Donnerstag, 26. Juni 2014

9. Tag, Setcases

Heute lief ich schon um 6:00 Uhr los. Es wird eine Anstrengende Etappe. Da es bewölkt ist, ist es noch recht dunkel. Letzte Nacht hatte es leicht geregnet. Nun ist alles nass. Innert kurzer Zeit sind meine Hosenbeine durchnässt. Im Wald geht es aufwärts. Auch heute treffe ich viele Leute. Wegen des Feiertages haben viele Frei. Manchmal ging es recht steil hoch. Etwa gegen zehn Uhr kam die Sonne heraus. Nach den ersten 600 Höhenmetern erreich ich den ersten Pass. Hier mache ich eine Pause.
Über Wiesen und auf einer Schotterstraße ging es nun etwa hundert Höhenmeter runter zu einem Bach. Obwohl es anstrengend ist, fällt mir das Laufen leicht. Noch schmerzen meine Füße kaum. Nach einem weiteren kurzen Aufstieg erreiche ich Mollo. Dieses Dorf befindet sich auf 1200m.ü.M. In einem Restaurant trinke ich etwas und ruhe mich aus. Inzwischen ist es Mittag geworden.
Gemütlich geht es weiter hoch. An einem schönem Aussichtspunkt esse ich etwas. Langsam ziehen immer mehr Wolken auf. Darunter auch richtig schwarze. Weiter geht es. Hier oben hat es viele bunte Blumen. Darunter auch Alpenrosen und Enzianen. Ein Gebüsch blüht auch gerade. Knallgelb sind die Blüten. Der ganze Hügel ist dadurch Gelb gefärbt. Der Trail geht nochmals richtig steil hoch. Nach dem erreichen eines Hochplateaus, geht es gemütlich weiter. Mal geht es eben oder nur leicht steigend voran. Es sieht hier aus, wie auf einer Schweizer Alp. Viele Wiesen und dazwischen hat es niedrige Bäume und Büsche. Auch die Kühe (mit Glocken) fehlen nicht. Hier oben zieht der Nebel vorbei. So habe ich leider keine schöne Aussicht. Endlich erreiche ich den höchsten Punkt. Nun geht es nur noch runter. Erstmal gehe ich durch eine Wiese. Ein Weg ist nicht zu sehen. Alle etwa 100 Meter steht ein Markierungspfosten. Gerade hier zieht der Nebel durch. So sehe ich den nächsten Pfosten nicht. Ich laufe gerade aus weiter und stoße nach einer gefühlten halben Ewigkeit auf den nächsten Pfosten. So geht es noch etwa viermal weiter. Endlich gibt es wieder einen richtigen Weg. Bin ich froh, nicht mehr durch den Nebel zu irren. Nun geht es steil runter. Zum Glück hat es auch flache Abschnitte. So können sich meine Knie und meine Füße zwischendurch erholen. Jetzt fangen meine Füße wieder an zu schmerzen.
Heute habe ich viele Bauern gesehen, welche am Siloballen machen waren. Während meines Abstieges fängt es an zu donnern. Als ich nur noch etwa zwei Kilometer vom Dorf entfernt bin, fängt es an zu regnen. Schnell mache ich den Schirm auf. Es folgen ein paar Blitze und auch ein kurzer Hagelschauer geht durch. Ein richtiges sommerliches Gewitter. Dabei war es heute gar nicht mehr so heiß, wie in den letzten Tagen. Noch bevor ich um 17:00 Uhr Setcases erreiche, hört der Regen wieder auf. In einem Hostal bekomme ich ein günstiges Zimmer. Morgen mache ich eine Pause. Ich muss zur nächsten größeren Stadt fahren. Mein USB Stecker ist kaputt. So kann ich nichts mehr aufladen. Und von hier aus geht es richtig in die Berge. Da wird es schwierig einen Ersatz zu finden.
Heutige Bilanz: 1800 Meter hoch, 1100 Meter runter und das auf 24km verteilt


—-- Artikel wurde auf meinem iPhone erstellt

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