Sonntag, 6. September 2020

Via Alpina 2020: 17. Etappe

Nach dem Frühstück geht es um 08:45 Uhr los. Zunächst durchquere ich das Tal und auf der anderen Seite geht es gleich wieder rauf. Heute ist es stark bewölkt. Momentan aber trocken. Die Regenhülle für den Rucksack habe ich aber vorsichtshalber im Hotel schon montiert. Auf einem Wanderweg geht es in steilen Serpentinen durch einen schönen Wald immer weiter hoch.

                                              Gstaad

Bin ich froh, als ich endlich die Bergstation von der Luftseilbahn Eggli erreiche. Inzwischen hat auch leichter Regen eingesetzt. Bei der Station finde ich einen trockenen Platz und ich mache eine kurze Pause.

Weiter geht es im leichten auf und ab. Der Nieselregen hört zum Glück schnell wieder auf. Zwischendurch gibt es sogar ein paar Sonnenstrahlen. Es folgt ein sehr schöner Abschnitt durch einen wunderschönen und wilden Wald. Hier haben die Tannen Bärte. Ein zauberhafter Wald wie im Märchen!







Meine Stimmung ist wieder um einiges gestiegen. Was ein wenig freundlicheres Wetter und eine schöne Landschaft alles bewirken können. Schon erstaunlich. Beschwingt geht es weiter zu einer Alp. Von hier aus gibt es zwei Varianten für den Weg zum Pass. Der Originalweg geht oben durch etwas ausgesetztes Gelände mit ein paar Leitern weiter. Die andere Variante folgt der Strasse durch das Tal und gemütlich rauf zum Pass. Sie ist auch etwa eine halbe Stunde kürzer. Da alles nass ist und auch die Berge im Nebel versteckt sind, entscheide ich mich für die Strasse.

                                             In der Nebellücke ist der Pass zu sehen.
Gemütlich folge ich dem Tal zu einer Alp. Der letzte Aufstieg zum Pass ist nochmals auf einem Wanderweg. Am Mittag stehe ich auf dem Pass. Eigentlich wollte ich hier meine Mittagspause machen. Es windet aber stark und ist recht kühl. Deshalb mache ich nur eine kurze Pause. Auf dem Pass hat es eine Steinmauer.

Hier befindet sich auch die Sprachgrenze. Ich verlasse den Kanton Bern und komme in den letzten Kanton auf meiner Wanderung. Es ist der Kanton Waadt. Von nun an wird Französisch gesprochen. Als ich wieder aufbrechen will, kommt gerade ein Pärchen zum Pass hoch. Wir kommen ins Gespräch. Ich habe sie schon einige Male getroffen. Nun laufen wir gemeinsam weiter. Es geht auf einem Wanderweg leicht abwärts. Bald sind wir wieder im Wald. Zwischendurch ist der Wanderweg ein richtiger Schlammweg. Im Wald sind wir vor dem Wind geschützt und hier machen wir unserer Mittagspause.                              Anschliessend geht es weiter nur leicht abwärts am Hang entlang. Nach längerer Zeit kommt endlich der letzte steile Abstieg runter ins Tal. In vielen Serpentinen steigen wir runter nach L'Etivaz.

Dies ist ein ganz kleines Dorf. Es hat etwa 200 Einwohner. Dazu eine grosse Schaukäserei und ein Hotel. Gleich neben dem Hotel erreichen wir die Strasse. Es ist 14:00 Uhr. Hier trennen sich unsere Wege vorläufig wieder. Ich schlafe im Hotel und das Pärchen wandert weiter zum nächsten Dorf. Hier stosse ich nun auf ein kleines Problem. Ich habe erst kurz vor meinem Start der Wanderung festgestellt, dass der Wanderweg geändert wurde. Von hier aus wurde eine ganze Etappe eingeschoben. Der Wanderweg macht eine sehr grosse Schlaufe an zwei Dörfern vorbei. Davor ging es nur kurz das Tal runter und dann direkt auf das nächste Ziel zu. Ich habe aber keine Zeit für diese extra Etappe. Deshalb werde ich die alte Route wandern.                                                                                                                                                        Im Hotel möchte ich einchecken. Leider kann ich erst um 15:00 Uhr aufs Zimmer. An der Rezeption mache ich noch meinen Stempel in den Pass. Anschliessend warte ich draussen und lese in meinem Buch auf dem eReader weiter. Endlich um drei Uhr beziehe ich mein Zimmer. Das Hotel ist ein sehr altes Gebäude. Es hat noch Aufenthaltsräume in altem Stil eingerichtet. Toll gemacht.

Das Badezimmer ist aber neu gemacht. Schnell erfrische ich mich und ich ziehe ein trockenes Shirt an. Dann geht es auch schon zur Bushaltestelle bei der Käserei. Um 15:40 Uhr fahre ich mit dem Bus nach Château-d'Oex. Dort steige ich in den Zug um. Zwei Stationen weiter steige ich in Rossinière wieder aus. Das sind die zwei Dörfer, an welchen der Weg nun auch vorbeiführt. Am Bahnhof mache ich den Stempel in meinen Pass. Nur deshalb machte ich diesen Ausflug. Sonst fehlt mir ein Stempel. Mit dem nächsten Zug geht es zurück nach Château-d'Oex. Dort muss ich etwas mehr als eine Stunde auf den Bus warten. Ich suche noch einen Geocache auf der anderen Seite des Bahnhofs. Die Unterführung ist ganz schön gestaltet.

Mit dem Bus geht es zurück zum Hotel. Etwa um 18:00 Uhr bin ich zurück. Nach dem Abendessen gehe ich früh schlafen. 

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