine große Flasche Fanta! Davon habe ich jetzt schon einige Zeit geträumt. Zufällig schlafen wir im selben Hotel. Nach dem duschen treffen wir uns wieder. Ich gebe Marion meine Telefonnummer. Sie hat Fotos von mir gemacht, als ich die Zipline benutzte. So kann sie mir diese per Whatsapp schicken. Gemeinsam gehen wir nun zu unserem verdienten Abendessen. Müde aber satt gehe ich dann schlafen. 
Nochmals ein herzliches Dankeschön für alles an Martin und Marion. 

Den Huemul-Circuit kann ich jedem nur empfehlen! Er ist zwar streckenweise recht anstrengend und nicht einfach. Aber die phänomenale Landschaft entschädigt das tausendfach! Ein Geheimtipp ist es aber nicht mehr. Es waren immer mindestens 20 Zelte im Camp. Die Ausrüstung kann man auch vor Ort mieten. 

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