Sonntag, 30. August 2020

Via Alpina 2020: 13. Etappe

 Leider gibt es das Frühstück erst um acht Uhr. Ich wäre gerne früher gestartet. Es tut aber auch gut, mal am Morgen länger zu schlafen. Schliesslich ist das ja mein Urlaub. Heute soll es bis am Nachmittag trocken bleiben. Aber es ist bewölkt. Nach dem Frühstück breche ich um 08:40 Uhr zu meiner Wanderung auf. Heute steht die Königsetappe auf dem Plan. Der höchste Punkt der Wanderung wird erreicht und zudem ist sie landschaftlich ein Highlight. Schade, das es bewölkt ist und auch noch der Nebel um die Berge schleicht.                                                                                                                                                 Zuerst geht es gemütlich auf der Strasse aufwärts. Dann folge ich dem Wanderweg das Tal weiter nach hinten. Es ist das selbe Tal, welches ich gestern auf der anderen Talseite runterkam. Nur ist eine tiefe Schlucht dazwischen. Im Zickzack geht es nun steil nach oben. Kurz darauf erreich ich wieder eine Strasse. Es fängt an zu tropfen. Vorsichtshalber montiere ich den Regenschutz auf dem Rucksack. Zum Glück hört es aber bald wieder auf und nun bleibt es trocken. Steil geht es weiter hoch. Die Strasse wird immer wieder abgekürzt. Schliesslich komme ich zur oberen Bundalp. Hier gibt es ein Restaurant. Da es noch früh ist, gehe ich aber weiter. Nach einem kurzen Strassenabschnitt geht es gemütlich über die Wiese aufwärts weiter.


Der Wanderweg ist hier gut in Schuss. Bald komme ich zur Moräne. Sehr steil geht es nun auf dem Schutt nach oben. Mal gerade hoch, mal in kurzen Serpentinen. Oh mann, ist das ein Aufstieg!  


Gestern und Heute treffe ich einige Wanderer, welche auch auf der Via Alpina wandern. Es ist immer nett ein Gespräch mit gleichgesinnten zu führen. Nach der Moräne kommt der letzte Aufstieg zum Hohtürlipass. Und der hat es nochmals richtig in sich! Hier ist es richtig steil und alles loser Schutt.
Diese Treppen geht es nun hoch. 
Bis zum Pass rauf sind alles Treppen.
Deshalb wurden zum Glück eine Reihe von sehr vielen Treppen eingebaut. Auch diese haben keine Holztritte, sondern sind mit Schutt aufgefüllt. So hat man bei Nässe mehr halt. Mal geht eine Treppe gerade hoch, dann folgt wieder eine quer zum Hang.

endlose Treppen

So wechseln sich die Treppen ab. Manche sind recht flach andere schon fast Leitern. Eine Stufe nach der anderen erklimme ich diese Treppen. Und es sind einige zu bewältigen. Sie kommen mir fast endlos vor. Richtige Himmelstreppen. Der Pass ist zwischendurch fast nicht zu sehen. Immer wieder zieht Nebel vorbei. Endlich stehe ich oben auf dem Hohtürli! Der offizielle höchste Punkt (2778m.ü.m.) direkt am Wanderweg! Schade, dass man heute nicht so viel sieht! Nun zieht der Nebel ein wenig auf und ich sehe die Blüemlisalphütte.

Sie ist nur etwa 70 Höhenmeter weiter oben. Natürlich laufe ich noch bis zur Hütte rauf. Dort geniesse ich erstmal eine warme Suppe. Es ist ganz schön kühl hier oben. Dazu kommt noch der Wind. Nach der Mittagspause lasse ich den Rucksack bei der Hütte stehen und ich mache noch einen Spaziergang zum nahen Gletscher. Der Gletscher ist wunderschön und auch die Kulisse drumherum ist beeindruckend!


Auch wenn wegen dem Nebel nicht alles zu sehen ist. Ich geniesse einfach in Ruhe die Aussicht. Schliesslich reisse ich mich von diesem Anblick los und gehe zurück zur Hütte. Es wartet noch ein sehr langer Abstieg auf mich. Den Rucksack schultere ich wieder und es geht zurück zum Pass. Hier sehe ich noch kurz eine Maus davon huschen.

Auf dieser Seite sind keine Treppen, nur zwischendurch einzelne Stufen eingebaut. Da dies der übliche Hüttenzustieg ist, ist der Weg deutlich besser ausgebaut. Er ist schön breit angelegt. Das Gelände ist auch hier steil abfallend, doch durch den guten Weg, hält sich meine Höhenangst in Grenzen. Manche Abschnitte sind auch kurz gesichert. Es kommen mir sehr viele Wanderer entgegen. Nach dem Schutt folgt ein Gelände voller Felsen und ein wenig Gras dazwischen. Zwischen diesen Felsen weiden Schafe. Immer weiter geht es runter. Der Gletscher ist nun von unten zu sehen.

Vorbei geht es an einer Kuhalp. Bald darauf sehe ich den Oeschinensee. Wow, ist der gross und von wilden Felswänden umgeben! Und diese Farbe! Trotz Wolken am Himmel, erstrahlt er in tiefem Türkis.                                                            

Von hier an und bis nach Kandersteg wandere ich zusammen mit einem Pärchen. Ich habe sie schon einige Male getroffen. Auch sie wandern die ganze Strecke am Stück. Nun folgt wieder eine Felsstufe runter. Der Weg wurde hier in den Fels gehauen. Er ist aber fast so breit wie eine Strasse und sehr gut gesichert. In Serpentinen geht es runter zu einem Restaurant an einem Wasserfall. Das Restaurant ist aber geschlossen. Der Weg geht jetzt entlang des Sees weiter. Allerdings immer noch einiges über dem See. Hier geht es auch wieder in den Wald hinein. Zwischendurch hat man manchmal einen Tiefblick auf den See. Es folgen noch ein paar Wasserfälle. An einer Stelle geht der Weg unter überhängenden Felsen durch. Hier wäre man vor Regen geschützt. Immer wieder hat es kurze steile Abstiege dazwischen. Schliesslich kommen wir endlich beim Seeufer an. Hier machen wir eine kurze Pause und lassen die Kulisse auf uns wirken. Die steilen Felswände und die Wasserfälle sind schon imposant! Darüber ragen noch die sehr hohen Gipfel mit ihren Gletschern auf. Davon ist leider heute nicht so viel zu sehen.                                              

Am Seeufer entlang geht es weiter bis zum Ende des Sees. Hier ist ein Hotel, welches geöffnet ist. Da es schon spät ist, trinken wir nichts mehr und gehen gleich weiter. Es beginnt der letzte Abstieg für heute. Leider ist der schöne Wanderweg gesperrt. Es besteht Steinschlaggefahr. Deshalb folgen wir nun ein Stück weit der Schotterstrasse. In vielen Kurven geht es runter. Halb unten können wir dann wieder einem Wanderweg folgen. Dieser geht in Serpentinen durch einen schönen Wald abwärts. An einer Stelle ist noch  ein schöner Aussichtspunkt. Hier sieht man das Dorf Kandersteg.


Schliesslich erreichen wir den Talboden. Beim ersten Haus sind Bagger und Lastwagen am Arbeiten. Hier scheint vor wenigen Tagen ein schweres Unwetter gewütet zu haben. Der Bach hinter dem Haus ist über gelaufen. Das Haus steht jetzt mitten im Schutt drin.

Das ganze Gebiet sieht übel aus. Der Wanderweg ist aber offen und wurde scheinbar schon geräumt. Staunend ob der ganzen Verwüstung laufen wir weiter runter zum Dorf. Um etwa 18:00 Uhr kommen wir dort an. Hier trennen sich unsere Weg wieder. Ich gehe zum Tourismusbüro und mache meinen Stempel und sie gehen direkt zum Hotel. Mein Weg geht noch zum Bahnhof. Dort muss ich eine Information für einen Geocache holen. Anschliessend besuche ich noch den Laden. Auf dem Weg zum Hotel fängt es an zu regnen. Das war ja wieder perfektes Timing. Gemütlich richte ich mich im Hotel ein. Nach der Dusche esse ich mein Abendbrot. Ich habe mir einen Salat und Brot und Landjäger im Laden besorgt. Das schmeckt super! Draussen regnet es die halbe Nacht weiter. Ich geniesse den Abend und schon bald schlafe ich müde ein. Es war ein langer und anstrengender Tag.

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