Donnerstag, 26. Juni 2014

11. Tag, Queralbs

Um 7:45 Uhr war ich startbereit. Es war bewölkt, jedoch trocken. Gemütlich ging es aufwärts. Heute lief ich nur auf Wanderwegen. Kurz streifte ich eine Skipiste und dann war die erste Anhöhe geschafft. Viele Bäche fließen hier ins Tal. Auch von den Schneefeldern fließt überall Wasser den Berg runter.
Ein kurzes Stück geht es nun runter durch ein Hochtal. Plötzlich höre ich einen Pfiff! Schon sehe ich Murmeltiere umher springen. Eines kann ich ganz gut Fotografieren. Im Verlauf des Tages werde ich noch sehr viele dieser putzigen Tiere sehen. Etwa dreihundert Meter weiter sehe ich eine Gruppe Gämsen. Ein Foto kann ich machen, dann sind sie schon wieder verschwunden.
Nun geht es hoch zum höchsten Punkt meiner Wanderung. Auf dem Weg nach oben fliegt plötzlich ein Adler über mir durch! Leider verschwindet er im Nebel. Das ist ja ein tierischer Tag heute! Der Nebel und auch die Sonne kommen und gehen, wie es ihnen passt. Wenigstens ist es immer noch trocken. Ich genieße den Tag heute sehr. Wunderschöne Landschaften und eine Menge Tiere. Was will man mehr. Schmerzen habe ich auch keine. Die Aussichten werden immer besser. Oben angekommen, sehe ich in ein Tal runter. Dort hat es viele Seen. Der GR11 führt noch am Kamm entlang weiter. Zum Glück hat es keine steilen Abhänge. Ein kurzes Stück Laufe ich auf der französischen Grenze entlang. Der höchste Punkt ist übrigens 2800 Meter hoch. Schließlich sehe ich vor mir ein Tal und ganz unten kann ich schon Nuria sehen. Nun geht es nur noch runter. Erst geht es steil im Zickzack runter. Dann kürze ich ab. Es hat hier ein langes Schneefeld. Kurzerhand rutsche ich hier runter. Jetzt geht es gemütlicher durch das Tal runter. Wieder sehe ich Murmeltiere und eine Gams. Für etwa 10 Minuten regnet es leicht. Vorbei geht es an einer Kuhherde. Fast hätte ich es vergessen. Entlang des Weges sah ich viele schöne Blumen. Es gab Abschnitte wo es ganz blau war. So viele Enzianen sah ich noch nie!
Etwa gegen 13:30 Uhr komme ich nach Nuria. Viel hat es hier nicht. In einem ehemaligen Kloster hat es ein Restaurant, ein Hotel und einen Laden. Dafür hat es viele Touristen. Eine Straße führt keine hierher. Dafür ein Zug. Die Zahnradeisenbahn fährt durch eine Schlucht hier rauf. Im Sommer kommen die Wanderer und im Winter die Skifahrer. Es hat hier ein paar Skilifte. Eigentlich wollte ich hier schlafen. Doch da es noch früh ist, laufe ich weiter. Es geht 10km weiter den Berg runter bis zum nächsten Dorf. Angegeben sind 3 Stunden.
Der Trail folgt ebenfalls der Schlucht. Eine schöne Strecke. Nochmals regnet es kurz ein wenig. Als die Schlucht zu Ende ist, geht der Weg am Berg entlang weiter abwärts. Nun fängt ein gewaltiges Gewitter an. Es blitzt und donnert unaufhörlich und dazu schüttet es wie aus Eimern! Zweimal kann ich mich unter einem Felsen ans trockene begeben. Eine willkommene Verschnaufpause. Der Weg führt hier halb im Wald, halb im Gebüsch weiter. Leider stehen die Büsche so eng, dass ich mich zum Teil durchzwängen muss. Zum Glück habe ich die Regenklamotten an. Sonst wäre ich schon lange bis auf die Knochen durchnässt. Im strömenden Regen erreich ich schließlich Queralb, auf 1250 Metern gelegen. Ein kleines Dorf mit einer Pension. Dort treffe ich einen Deutschen. Er läuft die gleiche Strecke. Beim Nachtessen unterhalten wir uns ein wenig.
Das so ein schöner Tag noch so einen Schluss gebraucht. Das positive überwiegt aber eindeutig.


—-- Artikel wurde auf meinem iPhone erstellt

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