Montag, 3. August 2015

56. Tag, Meile 926

Der Tag fing gut an und endete weniger gut. Doch der Reihe nach.
Irgendwie war ich heute Morgen nicht so motiviert weiter zu laufen. So wanderte ich erst um 8:00 Uhr los. Es war strahlend blauer Himmel. Die ersten paar Kilometer waren wunderbar. Der PCT, nun auch der John Muir Trail, folgte einem Tal entlang. Es war fast flach. Das ganze Tal war eine große Wiese. Zwischendurch hatte es ein wenig Wald. Mitten durchs Tal fließt ein großer Fluss. Ich genoss die Wanderung richtig. Leider machte ich viele Stopps und so kam ich nicht recht voran. Diese Landschaft wollte ich einfach genießen. Zuerst sah ich zwei Rehe davon springen. Später waren fünf prächtige Hirsche am grasen. Leider waren sie auf der anderen Talseite. Langsam zogen hinter mir erste dunkle Wolken auf. Nach der Mittagspause hörte ich weit entfernt den ersten Donner. Vorerst blieb das Gewitter aber noch weit hinter mir. So machte ich mich an den steilen Aufstieg zum Donhuepass. 600 Meter aufwärts auf 4.5 Kilometer verteilt. Zum Glück ist es nicht so steil wie in den letzten Tagen. Außerdem ist der Trail besser. Weniger steinig. Das Gewitter macht meine Beine munter. So komme ich recht gut voran. Ich möchte vor dem Gewitter über dem Pass sein. In Tuolumne Meadows regnet es scheinbar schon. Durch den Wald laufe ich entlang des Baches aufwärts. Erst das letzte Stück ist ohne Bäume. Der Pass ist 3300 Meter hoch. Inzwischen ist auch vor mir ein Gewitter entstanden. Auf einer Seite des Passes ragen hohe Berge auf. Sie haben kleine Gletscher. Kaum starte ich den Abstieg, fängt es an zu regnen. Schnell mache ich alles regendicht. Auf dieser Seite geht es weiter runter, bis wieder Wald kommt. Nun prallen drei Gewitter aufeinander. So schnell wie möglich steige ich runter. Leider Rutsche ich nun aus und ich pralle mit meinem rechten Knie und mit meinem rechten Handgelenk auf einen Felsen. Dazu kommt noch das ganze Rucksackgewicht. Das war sehr schmerzhaft! Zunächst muss ich kurz sitzen bleiben. Es ist mir richtig schwummrig vor den Augen. Nach fünf Minuten Pause und etwas zu trinken geht es wieder besser und ich kann weiter laufen. Es geht recht gut. Nur bei großen Tritten muss ich vorsichtig sein. Bei der ersten Baumgruppe suche ich Schutz vor dem Wetter. Es blitzt nun auch sehr heftig, gefolgt von gewaltigem Donner. Ich befinde mich im Zentrum des Unwetters, welches um 16:00 Uhr startete. Es schüttet wie aus Eimern. Dazu kommt sogar kurz noch Hagel. Wow, wenn es kommt, dann richtig heftig! Etwa eine Stunde geht es so, dann ist der Spuk wieder zu Ende. Ich laufe weiter runter zurück in den Wald. Fast am Ende des Abstieges finde ich um 18:30 Uhr einen Platz für mein Zelt. Daneben ist ein Bach. Kaum steht mein Zelt, regnet es wieder leicht. Erst um 20:00 Uhr hört es vorerst auf zu regnen.
Hoffentlich wird das Wetter morgen besser.


—-- Artikel wurde auf meinem iPhone erstellt

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