Donnerstag, 5. Oktober 2017

106. Tag, Peillon-Monaco

Heute ist ein besonderer Tag. Es ist mein letzter Wandertag! Ich kann es noch nicht richtig glauben. 
Um 8:15 Uhr lief ich los. Das Wetter ist super! Zum Abschluss habe ich nochmals gutes Wetter bekommen! Am Morgen hat es zwar Richtung Meer noch etwas Nebel, dieser verzieht sich aber am Mittag. Zuerst ging es ein kurzes Stück zurück zu einer Abzweigung. Hier folge ich dem Weg runter zu einem Bach. 
Die letzten Tage kamen mir so ähnlich vor, wie die ersten in Graz. Es war ein ausklingen durch die Hügel. 


Eigentlich dachte ich, dass es heute runter zum Meer geht. Nun folgt aber erst mal ein Aufstieg. Es geht nochmals richtig zur Sache. Ein paar Stellen sind recht steil. So komme ich auch heute nochmals richtig ins Schwitzen. Oft laufe ich auf Pfaden, manchmal auch kurz auf Straßen. 


Nach einem Cole geht es wieder runter. Der Straße folge ich durch ein Villaviertel. Mehr als Tore und Hecken sehe ich aber nicht. An diesem letzten Tag lasse ich mir Zeit. Nochmals genieße ich das laufen richtig. Der Pfad führt mich wieder rauf zum nächsten Übergang. 


Dort komme ich um die Kurve und es ist, als wäre ich in eine Wand gelaufen. So abrupt blieb ich stehen! Unter mir liegt Monaco und dahinter ist endlich das Meer zu sehen!! Noch ist es ein wenig im Dunst. Er löst sich aber immer mehr auf. Wow, ist das ein toller Anblick! Ich bin überwältigt! Vermutlich stand ich beinahe 10 Minuten nur da und schaute zum Meer runter. 

Noch düster

Monaco
Auf der Straße laufe ich nun runter ins Dorf la Turbie. Hier suchte ich zwei Geocaches. Der alte Dorfkern ist sehr schön. Nach dem Dorf geht es nochmals auf einem Pfad weiter. In Serpentinen laufe ich weiter runter. Der Ausblick ist fantastisch! Mir zu Füßen liegt Monaco und das Meer wird immer besser sichtbar. 

Neuer Teil von Monaco. 

Fast das ganze Monaco ist zu sehen. 
Ich muss mich wieder mehr auf den Weg konzentrieren. Vor lautem schauen aufs Meer runter, bin ich ein paarmal fast gestolpert. Immer wieder kreuze ich Straßen. Schließlich endet der Wanderweg und es geht auf der Straße weiter. Die Markierungen leiten mich durch die Vororte von Monaco. 


Wegen einer Baustelle gibt es noch eine kleine Umleitung des Weges. Aber um 12:30 Uhr komme ich schließlich im exotischen Garten von Monaco an! Es ist geschafft!! Ich bin am Ziel angekommen!!! 

Ich kann es noch immer nicht fassen! Die letzten Tage sind so schnell verflogen. 
Bei der Kasse hole ich mir das Registerbuch der Via Alpina. Ich bekomme noch ein kleines Präsent. Ein kleines Büchlein von Monaco und der Via Alpina und eine Karte von Monaco. Dann mache ich den offiziellen Eintrag ins Buch. Irgendwie fühle ich mich sehr feierlich! 

Altstadt von Monaco mit dem Palast. 
Offiziell ist die Wanderung nun beendet. Ich möchte aber meine Füße ins Meer halten. So steige ich weiter runter in die Stadt. Im nächsten Park wartet mein erster Geocache in Monaco auf mich. Beim suchen taucht noch ein Ehepaar auf. Wir kommen ins Gespräch. Es sind tatsächlich Schweizer. Da wir die gleiche Richtung einschlagen, gehen wir zusammen weiter. Über viele Treppen und Lifte geht es weiter runter Richtung Meer. Einige Geocaches finden wir noch auf dem Weg. Es ist schwierig eine Stelle zum Meer zu finden. Überall sind Felsen oder Häfen. 


Wir folgen der Küste entlang. Schließlich trennen wir uns wieder. Die Zürcher gehen zurück zum Bahnhof und ich gehe noch ein Stück weiter zum einzigen Strand von Monaco. Endlich kann ich meine Füße ins Meer stellen! 


Das Gefühl ist unbeschreiblich! Nun begreife ich langsam, dass es zu Ende ist! Die Gefühle fahren Achterbahn. Ich bin glücklich darüber, dass es zu Ende ist. Aber auch traurig. Eine tolle Zeit ist nun vorbei. Ich durfte eine tolle Landschaft genießen. Mit dem Wetter hatte ich großes Glück! Viele schöne Tiere durfte ich beobachten. Tolle Menschen sind mir begegnet. Hier nochmals einen großen Dank, an alle Leute, die mich begleitet oder besucht haben. Ihr habt mir die Motivation gegeben, weiter zu machen. Auch ein herzliches Dankeschön an alle, die mir geschrieben haben. Es war schön zu wissen, dass man nicht alleine ist. 
Ein riesiges Dankeschön geht an den Paten (alias Kai)! Ohne ihn wäre ich nicht auf die Idee gekommen, diese Wanderung zu machen. Wenn ich beim Multi mal nicht weiterkam, hat er mir immer schnell weitergeholfen. Dabei war er selber auch am Wandern. Einen tollen Support nenne ich das. 
Jetzt bin ich aber abgeschweift. Nach dem Strand lief ich noch zum Palast hoch. Dort endet die Via Alpina offiziell. 


Von hier laufe ich wieder runter und hoch zum Bahnhof. Der Zug bringt mich nach Nizza. Die Zimmer sind hier günstiger. Im Hotel Belle Meuniere bleibe ich vier Nächte. Es ist ganz nahe am Bahnhof. Der Strand ist aber auch nicht so weit entfernt. Auch die Altstadt und die Läden sind in der Nähe. Es ist sauber und die Angestellten sind sehr freundlich und hilfsbereit. Außerdem kann man gegen Gebühr seine Wäsche waschen lassen. Am Sonntag Reise ich dann nach Hause. 
So geht ein ereignisreicher Tag zu Ende. Was sage ich! Eine erlebnisreiche Wanderung geht nun zu Ende!! Es waren nun 1673 Kilometer, die ich gelaufen bin. 

Tagesstatistik
Strecke: 15.5km                   Dauer: 3.5h
Rauf: 350m                          Runter: 720m
Höchster Punkt: 560m         Niedrigster Punkt: 0m

Tourstatistik
Strecke: 1673km                  Dauer: 417h
Rauf: 81288m                      Runter: 88568m
Höchster Punkt: 2850m       Niedrigster Punkt: 0m


6 Kommentare:

  1. Liebe Martina.

    Herzlichen Glückwunsch !
    Wow, eine so lange Reise zu Fuß durch die Alpen hat nun also (auch) für Dich ein gutes Ende genommen.
    Das schöne Wetter zum Schluß war nochmal ein Sahnehäubchen, nachdem Du die letzten tage ja ein klein wenig geklagt hattest.

    Du genießt meinen ganz großen Respekt und daß Du just 106 Wandertage gegangen bist, ist ein lustiger Zufall: Ich kenne jemanden, der ist auch 106 Tage gewandert ;-)

    Laß es Dir jetzt in Nizza erstmal gut gehen, realisiere, was Du eigentlich diesen Sommer geleistet hast, und lasse Dich nicht all zu schnell in die Hektik des Alltags zurück ziehen.

    Schöne Grüße
    K2.

    P.S.: Was lese ich nur künftig an den dunklen Herbst- und später Winterabenden, wo nun alle Wander-Blogs versiegt sind ?

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  2. Hallo Martina, ich war gerade eine Woche in Wien. Bei meiner Nachhausefahrt habe ich deinen Blog angeschaut. Gratuliere zum TTF.
    Lg Volker

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  3. Apropos nur 1673km: jetzt weiß ich, warum du so schnell warst: du hast die Abkürzungen gefunden :-)

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  4. RESPEKT! RESPEKT! RESPEKT!
    Und: Hut ab! Eine großartige Leistung und ich gratuliere ganz herzlich!
    Uwe aus Deutschland vom GTA

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  5. Wow, gratuliere dir Martina! Als ich deine Beschreibung vom letzten Tag gelesen habe, mit dem ersten Blick auf das Meer habe ich Gänsehaut bekommen... lg Fritz aus Salzburg

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  6. Glücklich derjenige, der die Chance hatte, mit einer außergewöhnlichen Frau wie dir einen langen Weg zu gehen !!!
    Glückwünsche
    AG

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