Heute ging es also endlich mit meiner Wanderung los. Um 06:00 Uhr ging ich frühstücken. Pünktlich um 06:45 Uhr kam der Chef und fuhr mich zum Nationalen Flughafen.
Meine eigene Tasche konnte ich im Hotel lassen.
Am Flughafen traf ich auf die anderen Passagiere. Wir mussten durch die Personenkontrolle, dann wurden unsere Pässe kontrolliert. Anschließend wurde unsere Tasche gewogen und dann mussten wir mit unserem Handgepäck auf die Wage. Es hieß zwar, man darf nur 10kg mitnehmen. Ich hatte aber mit dem Handgepäck einiges mehr. Trotzdem wurde nichts gesagt und ich musste auch nichts bezahlen. Scheinbar waren wir alle zusammen unter der maximalen Belastung. Mit mir flogen noch drei Wanderer plus ein Führer. Nun mussten wir warten.
Nach einiger Zeit durften wir in ein Fahrzeug einsteigen und wurden um das ganze Flugfeld herum gefahren. Am Ziel standen schon vier Helikopter bereit.
Wieder mussten wir recht lange warten. Unser Helikopter wurde noch betankt und gründlich inspiziert. Alles wurde geprüft. Etwa 10 Leute waren am arbeiten. Dann wurde er noch gewaschen. Endlich wurde unser Gepäck eingeladen und dann durften wir auch einsteigen. Nun ging der Flug endlich los. Übrigens war es bewölkt. Wir flogen recht niedrig über die Hügel. Vorbei an vielen Dörfern. Unter uns wechselten sich Felder und Wälder immer wieder ab. Lange folgten wir einem Fluss. Zwischendurch regnete es leicht, dann blinzelte wieder die Sonne durch die Wolken. Schließlich stieg der Helikopter weiter hoch und wir flogen knapp über dem Nebel, aber noch unter den Wolken. Das war eine eigenartige Erfahrung. Nach etwa einer Stunde landeten wir in Lukla. Ein Dorf am Hang, das auf 2860 Meter über Meer liegt. Etwa um 10:00 Uhr kam ich dort an. Die Flugzeuglandebahn ist recht kurz. Beim Landen fährt das Flugzeug Richtung Hang. Beim Starten ist am Ende ein Abgrund. Es gab schon einige Unfälle. Die Flugzeuge können auch nur bei klarer Sicht starten oder landen. Bei Nebel geht hier nichts. So auch die letzten drei Tage. Heute konnten auch die Flugzeuge endlich wieder fliegen.
Nun wurde es spannend. Ich habe keine Ahnung wie mein Guide aussieht. Vor dem Tor stehen etwa 20 Guides herum. Ich gehe raus und schaue mich um. Es reagiert aber keiner. Was nun? Ich warte und warte. Irgendwann schreibe ich dem Chef eine WhatsApp. Kurz darauf kommt mein Guide. Er hat noch auf dem Gelände des Flughafens auf mich gewartet. Scheinbar hat er mich nicht gesehen. Und ich ihn nicht. Auch der Träger ist bei ihm. Endlich kann es losgehen. Wir gehen noch kurz zu einem Restaurant. Dort kann ich etwas trinken. Sehr wichtig! In der Höhe sollte man sehr viel trinken. Das Hilft, die Höhenkrankheit zu verhindern. Hier kann ich auch meine Trinkflasche auffüllen. Kurz sortiere ich noch mein Gepäck. Dann startet der Träger mit meiner Tasche. Er geht sein eigenes Tempo. Pemba und ich folgen in gemütlicherem Tempo. Am Ende des Dorfes müssen wir noch das Permit für die Wanderung und eines für den Nationalpark lösen.
Heute geht der Weg noch mehr runter, als rauf. Das wird sich aber bald ändern. Über einen mit Steinen belegten Weg laufen wir dahin. Hier ist es noch sehr grün. Es geht am Hang entlang durch den Wald. Unter uns fließt in der Schlucht ein Fluss entlang. Er wird von vielen Gletschern gespeist. Schon bald kreuzen wir mit Yakherden.
Auch Maultiere kommen uns entgegen. Die meisten sind schwer beladen. Alles wird auf diesem Weg ins Tal hoch transportiert. Oder von den Trägern. Auch sie sind zahlreich unterwegs. Pemba erklärt mir das ein Träger für Touristen nur 25kg tragen darf. Die anderen Träger schleppen Lasten bis zu 100kg! Kaum vorstellbar. Der Weg ist zum Teil auch recht steil mit vielen Stufen.
Dazwischen sieht man auch viele Wanderer und Einheimische. Am Weg entlang stehen viele Manisteine. Zum Teil sind sie Riesig. Auf ihnen werden Gebete eingemeißelt und weiß angestrichen. Buddhisten gehen immer links an Ihnen vorbei. Das soll Glück bringen. Da ich kein Unheil heraufbeschwören möchte, mache ich es auch so. Glück kann ich gebrauchen. Dann wird das Wetter hoffentlich besser. Auch Gebetsmühlen hat es immer wieder. Sie soll man mit der rechten Hand im Uhrzeigersinn drehen.
Hier im Tal sind fast alle Buddhisten. Auch an Stuppas komme ich vorbei. Das sind quadratische Gebilde mit einem Turm.
Die erste Hängebrücke musste ich auch schon überwinden. Einfach nicht runterschauen. Dann geht es.
Nach zwei Stunden wandern machten wir in einem Restaurant eine Pause. In allen Dörfern, wir haben schon einige passiert, hat es Restaurants und Unterkünfte.
Während wir essen, regnet es recht stark. Gutes Timing. Als wir wieder starten, ist es wieder trocken. Perfekt! Weiter geht es. Nun auch wieder etwas rauf. Durch die vielen Begegnungen ist die Wanderung recht interessant. Auch wenn sich die Landschaft kaum ändert. Links und rechts der Schlucht, sind steile bewaldete Hänge zu sehen. Die hohen Berge liegen in den Wolken. Eine Stunde später erreichen wir trocken Phakding und unsere Unterkunft. Gerade rechtzeitig, kurz darauf regnet es wieder. Und es hört bis am Abend nicht mehr auf. Dazu windet es nun auch noch. Wir hatten heute ein gutes Timing. Um 14:00 Uhr war ich schon in der Unterkunft. Ich habe ein einfaches Zimmer. Zwei Betten und einen Nachttisch. Immerhin ein eigenes WC und eine Dusche mit warmen Wasser. Auch eine Steckdose habe ich im Zimmer. Das WC ist sogar noch mit Spülung. Welch ein Luxus. Das wird sich schnell ändern. Auch das Internet ist hier noch gratis. Was aber hier schon der Fall ist. Im Zimmer ist die gleiche Temperatur wie draußen.
Ich richte mich ein und lese etwas. Ich habe den Kindle dabei. Außerdem schreibe ich noch den Blog.
Um vier Uhr bekomme ich einen Tee und Kekse. Im Aufenthaltsraum wird nun auch eingeheizt. Um den Ofen herum stapeln sich die nassen Sachen. Viele Wanderer kamen im Regen hier an.
Später gibt es auch das Abendessen hier an der Wärme.
So, nun verziehe ich mich in den warmen Schlafsack. Gute Nacht.